Hi
Also ich glaube nicht, dass der Ripper etwas sagen wollte im Sinne von "an die Anderen gerichtet". Auch nicht unterbewusst. Wenn, dann entsprechen die Wunden und die Platzierung der Organe eher dem inneren Bild, welches er vor der Tat hatte. Wie soll ich sagen...hm...zunächst einmal ist das Thema wieder sehr wackelig, da unter anderem wieder das Motiv eine sehr große Rolle spielt.
In meinen Augen war der Täter sexuell motiviert, empfand bei den Morden Erregung und Lust, wenn auch abstrakt. Bei Vergleichen mit ähnlichen Fällen wird man merken, dass diese Täter ihre Lust oftmals bei Schlüsselerlebnissen feststellten: Dem Schlachten eines Hahnes, eines Schweins, dem Anblick eines zerquetschten Meerschweinchens, dem Beobachten, wie ein Pferd von einem Auto erfasst wird...Beispiele gibt es genug.
Prinzipiell gilt auch für derartige Täter: Man kann erst wissen, was einen erregt, wenn man in irgendeiner Weise damit konfrontiert wurde. Peter Kürten beispielsweise kam regelmäßig zum Orgasmus, wohnte er dem Schlachten von Hähnen bei. Weshalb diese Täter bei solchen Dingen Lust empfinden, soll ein anderes Thema sein.
Ich frage mich oft - und konnte auch nie eine Antwort finden - wann für diese Täter der "Kick" am größten ist...womöglich dann, wenn das Endergebnis am ehesten ihren vorherigen Fantasien entspricht. Der Täter wird während der Tat merken, dass es gut läuft und sich sozusagen in die Tat und die Ausführung hinein steigern, um das bestmögliche "Ergebnis" und die höchstmögliche Befriedigung zu erlangen.
Um also bei dem Bild mit dem Künstler zu bleiben, würde ich den Ripper eher als Impressionist denn als Expressionist sehen.
Mag sich komisch anhören, ich lasse aber mal absichtlich die moralischen Dinge außer acht - eigentlich könnte man rumposaunen: "Wie kann man den Ripper nur als Künstler oder gar als Impressionist bezeichnen?" blablabla...
Aber es ist mal sehr interessant, sich von dieser Seite der Tat zu nähern.
Grüße, Isdrasil