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Die Ripper-Briefe => Die Ripper-Briefe => Allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: roblord am 03.05.2004 13:48 Uhr

Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: roblord am 03.05.2004 13:48 Uhr
Hi,
ich weiss nich ob das hier schon irgendwo diskutiert worden ist, aber ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die Briefe wirklich alle denselben Verfasser hatten. Vom "dear Boss"-Brief, der sauber geschrieben ist und kaum rechtschreib und grammatikfehler enthält, zum "From Hell"-Brief, der absolut chaotisch ist und auch einen ganz anderen schreibstil enthält und von Fehlern nur strotzt.
Ich glaube beim besten willen nicht, dass die als authentisch anerkannten biefe auch wirklich vom selben Mann stammen sollen...
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: academyfightsong am 03.05.2004 14:11 Uhr
hallo roblord,
das die briefe alle von der selben person stammen, glaubt eigentlich nur patsy cornwell.  :wink:
aber im ernst, es handelt sich dabei ja nur um die drei schriftsstücke, von weit über 1000 anderen, von denen man annimmt, dass sie evtl. vom ripper stammen könnten. das ein und die selbe person, für alle drei briefe verantwortlich sein soll, ist natürlich eine abwegige vorstellung.
bei genauerer betrachtung, kann man eigentlich davon ausgehen, das keiner der briefe auch tatsächlich vom ripper stammt.
sir robert anderson, kannte angeblich den namen des journalisten, der für den „dear boss“ brief und die „saucy jacky“ postkarte verantwortlich war.
beim „from hell“ brief, ist die lage schon etwas anders. aufgrund der beiliegenden niere, könnte der brief tatsächlich von jack sein... bei cathrine eddowes wurde ja bekanntlich eine vermisst.
allgemein wird der brief aber als medizinstudenten-ulk abgetan.
was die von dir erwähnten fehler angeht, so denke ich nicht, dass diese auf eine rechtschreibschwäche schliessen lassen, sondern eher auf einen dialekt. jemand mit rechtschreibschwäche, hätte sicher "nif" oder "nife" geschreiben, anstatt "knif"... nur so'ne idee.
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: DL'O am 14.07.2004 21:25 Uhr
Catharine Eddowes hatte auch diese Krankheit bei der die Niere
ungewöhnlich verblasste, auch noch ein Anzeichen dafür das der
Brief von ihm sein musste. Aber auch ein Medizinstudent hätte
sowas machen können, nur frage ich mich, hatten sie damals
Zugang zu den Leichen der Opfer?
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: Than am 15.07.2004 00:49 Uhr
Die Studenten hatten doch keinen Zugang zu den Leichen  :shock:
Ich meine... das machen die selbst heute nich inner Gerichtsmedizin... da Studenten rumlatschen lassen. Dafür haben die ihre Obdachlosenkadaver im Unikühlhaus.
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: DL'O am 15.07.2004 01:00 Uhr
Ja das hätte mich auch schwer gewundert wenn
das so gewesen wäre, aber ich hab das ja mit den
Streich der Studenten nich in die Welt gesetzt.

*zeigt einige Beiträge weiter nach oben* :P
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: Than am 15.07.2004 01:05 Uhr
Abgesehn davon... ich find es sowieso etwas "voreilig", zu behaupten, der Täter muss ärztliche Kenntnisse gehabt haben, oder Fleischer gewesen blaaaah..... [Uropa-Schaukelstuhl Stimme] Wie ich schon daaamals sagte, der Ripper war bestimmt kein Dummkopf. Der hat sorgfältig geplant, was er tat. Er hätte sich einfach die Kenntnisse über Anatomie beschaffen können, indem er auf eine Medizinvorlesung ging, oder notfalls einfach nur ein Haustier, wie einen Hund besitzen müssen. Den hätte er mit seinem verqueren Kopp dann einfach aufschlitzen müssen und die Innereien genau studieren. Eine Gebärmutter und eine Niere sehen btw immer gleich aus... egal ob Mensch oder Hund, Katze, Hamster.. whatever. Und wenn man sich einmal eingeprägt hat, wie sowas aussieht, dann findet man das auch in einem aufgeschlitzten Menschenkörper wieder. Amen [/Uropa-Schaukelstuhl Stimme]
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: academyfightsong am 15.07.2004 12:56 Uhr
Zitat
aber ich hab das ja mit den
Streich der Studenten nich in die Welt gesetzt.

ich auch nicht...  selbst wenn, hab ich mit keiner silbe behauptet, dass die niere auch tatsächlich von cathrine eddowes stammt.  :wink:
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: DL'O am 15.07.2004 13:11 Uhr
Soweit ich weiss wurde das nachgewiesen,
selbst wenn man bei den ganzen Theorien
nicht mehr durchsehen kann.

Ab und an wäre es schon brauchbar wenn
man wüsste was nun stimmt und was nicht,
aber dann würde das Informieren auch
weniger Spass machen. *gg*
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: academyfightsong am 15.07.2004 13:22 Uhr
das wäre mir neu. soweit ich weiss, ist der einzige punkt, auf den man sich damals einigen konnte der, dass die niere menschlichen ursprungs war. ob nun von cathrine eddowes oder aus dem unikühlhaus.  :wink:
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: academyfightsong am 15.07.2004 13:27 Uhr
...und was die studenten angeht, ist es doch völlig egal, ob die nun damals zugang zu den leichen hatten. die niere wurde der eddowes ja schliesslich entnommen, bevor sie im leichenschauhaus gelandet ist.  :wink:
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: DL'O am 15.07.2004 13:32 Uhr
Ich weiss nicht ob ich der Anatomie des Menschen
ausreichend mächtig bin, aber sofern mich nicht
alles täuscht, hat ein Mensch zwei Nieren.

Obwohl ich den Medizinern schon zutraute das sie
das nachgeprüft hätten, dennoch bezog ich mich
eigentlich eher auf die Krankheit die sie hatte und
man es desshalb nachwies das es ihre war.

Spekulationen hier Spekulationen dort
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: academyfightsong am 16.07.2004 00:38 Uhr
ach... zwei nieren?! bist du dir sicher?  :wink:
naja, im falle cathrine eddowes war es jedenfalls die linke. die hälfte, die dem „from hell“ brief beilag, war ebenfalls teil einer linken menschlichen niere. es liess sich damals allerdings nicht nachweisen, dass es sich dabei um die niere von cathrine eddowes handelte. dr. openshaw verglich damals angeblich die nierenaterie von eddowes, mit dem teil der noch an der „from hell“ niere hing. was aber wenig glaubhaft klingt, denn als der brief eintraf, lag cathrine eddowes schon etliche tage unter der erde und eine exhumierung fand nicht statt.
mit der krankheit meinst du sicher die „brightsche krankheit“. das ist alles sehr vage, zumal es sich dabei nur um einen oberbegriff handelt und dummerweise bin ich kein mediziner.

Zitat
brightsche krankheit: nicht genau definierter begriff, der eine akute oder chronische entzündung der niere beschreiben kann, auch eine degenerative nierenerkrankung.


quelle: e. b. nash "leitsymptome in der homöopathischen therapie" von 1898 bzw. 1959
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: DL'O am 16.07.2004 01:04 Uhr
Ja ich hab zumindest davon vage was mitbekommen das
Menschen zwei Nieren haben, aber da bin ich mirimmernoch
nicht sicher (:P)

Naja ich sagte ja, alles beruht nur auf Spekulationen und
Theorien.. bald weiss ich, nicht mehr was stimmt und falsch
is (nein das ist auch gelogen *g*)

Aber du hast recht ich meinte diese Krankheit joah..
wäre das wirklich so abwegig? Also das der Doc. Openshaw
(geiler Name übrigens *g*) das hätte nachweisen können?
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: academyfightsong am 16.07.2004 01:36 Uhr
aus medizinischer sicht schon. 1888 gab es noch keine möglichkeiten, mit denen man geschlecht oder alter einer niere hätte bestimmen können. um das genau zu klären, hätten sie die gute frau schon nochmal ausbuddeln müssen.

"von der niere aus der hölle, bleibt demnach nur der nachgeschmack eines dummen, morbiden scherzes." (m. harris)

aber auf der anderen seite, ist es theoretisch gut möglich, dass brief und niere echt sind. das ist zumindest meine auffassung. es gibt wenig was dagegen sprechen könnte und das der brief nicht mit dem obligatorischen "yours truly..." unterzeichnet ist, verleiht ihm auch noch zusätzliche authenzität. aber wie gehabt, alles spekulation...

der ganze fall hat was von einem labyrinth. einen eingang, viele ausgänge und dazwischen eine ganze menge sackgassen.
ähh... natürlich nur einen ausgang  :roll: *blödsinnschreib*
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: Eastsidemags am 16.07.2004 09:59 Uhr
http://www.jacktheripper.de/forum/viewtopic.php?t=13&start=0
Titel: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: d.anonymus am 30.01.2005 01:31 Uhr
ich will ja nicht unhöfflich sein aber ich glaube der einzige brief der nicht wirklich authentisch ist, ist der "from hell" brief auch wenn eine linke niere drin lag die bei der netten dame fehlte ...
weil wenn mann sich die briefe näher betrachtet sieht man das bei "from hell" brief gekliert wurde und sich das "h" und das "t" unterscheiden ...
beim"dear boss" brief wurde das "h"ohne unterbrechung und ohne auch nur einmal abzusetzen geschrieben , wo bei beim from hell brief ein mal abgesetzt wurde .
So das gleiche spiel mit dem t beim dear boss brief wurde das t mit einem langen über strich geschrieben und beim from hell brief wurde das t mit keiner unterbrechung geschrieben.
also gibt es doch eigentlich nur zwei möglichkeiten
1. es sind gefälschte
oder
2. es war nicht nur einer sonder nach meiner schätzung mindestens zwei wenn nicht sogar drei

ach was mir noch aufgefallen ist das unterschriedliche bezeichnungen benutzt wurden wie zum beispiel
(dear boss brief) Huren geschrieben wurde und aufschlitzen wurde im from hell brief geschrieben Frau nicht dame nicht hure sonder frau .
das wort ist vorher nirgends vor gekommen und aufschlitzen wurde im from hellbrief als genommen oder herausnahm bezeichnet ungewöhnlich und auf keinen fall vom selben täter.
und mir fehlt die unterschrift beim from hell brief
ps ich glaube nicht das er arzt ist
Titel: Re: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: Viggi am 27.12.2006 07:05 Uhr
Hallo alle zusammen,

Kann es denn nicht sein das gar keiner dieser Briefe echt ist
Ich weiß jezt nicht genaunach welchen mord der erste brief aufgetaucht ist,
aber kann es nicht sein das es schon 1888 sowas wie Trittbrettfahrer gab??
Die Briefe verleihen JtR eine Notte Extra
Ohne sie würde ein ganzes stück wegfallen

meint ihr nicht auch ??
Titel: Re: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: Chris Jd am 18.01.2007 09:31 Uhr
Viggi,

Kann es denn nicht sein das gar keiner dieser Briefe echt ist


Ja aber klar! Das ist sogar ziemlich wahrscheinlich!


aber kann es nicht sein das es schon 1888 sowas wie Trittbrettfahrer gab

Ebenso klar: Bei ca 600 eingegangenen Briefen reicht ein Trittbrett gar ned aus!

Christian
Titel: Re: Haben die Briefe wirklichen denselben Verfaser???
Beitrag von: Stordfield am 03.10.2018 23:23 Uhr
Hallo!

Insgesamt liegen mehr als 200 Briefe (?) und Karten vor, deren Autoren behaupteten, Jack the Ripper zu sein. Ob überhaupt ein einziges dieser Schriftstücke vom Mörder stammt, ist ungewiss. Zwar hat es im Zuge der Ermittlungen Handschriftenvergleiche gegeben, aber die sprachlichen Merkmale dieser Texte – Wortwahl, Grammatik und Stil – wurden bislang noch nicht untersucht. Das hat jetzt der forensische Linguist Andrea Nini von der Universität Manchester getan (Digital Scholarship in the Humanities, 1, 2018). Dabei verfolgte er nicht das unrealistische Ziel, den Täter zu ermitteln. Stattdessen wollte Nini herausfinden, welche der Schreiben einen gemeinsamen Autor haben, um so eine Basis für weitere Forschungen zu schaffen. Ninis besonderes Interesse galt drei Texten: Dazu gehört der Brief, der als erster mit „Jack the Ripper“ unterzeichnet war und das Pseudonym in die Welt setzte. Er ging knapp vier Wochen nach dem ersten Mord bei der Londoner Nachrichtenagentur Central News Agency ein. Der Schreiber bekannte sich als der Mörder und kündigte an, der Polizei ein Ohr des nächsten Opfers zu schicken. Tatsächlich wies das nächste Mordopfer ein verstümmeltes Ohr auf. Prägend für die Figur des „Rippers“ im kollektiven Bewusstsein wurde auch eine Postkarte, die wenige Tage später bei derselben Nachrichtenagentur eintraf. Der Schreiber bezichtigt sich hier als „Saucy Jacky“ (Frecher Jacky) eines kurz zuvor begangenen Doppelmordes. Die Polizei nahm beide Schriftstücke ernst genug, um faksimilierte Kopien zu verbreiten, die auch von den Zeitungen veröffentlicht wurden. Damit war „Jack the Ripper“ zur öffentlichen Figur geworden. Aus der großen Zahl der danach verfassten Bekennerbriefe, hinter denen meistens makaber gesinnte Scherzbolde gesteckt haben dürften, sticht vor allem einer hervor. In ihm begründet der Autor seine angeblichen Taten mit religiösen Motiven. Eigenartig sind die Umstände dieses Schreibens: Der Empfänger, ein Journalist wiederum der Central News Agency namens Tom Bulling, leitete zwar den Umschlag des Briefes an die Polizei weiter, den Brief selbst aber nur in Kopie. Die Gründe dafür sind ebenso unbekannt wie der Verbleib des Originals. Nini analysierte alle 209 Bekennerschreiben mit dem Ziel, sprachliche Merkmale zu identifizieren, die so selten vorkommen, dass sie als spezifisch für einen bestimmten Autor gelten können. Dafür verglich er in einem computergestützten Verfahren zum einen die Wortfolgen der Bekennerschreiben mit Hilfe eines mathematischen Ähnlichkeitsmaßes. Um darüber hinaus die allgemeine Gebräuchlichkeit von Formulierungsmustern zu überprüfen, nahm er einen Abgleich mit großen Datenbanken vor, in denen englische Texte des 19. Jahrhunderts gespeichert sind. Es zeigte sich, dass im gesamten „Ripper“-Korpus die drei schon vorher „verdächtigen“ Bekennerschreiben die mit Abstand größte Ähnlichkeit untereinander aufweisen. Das wichtigste Indiz steckt in einer Formulierung des ersten Briefs: „Keep this letter back till I do a bit more work.“ Das Muster „keep this back till I“ taucht ganz ähnlich in den beiden anderen Schreiben auf, nicht aber in der sonstigen Textsammlung oder in den Vergleichstexten der Datenbanken. Die Besonderheit liegt in der syntaktischen Konstruktion, kombiniert mit der Wahl von „keep back“ anstelle von Ausdrücken wie „hold back“ oder „withhold“, die in diesem Zusammenhang viel üblicher sind. Eine weitere Eigenart, die die Texte verbindet, ist die fragmentarische Formulierung „double event this time“ und „treble event this time“, mit der der angebliche Mörder zunächst einen Doppel- und dann einen Dreifachmord ankündigt.Der Schluss, dass der Reporter Tom Bulling alle drei Texte geschrieben und somit die Figur „Jack the Ripper“ in die Welt gesetzt hat, liegt nahe. Dass Journalisten diese Briefe fabriziert haben könnten, um Sensationen zu produzieren, war schon früh vermutet worden. Ninis Ergebnisse sind allerdings kein endgültiger Beweis, denn für sich genommen belegen sie nur, dass die drei fraglichen Schriftstücke aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer Feder stammen. Darüber hinaus zeigen sie, dass sich auch solche kurzen Texte für die linguistische Autorenbestimmung eignen können, obwohl man wegen der geringen Zahl der Wörter und Sätze auf statistische Häufigkeitsberechnungen verzichten muss. Nini vermutet, dass es im Sprachgebrauch jedes Menschen ganz persönliche Alleinstellungsmerkmale gibt. Die dahinterstehende Idee vom „sprachlichen Fingerabdruck“ ist in der forensischen Linguistik allerdings umstritten, denn während der biologische Fingerabdruck tatsächlich einzigartig ist, funktioniert Sprache gerade deshalb, weil sie von vielen geteilt wird. Doch so schwierig diese Frage auch sein mag – dass sie irgendwann geklärt wird, ist wahrscheinlicher als die Identifizierung von Jack the Ripper.

(Quelle: FAZ)

Gruß Stordfield