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Die Tatverdächtigen => Die Tatverdächtigen => Klosowski, Severin / Chapman George => Thema gestartet von: JD am 25.03.2007 16:47 Uhr

Titel: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: JD am 25.03.2007 16:47 Uhr
1.) Klosowskis Wohnort (auch Tatort Tabram) befand sich (zumindest näherungsweise) im geographischen Zentrum der Ripper-Aktivitäten. (Siehe Bild 1)

2.) Das Phantombild vom November 2006 weist eine starke Ähnlichkeit mit Klosowski auf. (Siehe Bild 2)

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Zu Bild 1:

Route für den 30. September: 1 - 4 - 5 - 7 - 1

Quelle: http://www.jacktheripper.de/material/karte_ea/index.html

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Zu Bild 2:

Quelle Jack: http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,848.0.html

Quelle Klosowski: http://www.casebook.org/forum/messages/4922/6016.html

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Titel: Route 30. September
Beitrag von: JD am 25.03.2007 22:42 Uhr
Als Ergänzung hier eine mögliche Route für den 30. September als Grafik.
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: OceanTango am 05.12.2009 21:52 Uhr
es war Klosowski eindeutig.
- multible Persöhnlichkeit!
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: OceanTango am 05.12.2009 21:54 Uhr
vom Gefühl her dachte ich erst J.K.Stephen und evtl. jemand anderes aber die Logik dizittiert etwas anderes...-rein schematisch gesehen.
-was meint ihr?
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: panopticon am 05.12.2009 23:14 Uhr
Hi.

Sagen wir mal so: Ich persönlich würde auf keinen Fall behaupten, Klosowski war´s nicht. Ich halte ihn nach wie vor für einen wahrscheinlicheren Täter als viele andere Verdächtige und finde auch die Argumentation mit der Änderung des Modus Operandi nicht logisch, zumal er mit den Frauen, die er vergiftet hat, ja auch zusammenlebte bzw. verheiratet war.

Dennoch kann man ihn aber nicht zum Täter erklären, bloss weil man ihn nicht ausschließen kann, wie auch Philip Sugden schon richtig argumentierte.
Zudem geistert einiges über Klosowski in der Gegend herum, das wohl nicht den Tatsachen entspricht -
So kann man zum Beispiel eben auch diese beiden hier angeführten  "PROs" nicht wirklich gelten lassen:

1. Bei der Erstellung dieses "Phantombildes" wurden diverse Zeugenbeschreibungen hergenommen und zusammengemischt, das sagt im Grunde überhaupt nichts aus.

2. Klosowski wohnte zum Zeitpunkt der Morde wohl auf 126 Cable Street (St. George´s-in-the-East, also wesentlich weiter südöstlich - auf diesem Planausschnitt gar nicht zu sehen), wo er auch seinen eigenen Shop führte. In dem Shop Ecke White Chapel High Street und George Yard arbeitete er frühestens 1889, wenn nicht sogar erst 1890. (Das findet sich so bei Sugden wie auch auf Casebook.)


best regards,
panopticon

Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: OceanTango am 05.12.2009 23:27 Uhr
das heißt: wir verlassen uns auf "reguläre" Beobachtungen und nicht auf "zwielichtige"?!?(meine persöhnliche Meinung...)
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: OceanTango am 07.03.2010 17:24 Uhr
mal sehen ob ich jetzt endlich mal meine Rechtschreibung auf den richtigen Weg bringe.....
Sorry an euch alle!

Also ich kann mich an eine Szene erinnern oder ich weiß das es sie gab, da hat er auf grausamste Art -und Weise ein Scharf erlegt/hingerichtet.
Severil Koslowski war eindeutig ein Täter.Wie -und in welcher Form wird man sehen!
Vielleicht kommt ja noch was raus! :icon_lol:
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: may_roora am 08.03.2010 22:16 Uhr
Wow. Ohne das beurteilen zu wollen, ich finde auch, dass das Phantombild von JtR Klosowski sehr ähnlich sieht (...oder andersrum)! Vor allem die ausgeprägten Wangenknochen, die Augenbrauen und natürlich der Schnurrbart...
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: KvN am 08.03.2010 22:36 Uhr
Ja, aber obwohl der Severin mein deklarierter Lieblingssuspect ist, ich muss panopticon schweren Herzens zustimmen: Eine Mixtur aus diversen Zeugenaussagen ist völlig aussagelos :icon_cry:
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: Stordfield am 10.03.2010 21:56 Uhr
Hallo !

Klosowskis beging seinen ersten erwiesenen Mord 1897, neun Jahre nach den Ripper- Gräueltaten. Eine verdammt lange Zeit, wenn er wirklich JtR gewesen wäre. Was hat er so lange gemacht?

Gruß Stordfield
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: JD am 14.08.2010 09:13 Uhr
2. Klosowski wohnte zum Zeitpunkt der Morde wohl auf 126 Cable Street (St. George´s-in-the-East, also wesentlich weiter südöstlich - auf diesem Planausschnitt gar nicht zu sehen), wo er auch seinen eigenen Shop führte. In dem Shop Ecke White Chapel High Street und George Yard arbeitete er frühestens 1889, wenn nicht sogar erst 1890. (Das findet sich so bei Sugden wie auch auf Casebook.)

Hätte SK zum Zeitpunkt der Rippermorde tatsächlich in der 126 Cable Street gewohnt, wäre das zwar noch kein Freispruch für ihn, aber zumindest mal der Genickschuß für meinen geographischen Lösungsansatz. Allerdings...

(...) and Koslowski is next seen running a barber shop on his own at 126 Cable Street, St. George's-in-the-East. The Post Office London Directory of 1889 lists this as his address, so it is most likely that this was his residence in the fall of 1888, during the Ripper murders.
Quelle: http://www.casebook.org/suspects/gchapman.html

"most likely"... aber mehr auch nicht. Zum einen muss - auch bei Kleinstunternehmern - die Arbeitsplatzadresse nicht zwingend mit der Wohnadresse identisch sein, zum anderen bleibt die Frage (zumindest für mich) offen, wann der Stichtag für besagtes Directory war und ob SK nicht in der Zwischenzeit (also zwischen dem Stichtag und den Morden) umgezogen war.

In diesem Zusammenghang mal eine Frage an die höheren Dienstgrade: Weiß jemand, woher ursprünglich die alte (u.U. veraltete) Info stammt, SK hätte zur Zeit der Rippermorde in den George Yard Buildings gewohnt?

Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: panopticon am 14.08.2010 12:59 Uhr
Hallo JD!

Nein, Freispruch wäre es sicher noch keiner, da hast Du natürlich recht!


In diesem Zusammenghang mal eine Frage an die höheren Dienstgrade: Weiß jemand, woher ursprünglich die alte (u.U. veraltete) Info stammt, SK hätte zur Zeit der Rippermorde in den George Yard Buildings gewohnt?

Sie entstammt vermutlich (!) einer - von wem auch immer getätigten - gewissen (Fehl-)Interpretation (!) eines Statements von Inspector Abberline gegenüber der Pall Mall Gazette (24. März 1903) (http://www.casebook.org/press_reports/pall_mall_gazette/19030324.html): ´The fact that Klosowski when he came to reside in this country occupied a lodging in George Yard, Whitechapel Road, where the first murder was committed, is very curious,(...)´


Grüße
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: Lestrade am 14.08.2010 16:01 Uhr
Ich halte es mit Abberline seinen Klosowski genau wie mit Macnaughten seinem Druitt. Beide hatten ja wohl "bestimmte" Informationen über ihren Favoriten. Beide konstruierten sich ihren Ripper- Kandidaten genauso wie wir es tun oder in Zukunft weiterhin tun werden, im Nachhinein. Abberline und Macnaughten spielten ihre Gedanken wahrscheinlich auch viel später durch, Jahre später. Vielleicht waren sie sogar mit die ersten Ripperologen. Bei wie vielen Personen können wir das heute genauso machen? Hyams, Levy, Sadler bis zu den ganz kuriosen wie Sickert und Maybrick über Barnett, Stephenson und Tumbelty. Aber nach meinen intensiven Ansichten zu diesen Personen denke ich, keiner war der Ripper davon, auch nicht Druitt und auch nicht Klosowski. Natürlich ist die Meinung eines wirklich guten und fähigen Ermittlers wie Abberline absolut ernst zu nehmen. Genau wie die eines Macnaughten auch wenn er erst nach der Serie den Fall in die Hand bekam. Ihnen gegenüber stehen aber genauso kompetente Leute wie Anderson und Swanson. Die für einen verrückten bzw. toten Ripper stehen. Einer Tatsache, die Abberline ja offiziell in seiner demonstrierten Ansicht ablehnt. Ich denke aber auch, das Leute wie Abberline und Macnaughten, gerne offiziell einen Jack The Ripper präsentiert hätten. Da steckte auch viel persönlicher Ehrgeiz und Streben nach dem Erfolgserlebnis dahinter. Anderson und Swanson könnten sich darin in ihrem Verhalten, gegenüber Abberline und Macnaughten, stark unterschieden haben. Anderson und Swanson schloßen nach der Identifizierung im Seaside Home mit der ganzen Sache im groben und ganzen ab. Die anderen beiden nicht. So wie wir fast alle und die meisten die sich für die Geschehnisse in 1888 interessierten. Irgendwie sind wir alle Abberline und Macnaughtens. Der Knackpunkt des Falles, liegt meines Erachtens bei der Identifizierungsaktion im Seaside Home. Denn das war wahrscheinlich wirklich eine "geheime Sache" von der wenigstens Swanson und Anderson wußten. Wieviele andere des Polizeiapparates davon noch im Nachhinein erfuhren oder erfahren "sollten" oder letztendlich haben, ist eine andere Geschichte. Für das alles sollte es gewichtige Gründe gegeben haben. Klosowski und Druitt wurden von Abberline und Machaughten verdächtigt. Angeblich hatten diese beiden Ermittler Kenntnisse über ihre Verdächtigen, die sie zum Ripper- Kandidaten machten. Weder Macnaughten noch Abberline haben das irgendjemanden beweisen oder darlegen können warum das so war. Das ist, als wenn ich über Levy schreibe. Sieht toll aus aber beweißt garnichts. Ähnlich wird es mit Klosowski gewesen sein. Es gibt keinen Beweis, das Klosowski Jack The Ripper war, keinen.

Gruß.
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: JD am 14.08.2010 17:43 Uhr
Vielen Dank, panopticon! - Und ebenfalls "Hallo!" bei dieser Gelegenheit.

Den besagten Artikel hatte ich zwar (vor längerer Zeit) schon einmal gelesen, wusste aber nicht, dass sich SKs (vermeintlicher?) zeitweiliger Aufenthalt in den George Yard Buildings von eben jener Zeile ableitet.

Schauen wir doch mal, was wir aus dieser Information machen können...

"when he came to reside in this country"

Da drängt sich mir doch folgende Frage auf: Wann genau kam SK nach England, bzw. London?

There is also discrepancy concerning when he arrived in England, as Rumbelow and Lane date his arrival "sometime in 1888," while Begg et alia give the month of June 1887. The best estimate is sometime soon after February 1887, as a receipt for hospital fees paid by Klosowski in Warsaw indicate he was still there at the time. Also of importance is the discovery by Sugden of some papers, written in Russian and Polish, which documented Klosowski's early life in Poland. They are consistent until February 1887, when they end abruptly. Therefore, the best estimate is that Klosowski emigrated to London in either late February or early March of 1887.
Quelle: http://www.casebook.org/suspects/gchapman.html

Folgen wir (was ja Sinn zu machen scheint) Sugden und gehen wir davon aus, dass SK Warschau / Polen im Februar / März 1887 verlässt. In London / England ist er damit aber noch nicht. Also weiter im Text...

He entered into a career as a hairdresser's assistant in either late 1887 or early 1888, working for an Abraham Radin of 70 West India Dock Road.
Quelle: ebenda

"in either late 1887 or early 1888" - Eine Zeitspanne, die so weit und unklar umrissen ist, dass sich schon beinahe die Frage nach ihrer Validität stellt. Dennoch scheint dies der erste belegte Aufenthalt SKs in London zu sein. Nehmen wir es einfach mal so hin.

Wir kommen also auf einen möglichen Ankommens-Zeitraum von Februar/März 1887 bis "early 1888" bzw. "sometime in 1888" (Siehe oben).

Davon ausgehend, dass Abberline a) besser informiert war als wir und b) der Presse nicht irgendwelchen Quatsch erzählt hat, können wir zu dem Schluß kommen, dass die Angabe mit dem George Yard als erstem Londoner Wohnsitz SKs korrekt ist.

Darauf basierend können wir annehmen:

1. Irgendwann im Zeitraum von Februar/März 1887 bis "early/sometime in 1888" nimmt SK Quartier im George Yard.

Na, das ist doch mal was! Nicht übermäßig exakt, aber immerhin.

Ebenfalls bekannt ist:

2. Im Zeitraum vom 7.8.1888 bis 9.11.1888 werden jeweils in relativer Nähe zum George Yard 6 Frauen ermordet (Tabram + K5).

Nun wissen wir dank des "The Post Office London Directory of 1889":

3. 1889 betreibt SK einen Friseurladen in der 126 Cable Street.

Nun die entscheidende Frage: Wissen wir, wo SK im Zeitraum 7.8.1888 bis 9.11.1888 wohnte?

Nein!


Er könnte (immer noch) in den George Yard Buildings gewohnt haben... oder (bereits/vielleicht) in dem Barber Shop, den er 1889 in der Cable Street betrieb,... oder ganz woanders.

Verdammt!
Alles umsonst?
Nicht unbedingt...

Im Wissen, dass dieses Vorgehen äußerst fragwürdig ist, versuche ich mal den Umkehrschluß zu ziehen:

2. Im Zeitraum vom 7.8.1888 bis 9.11.1888 werden jeweils in relativer Nähe zum George Yard 6 Frauen ermordet.

1. Einer der Hauptverdächtigen (für mich persönlich auch nach 3 Jahren Ripper-Abstinenz immer noch DER Hauptverdächtige) bezieht irgendwann im Zeitraum von Februar/März 1887 bis "early/sometime in 1888" eine Wohnung in den George Yard Buildings.

0. Gesetzt den Fall er ist der Täter: Wo wohnte besagter Hauptverdächtiger vermutlich während des Tatzeitraums?

OK, als Beweisführung geht das natürlich nicht durch, da die Prämisse "Gesetzt den Fall er ist der Täter" ein wenig gewagt ist. Zudem laufe ich offenbar Gefahr, dem Pippi Langstrumpf-Syndrom anheim zu fallen ("Ich mach mir die Welt tralalala wie sie mir gefällt"). Dennoch: Der Directory-Eintrag überzeugt mich nicht davon, dass SK während des Auntums of Terror NICHT in den George Yard Buildings wohnte. Insofern halte ich weiterhin an meinem geographischen Lösungsansatz aus dem 1. Posting fest, mache mir jetzt ein Bier auf und gucke Fußball.

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Es gibt keinen Beweis, das Klosowski Jack The Ripper war, keinen.

Weiß ich doch, Lestrade. Das ist ja das Ärgerliche...  :icon_wink:
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: JD am 14.08.2010 19:02 Uhr
Klosowskis beging seinen ersten erwiesenen Mord 1897, neun Jahre nach den Ripper- Gräueltaten. Eine verdammt lange Zeit, wenn er wirklich JtR gewesen wäre. Was hat er so lange gemacht?

Ich habe keine Ahnung.

Ich sehe aber 2 mögliche Varianten:

Variante A: Er hat eine Pause gemacht.
Die Möglichkeit eines pausierenden Serienkillers wurde schon irgendwo anders im Forum diskutiert (BTK und Tchikatilo als Beispiele genannt) und weitestgehend verworfen. Ich halte es auch für extrem unwahrscheinlich / ungewöhnlich. Sehr viel wahrscheinlicher erscheint mir da schon...

Variante B: Er hat weitergemordet
...und zwar (nach Carrie Brown) mit verändertem MO - und dann wird es extrem schwer für uns, ihm aus der Distanz von über 100 Jahren noch etwas nachzuweisen wenn seinen Zeitgenossen dies nicht gelungen ist.

Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: Lestrade am 14.08.2010 21:24 Uhr
Ich finde dein Engagement für Koslowski als möglichen Täter bewundernswert.

Aber ich halte es für schwer möglich, das der Mann, der Jack the Ripper war, überhaupt Beziehungen zu Frauen hätte führen können. Sowie es aber Koslowski tat. Er wählte die Mordvariante, die eigentlich Frauen mehr obliegt, nämlich den Giftmord. Und der war bei Koslowski erwiesen. Er war ein Giftmörder. Er wählte nicht die Gewaltvariante. Er wollte es stets als natürlichen Tod aussehen lassen. Koslowski war wahrscheinlich kein Frauenhasser wie JtR und er wählte keine Prostituierten. Er hatte andere Motive. Es geht hier nicht um einen veränderten MO, seine Variante war ein völlig anderer MO. Da braucht man auch über eine eigentliche Pause nicht nachdenken, jedenfalls nicht intensiv, wie ich meinen möchte. Wäre er kein überführter Giftmörder gewesen, könnte man meine eben geschriebenen Sätze ignorieren oder zumindest weitestgehend und sein Beziehungsleben auch als Maske werten (selbst dann bleiben Zweifel) . Dann wäre auch Abberline´s Verdacht ernstzunehmender sowie auch die mögliche äußerliche Ähnlichkeit Chapman´s mit dem Mörder und auch Chapman´s Leben im allgemeinen. Schade das Abberline seine Verdachtsmomente nicht weiter ausführte.

Grüße.
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: JD am 15.08.2010 07:05 Uhr
Ich finde dein Engagement für Koslowski als möglichen Täter bewundernswert.

Herzlichen Dank. Aber so groß ist dieses Engagement eigentlich gar nicht. Ich gerate nur irgendwie immer automatisch in die Position, ihn quasi "verteidigen" zu müssen.

(...) Er war ein Giftmörder. (...)

Womit wir uns mit Riesenschritten der MO-Diskussion nähern. Diese wurde bereits anderenorts ausführlich und weitestgehend ergebnislos geführt. Lass mich den Ausgang vorwegnehmen: Klosowski-Befürworter werden auf der Möglichkeit eines MO-Wechsels beharren, Klosowski-Gegner werden sich von dieser nicht überzeugen lassen. Ich lasse diesbezüglich mal Abberline für mich sprechen:

I cannot see why one man should not have done both, provided he had the professional knowledge, and this is admitted in Chapman's case. A man who could watch his wives being slowly tortured to death by poison, as he did, was capable of anything;
Quelle: http://www.casebook.org/press_reports/pall_mall_gazette/19030331.html

Wer hätte etwas anderes erwartet?  :icon_wink:

Schade das Abberline seine Verdachtsmomente nicht weiter ausführte.

Allerdings! Und schade auch, dass wir in diesem ganzen vermaledeiten Fall so wenig wirklich harte Fakten haben, an denen wir uns festhalten können. Mein vorletztes Posting war ein Versuch, bezüglich SKs Wohnort zum Tatzeitraum mal zumindest soetwas wie ein paar Orientierungspunkte zu setzen. Bei kritischer Selbstanalyse muss ich aber einräumen, dass es letztlich nichts gebracht hat.

Immerhin sind wir nicht die einzigen, denen es so geht. Im Casebook-Forum läuft gerade ein Thread mit dem Titel "Can anyone place roughly when Klosowski was in Whitechapel?". Den habe ich mir gestern abend noch gegeben. Um die Frage zu beantworten: Nee, eigentlich nicht. Auf Seite 3 findet sich ein interessanter Beitrag von Natalie Severn, auf Seite 4 einer von Wolf Vanderlinden. Aber wirklich Erhellendes können sie auch nicht liefern, da man natürlich beide Zeugenaussagen, auf die sich die Beiträge beziehen, postwendend in Frage stellen kann.
Siehe: http://forum.casebook.org/showthread.php?t=4327
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: Lestrade am 15.08.2010 11:55 Uhr
Die Pro und Contra zu Koslowski sind berechtigt JD und er ist ganz klar eine interessante Figur und absolut wert, weiter erforscht zu werden. Auch wenn meine Theorie oder Vorstellung nicht zu ihm passen. Doch das bedeutet nichts. Keine Beweise gegen ihm zu haben, bedeutet zwangsläufig nicht, das er nicht der Ripper gewesen sein könnte. Er ist genau wie ein Hyam Hyams oder ein Jacob Levy dem Ripper "ähnlicher" anzusehen als ein Sickert oder Maybrick. Wäre Tumblety nicht arrestiert worden, käme er noch in erste Kategorie hinzu. Wir haben ja auch noch die ungeklärten Torso- Morde...
Abberline sprach im Hinrichtungsjahr 1903 erst über Koslowski. War er da nicht schon 11 Jahre nicht mehr im Polizeidienst? Wenn dann ermittelte er ja privat. Er äußerte sich Godley gegenüber. Hätte man Koslowski einfach so gehangen, wenn man in ihn letztendlich doch den Ripper sah? Und irgendwann äußerte sich Abberline ja auch so, das er den Täter eher höher in der Gesellschaft sah... passt nicht zu Koslowski. Abberline ließ der Fall nie los...
Du scheinst dich gut mit Koslowski auszukennen. Ich meine mal gelesen zu haben, das Koslowski ein Statement abgab, das inhaltlich folgendermaßen klang:

"Wenn ihr den wahren Ripper sucht, dann geht in jene Straße, dort werdet ihr euren Mann finden und ich bin nicht der einzige der weiß, dass dieser Mann verantwortlich für die Verbrechen ist"

Erinnerst du dich vielleicht an die Quelle?

Liebe Grüße,

Lestrade.
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: JD am 15.08.2010 13:19 Uhr
Die Pro und Contra zu Koslowski sind berechtigt JD und er ist ganz klar eine interessante Figur und absolut wert, weiter erforscht zu werden. Auch wenn meine Theorie oder Vorstellung nicht zu ihm passen. Doch das bedeutet nichts. Keine Beweise gegen ihm zu haben, bedeutet zwangsläufig nicht, das er nicht der Ripper gewesen sein könnte. Er ist genau wie ein Hyam Hyams oder ein Jacob Levy dem Ripper "ähnlicher" anzusehen als ein Sickert oder Maybrick. Wäre Tumblety nicht arrestiert worden, käme er noch in erste Kategorie hinzu. Wir haben ja auch noch die ungeklärten Torso- Morde...

Tumblety ist eine Geschichte für sich (Ich will jetzt nicht näher drauf eingehen. Das würde zu sehr vom Thema wegführen.). Davon abgesehen stimme ich dir vorbehaltlos zu.

Abberline sprach im Hinrichtungsjahr 1903 erst über Koslowski. War er da nicht schon 11 Jahre nicht mehr im Polizeidienst?

Korrekt. Abberline ging am 7.2.1892 in den Ruhestand. Die beiden Interviews in der Pall Mall Gazette stammen vom 24. und 31.3.1903.

Du scheinst dich gut mit Koslowski auszukennen. Ich meine mal gelesen zu haben, das Koslowski ein Statement abgab, das inhaltlich folgendermaßen klang:

"Wenn ihr den wahren Ripper sucht, dann geht in jene Straße, dort werdet ihr euren Mann finden und ich bin nicht der einzige der weiß, dass dieser Mann verantwortlich für die Verbrechen ist"

Erinnerst du dich vielleicht an die Quelle?

Ganz so dolle scheint es mit meinem Klosowski-Wissen dann wohl doch nicht zu sein. Ich erinnere mich noch nicht einmal an das Statement. Daher möchte ich die Frage hiermit elegant weiterreichen.
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: Lestrade am 15.08.2010 18:50 Uhr
Tut mir leid JD, vielleicht finde ich jene Seite nochmal wieder. Ich habe sie, glaube ich, unter den Lesezeichen in meinem alten PC abgespeichert. Ich werfe ihn bei Gelegenheit mal an. Ist eine Weile her als ich das las. Erinnerungen können täuschen. Ich weiß nur noch, das ein Friseur in Whitechapel befragt wurde, der daraufhin eigentlich jemand anderen verdächtigte. Einen "Kollegen" wenn ich mich recht erinnere. Aber wohl nicht aus dem gleichen Stadtteil. Ich weiß noch, dass ich die Straße "googeln" und "mappen" musste, um zu wissen, wie weit sie von den Tatorten entfernt lag. Dieser Befragte sollte Klosowski gewesen sein, das Alter stimmte auch, meine ich. Auch die Beschreibung seines Äußeren. Ich fand das eigentlich nur durch Zufall. Inwieweit diese Quelle seriös war, kann ich momentan nicht sagen. Will man Abberline glauben und ich denke das kann man, sollte Koslowski wirklich 1888 in London angekommen sein. Er hätte durchaus dann von der Polizei befragt worden sein können. Irgendwann muss ja Abberline sein Anfangsverdacht begonnen haben, warum nicht bereits während der Ermittlungen im Ripper- Fall in 1888? Wie bereits erwähnt, trotz aller Contra, ist Koslowski ein "seröser" Kandidat. Allein schon deshalb, weil er von Abberline erwähnt wird.
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: KvN am 15.08.2010 21:12 Uhr
Ha, wie erfreulich zu sehen dass sich JD für meinen langjährigen Top - suspect in den Ring wirft! Die Diskussionen in diesem Forum haben mich zwar von meiner eingefahrenen Haltung abgebracht - und das ist als Kompliment gedacht - aber Severin zählt für mich nach wie vor zu den interessantesten Kandidaten.
Der Befragte war - soweit ich mich recht erinnere - ein gewisser Wolf Levison, der Klosovski allerdings entlastete und der Polizei einen anderen Tipp gab, nämlich sich einen russischen Barbier anzuschauen, dessen Namen ich leider nirgends herausfinden konnte. Besagter Levison war ein Freund oder zumindest ein Bekannter Klosovskis, der ihn auch während des Mordprozesses vor Gericht identifizierte.

Grüße
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: panopticon am 15.08.2010 21:47 Uhr
Hi.

SK wohnte wohl zumindest nie in den George Yard Buildings selbst. Was ich gemeint habe, ist, dass das Gerücht (!), er hätte jemals in diesen Gebäuden (!) selbst gewohnt, vermutlich zum Teil auf Abberlines Aussage basiert. ´George Yard´ ist einfach nur der alte Name für die Gunthorpe Street – Damit sind also nicht allein die ´George Yard Buildings´ gemeint – diese befanden sich lediglich auch in dieser Straße.  Was Abberline wohl mit ´George Yard, Whitechapel Road´ meinte, waren das White Hart Pub und der Friseurladen darunter an der westlichen Ecke Gunthorpe Street (= eben ´George Yard´) und Whitechapel High Street (die ja wiederum weiter östlich als ´Whitechapel Road´ weitergeführt wurde und einen relativ kurzen Abschnitt der Straße darstellte, warum sie von vielen einfach auch als ´Whitechapel Road´ bezeichnet wurde.): Korrekte Adresse des Ladens: 89 Whitechapel High Street. Abberline bezog sich dabei sehr wahrscheinlich auf die Aussagen des von KvN bereits erwähnten Zeugen Wolf Levisohn bei SKs Verhandlung 1903 und deren Wortlaut in der Presse (die Presse schrieb wohl bereits vor Abberlines Aussage ´George Yard, Whitechapel Road´ - Gesagt hat der Zeuge aber angeblich nur ´Whitechapel Road´): Dieser Levisohn (wohl ein reisender Händler für Friseurbedarf) gab an, den Angeklagten um 1890 herum (eventuell sagte er sogar ´1888´, was nicht heißt, dass dies richtig war, zumal SK damals wohl noch in der Cable Steet ansässig war) als Assistenten unter dem Namen ´Ludwig Zagowski´ in eben jenem Laden getroffen zu haben. Gewohnt hätte dieser damals allerdings, wie Levisohn explizit erwähnte zu glauben, in der Greenfield Street. (Das ist an sich auch im Zentrum der Verbrechen – ein Teil von Aaron Kosminskis Familie, die Lubnowskis, lebte ebenfalls dort und – zwischen seinen Einweisungen 1890 und 1891 -  auch Aaron selbst.) Den Laden unter dem White Hart jedenfalls hat SK dann auch angeblich irgendwann übernommen – ob er dort auch jemals wohnte, ist allerdings recht unklar – Tatsache ist aber, dass er und seine Frau Lucy Baderski im Zensus von 1891 mit wohnhaft in den Tewksbury Buildings (Nr. 2) geführt wurden – das ist in unmittelbarer Nähe des Ladens und ebenfalls auf der Whiechapel High Street. Das recht weit verbreitete Gerücht, SK hätte jemals in den George Yard Buildings selbst (!) gewohnt ergab sich also scheinbar letztlich aus einer falschen Vermengung von Abberlines (aus den Medien übernommener) Bezeichnung ´George Yard´  für die Gunthorpe Street bezüglich des Ladens und SKs Wohnsitz in den  ´Tweksbury Buildings´ und entbehrt jeglicher Grundlage. Den Laden an der Ecke der Gunthorpe Street dürfte SK allerdings ab irgendwann vor September 1890 tatsächlich geführt haben, also gibt es zwar zumindest ab 1890 die Situierung von SK in unmittelbarer Nähe des Tabram-Tatortes im ´George Yard´, nicht jedoch in den gleichnamigen Buildings in dieser Straße!

Was Wolf Levisohn, den Zeugen bei SKs Verhandlung 1903 betrifft, ist vielleicht noch interessant zu erwähnen, dass dieser eventuell (der Name hier liest sich eigentlich anders!) bereits am 16. November 1888 in einem Bericht der ´Evening News´ mit Bezug auf ´Jack the Ripper´ auftauchte – zwei Prostituierte sollen ihn belästigt und anschließend lauthals als ´Jack the Ripper´ bezeichnet haben (Siehe: http://www.casebook.org/press_reports/evening_news/18881116.html). Er, und nicht SK selbst, war es auch, wie KvN eben bereits erwähnte, den Lestrade scheinbar gemeint hat, denn er soll angeblich Abberline mitgeteilt haben, dass SK nicht der Ripper war, und er stattdessen besser mal einen russischen Friseur in der Walworth Road untersuchen solle. Levisohn soll auch schon von Autoren als eventueller Komplize von SK (und dieser dann klarerweise als Täter) gehandelt worden sein...


Grüße,
panopticon
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: Lestrade am 15.08.2010 21:58 Uhr
Hallo Kurt, Hallo panopticon!

Ich glaube, das war die Geschichte die ich meinte. Bei Levisohn machte es dann klick. Verzeiht, wenn ich da einiges durcheinander warf. Aber wie erwähnt, Erinnerungen können täuschen und es ist Monate her als ich es gelesen habe.

Grüße.
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: JD am 16.08.2010 05:15 Uhr
Wow! Das nenne ich doch mal ein kompetentes Statement. Danke, panopticon.   :icon_thumb:

SK wohnte wohl zumindest nie in den George Yard Buildings selbst.

OK, dann zerreiße ich hiermit meine alten Karten - Soll ja niemand behaupten, ich sei uneinsichtig.   :icon_smile:

Gewohnt hätte dieser damals allerdings, wie Levisohn explizit erwähnte zu glauben, in der Greenfield Street. (...)

... Greenfield Street... Das wäre dann hier bei dem orangen Kreuz, oder (Siehe Anhang) ?
Das passt ja fast noch besser, da die Entfernung zur Buck's Row dann nicht mehr so groß wäre.
Jetzt haben wir ihn!   :icon_wink:

Wäre aber vielleicht nicht schlecht, wenn jemand mal die entsprechende Textpassage auf der Klosowski-Unterseite ändern könnte. Das ist ein wenig irreführend für angehende Ripperologen (wie man sieht):
Vermutlich ab Mitte 1888 war er selbständig als Friseur in der 126 Cable Street tätig. Er wohnte in den George Yard Buildings, George Yard (Anm. d. Red.: Fundort der Leiche von Martha Tabram).
Quelle: http://www.jacktheripper.de/tatverdaechtige/klosowski/
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: Lestrade am 16.08.2010 11:28 Uhr
Jetzt haben wir ihn!   icon_wink

Du bist jedenfalls auf der richtigen Spur...

K...ski klingt gut...

Wir haben einiges gemeinsam JD...

Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: panopticon am 16.08.2010 15:17 Uhr

Ja, JD – Das ist die Straße. Levisohn sagte angeblich wörtlich (Quelle: Sudgen) ´I believe prisoner was living in Greenfield Street near Commercial Road (but) I never visited him there.´ Dementsprechend wohnte SK dann wohl irgendwann bis 1890 eher im südlicheren Bereich der Straße, näher an der Commercial Road, würde ich meinen. Ich habe jetzt leider nur nicht finden können, wo Levisohn das gesagt haben soll, denn in der Mitschrift des Prozesses gegen SK im Old Bailey  (http://www.oldbaileyonline.org/browse.jsp?id=def1-318-19030309&div=t19030309-318#highlight) findet sich diese Aussage nicht – sehr wohl aber die Aussage anderer Zeugen, dass SK nach (!) der Cable Street in der Greenfield Street wohnte, also wohl erst frühestens 1889.
 
Den Laden von SK an der Ecke Gunthorpe Street und Whitechapel High Street kann man natürlich schon auch im Plan drinnen lassen, das ist aber eben (streng genommen) ein wenig südlicher im George Yard / in der Gunthorpe Street als die so genannten George Yard Buildings (1), in denen Tabram ermordet wurde, und SK war dort eben, wie erwähnt, vermutlich auch erst nach 1888. (Wäre ja noch interessant, wo diese Tewksbury Buildings nun genau waren, wo SK und Lucy Baderski im Zensus 1891 geführt wurden – laut Straßenbeschreibung im Zensus scheinbar unmittelbar westlich des Ladens/White Hart Pubs an der Whitechapel High Street (http://www.census1891.com/whitechapelhs.htm).

Wie gesagt, momentan sieht es zwar danach aus, als ob SK zum Zeitpunkt der Morde 1888 noch in der Cable Street gewohnt und gearbeitet hätte, dies hier wäre aber eben zumindest der Plan für seine späteren ´Stützpunkte´ (Laden und Wohnung) nach 1888:


Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: JD am 17.08.2010 04:01 Uhr
Wie gesagt, momentan sieht es zwar danach aus, als ob SK zum Zeitpunkt der Morde 1888 noch in der Cable Street gewohnt und gearbeitet hätte (...):

Es wäre ja auch zu schön gewesen...  :icon_rolleyes:

Aber wie immer: Saubere Arbeit, panopticon. Genauer kriegen wir es wohl nicht mehr eingegrenzt, schätze ich.

Du bist jedenfalls auf der richtigen Spur...

K...ski klingt gut...

Wir haben einiges gemeinsam JD...

Da sagst du was, Lestrade. Schau dir das hier mal an:

Aaron Kosminski:
- Gebürtiger Pole
- Jude
- Geboren 14. Dezember 1865
- Geboren in relativer Nähe der Stadt Kolo (Siehe Anlage)
- Name: K...ski (Vokale: o und i)
- 1888 Unverheiratet
- Hat zeitweise als Friseur gearbeitet
- Hat mal in der Greenfield Street gewohnt

Severin Klosowski:
- Gebürtiger Pole
- Katholisch, starke jüdische Affinität
- Geboren 1864 oder 1865
- Geboren in relativer Nähe der Stadt Kolo (Siehe Anlage)
- Name: K...ski (Vokale: o und i)
- 1888 Na ja... sagen wir mal "solo"
- Hat zeitweise als Friseur gearbeitet
- Hat mal in der Greenfield Street gewohnt

Da kann man schon mal durcheinander kommen, oder?

(Alle Angaben wie immer ohne Gewähr)

------------------------

Zur Anlage:
Quelle: http://forum.casebook.org/showthread.php?t=4900
Anmerkung: Vor 3 Jahren hatte ich mal einen Casebook-Thread am Wickel, der noch ausführlicher auf die Parallelen Kosminski-Klosowski einging. Leider habe ich den jetzt nicht mehr gefunden.

Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: Lestrade am 17.08.2010 09:54 Uhr
Guten Morgen JD!

Zu Klosowski und Aaron Kosminski können wir noch Fido´s Nathan Kaminsky hinzufügen. Auch er 23 Jahre, jüdisch, Single und in einer geographisch interessanten Straße lebend, der Black Lion Yard, einer Nebenstraße der Old Montague Street. Drei Männer deren Zuname mit einem K beginnt und mit einem ski(y) endet und die alle gleich alt waren. Das gleiche Alter hatte auch David Cohen aber da gibt es einen eigenen Thread, zwecks durcheinanderkommen... ;-)

Wie gesagt, für mich an der Sache ist Abberline wichtig. Ein zweifelsohne fähiger Mann. Besonders, dass er erwähnte, das der Täter weder verrückt noch tot war. Was uns ja Swanson/ Anderson mit ihrem Verdächtigen klarmachen wollten. Abberline sollte deshalb davon gewußt haben, ob er nun dabei war oder nicht, geglaubt hat er an diese Nummer nicht.

Ich glaube an wenige Verdächtige, die "enrnsthaft" zu betrachten sind. Deshalb brauche ich sie nicht gleich für den Ripper halten aber ich finde es gut (und halte es für wichtig), sie zu durchleuchten.

Neben meinem eigenen Favoriten, gehören eben Koslowski dazu, Druitt, Tumblety, Hyams, Levy, Barnett und Stephenson.

Guter Thread.

Grüße, Lestrade.

Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: JD am 17.08.2010 10:21 Uhr
Auch dir einen Guten Morgen, Lestrade!

Neben meinem eigenen Favoriten, gehören eben Koslowski dazu, Druitt, Tumblety, Hyams, Levy, Barnett und Stephenson.

Was hältst du von Bury?
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: Lestrade am 17.08.2010 11:47 Uhr
Habe mich noch nie intensiv mit ihm beschäftigt. Abberline war aber in seinem Falle auch vor Ort, als Experte in solcher Art von Verbrechen. Viel mehr weiß ich wirklich nicht über Bury.
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: JD am 17.08.2010 12:02 Uhr
Ohne die anderen von dir genannten Namen (inklusive Kaminsky/Cohen) im Einzelnen kommentieren zu wollen (und den Thread damit ins Nirvana zu schießen) würde ich bei einer Aufzählung meiner Top Suspects Bury auf alle Fälle miteinbeziehen.

Es gibt hier im Forum an anderer Stelle einen interessanten Thread über ihn:
http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,215.0.html

-------------------

OK, und damit mag dieser kurze Exkurs beendet sein. Zurück zum Thread-Subjekt: Klososwski.
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: Lestrade am 18.08.2010 14:35 Uhr
(Cutbush finde ich auch mittlerweile interessant als Suspect)

Ich frage mich aber auch JD, warum Abberline doch recht früh die MET verließ. Immerhin arbeitete er wohl noch recht erfolgreich als Privatschnüffler. So ein Mann? Merkwürdig oder? Komischerweise, jetzt frag mich nicht warum, hat Abberline heute immer noch einen Namen, selbst bei Leuten, die sich überhaupt nicht um solche Geschichten wie hier kümmern.

Aus welchen Gründen hat er also Koslowski verdächtigt? Straße und Aussehen hätte wohl nicht ausgereicht. Wem kannte SK so alles? Was ist bekannt? Levisohn war ja auch nicht ganz ohne. Gab es noch ähnliche Typen in SK Leben?

Grüße.
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: KvN am 19.08.2010 13:13 Uhr
Hi zusammen!

Ein Punkt, den ich nicht ganz durchblicke (jaja, nicht der einzige...): Wann wurde Klosowski für die Polizei interessant? Laut manchen Quellen erst 1903, nach seiner Verhaftung, aber die Befragung von Levisohn war aber doch schon früher. Über eine mögliche Klosowski/Kosminski Mystifikation habe ich auch schon länger nachgegrübelt, die Parallelen sind ja tatsächlich erstaunlich. Blöderweise war Klosowski aber nie in der Klapse, zumindest nach heutigem Wissensstand. Aber das ist tatsächlich ein Riesenproblem beim Severin: Wenige seiner Bewegungen sind tatsächlich 100% belegt, oder zumindest nur sehr ungenau nachvollziehbar. Liest man im Prozessprotokoll von 1903 nach wird auffällig, dass sogar die Personalunion Klosowski/Chapman nicht 100% bewiesen ist...

Grüße
Titel: Re: 2 weitere PROs für Klosowski
Beitrag von: Lestrade am 19.08.2010 14:47 Uhr
Hallo Kurt!

Den Zeitpunkt, wo ein Verdacht gegen ihn aufkam bzw. wann er mit der Polizei in Berührung kam, wäre schön ihn zu erfahren.

Es ist schon kurios, Klosowski/ Kosminski/ Kaminski, 3 polnischklingende Namen, alle diese Männer 23 Jahre alt und zwei davon auch noch den gleichen Beruf, nämlich Friseur. Alle in Whitechapel beheimatet. Dann fällt auf zweien auch noch ein Verdacht, durch ganz wichtige Ermittler. Abberline nennt Koslowski, Swanson nennt Kosminski (+ Macnaughten, anscheindend auch Anderson). Bemerkenswert.

Grüße,

Lestrade.