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Die Opfer => Die Opfer => Allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Templer am 28.01.2009 08:58 Uhr

Titel: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Templer am 28.01.2009 08:58 Uhr
Hallo zusammen,

was mich wundert, ist dass alle Ripper-Experten nur von 5 Opfern ausgehen. Jack wies eindeutige Merkmale eines pyschopathischen Serienmörders auf und mir ist kein einziger anderer Serienmörder bekannt der urplötzlich mit dem Morden aufgehört hat, es sei denn er ist gestorben bwz. wurde verhaftet. Letzteres ist bei Jack definitiv auszuschliessen. Der Tod trifft bei allen Verdächtigen nur auf Montague Druitt zu, der aber ja als Täter kaum in Frage kommt. Weshalb sollte Jack nach Mary Kelly urplötzlich mit dem Morden aufgefhört haben?
Dies würde ja für die Theorie sprechen, es ging nur um ein spezielles Opfer und die anderen waren Verdeckungstaten. Doch diese Theorie erscheint mir angesichts der Brutalität die sich ja auch extrem gesteigert hat, völlig unwahrscheinlich.
Was spricht wirklich dafür, dass es nur 5 Opfer gab. Mich wundert auch, dass das öffentliche Interesse nach der bestialischen Tat in Miller's Court scheinbar erlosch.

Was ist eure Meinung?
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Floh82 am 28.01.2009 10:28 Uhr
Du konzentrierst dich scheinbar sehr auf die bereits bekannten Verdächtigen.
Es gibt die (nicht mal unbeliebte) Theorie, dass der Täter noch gar nicht unter den bekannten Verdächtigen weilt. Vielleicht starb der Täter tatsächlich! Vielleicht wurde er tatsächlich verhaftet (wegen eines anderen Deliktes)! Vielleicht hat er das Land verlassen und woanders gemordet!
Ich persönlich schließe Druitt nicht zu 100% aus, genauso wenig wie manch anderen. Alle Täter haben Pro und Contras, also Dinge die gegen sie als JTR sprechen und für sie. Bei einigen überwiegt das Contra so stark dass ich sie für mich ausschließen kann, aber bei vielen ist das Contra nicht groß oder schwer genug.

Ich konzentriere mich ebenso auf die Kanonischen Fünf, eventuell mit Tabram dazu. Die kanonischen Fünf sind der Kern, obwohl auch hier strittig ist ob tatsächlich alle fünf zu Opfern von JTR gehören. Sogar da sprechen einige Dinge gegen.

Die anderen Taten, die JTR eventuell zugerechnet werden, schließe ich persönlich aus. Ich habe gerade erst das Kapitel aus "JTR - The Facts" gelesen und die Meinungen bzw. Einwürfe von Paul Begg klingen für mich ganz annehmbar. Er schließt ebenso alle anderen so gut wie aus, sieht nur Tabram als mögliches Erstopfer an.
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Alexander-JJ am 28.01.2009 12:09 Uhr
Durchaus möglich das der Täter starb. Ein plötzlicher Tod aufgrund von Infektionen, Wundbrand, Seuchen, Gewalteinwirkung (etwa ein Raubüberfall, oder eine Schlägerei) oder einem Unfall ist immer möglich. Davor sind auch Serienmörder nicht sicher. Falls er Soldat oder Matrose war, könnte er nach den Taten die Stadt verlassen haben und nie wieder zurückgekehrt sein (etwa gefallen, im Ausland gestorben oder bei einem Sturm über Bord geganen).

Soldaten und Matrosen lebten damals auch ziemlich gefährlich, irgendein britischer Arzt hat mal ausgerechnet das die Chance eines Soldaten, an irgendeiner Krankheit oder bei einem Unfall zu sterben, höher war als auf dem Schlachtfeld von Waterloo von einer Kugel getroffen zu werden (prozentual auf 1000 Soldaten gerechnet). Und die Seeleute der damaligen Zeit wurden durchschnittlich gesehen auch nicht wirklich alt.


Das öffentliche Interesse erlosch nach dem Mord an MJK nicht. Im Gegenteil, dann ging es erst richtig los. Vielleicht war das ja auch ein Grund für JTR die Stadt bzw das Land zu verlassen. Er hatte sein Glück schon arg strapaziert und war sich dessen vielleicht bewusst. Das JTR vor der Mordserie schon irgendwie aufgefallen ist, das ist wohl klar. Nur war das East-End sowieso ein gewalttätiges Viertel. Ein paar Überfälle auf Frauen fielen da nicht auf. So etwas passierte sowieso immerzu. Daher kann man auch nicht sagen ob JTR schon vor den Morden zugeschlagen hat oder nicht. Da er aber als ziemlich kompletter Killer die Bühne betrat, dürfte er schon etwas "Übung" gehabt haben.
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Raison-d-eatre am 28.01.2009 12:37 Uhr
Ich persönlich denke schon, dass nach MJK Schluss war.
Entweder er war verhindert, oder einfach zufrieden.
Vielleicht ging es ja wirklich hauptsächlich (!) um MJK, wobei ich nicht meine, dass alle anderen nur Verdeckungtaten waren oder "unwichtig" für ihn bzw wahllos.

Eigentlich halte ich es auch für relativ unwahrscheinlich, dass man damals nur von den fünf ausgegangen ist.
Ich denke schon, dass der ein oder andere noch mehrere Opfer dazuzählte, aber der offensichtliche Zusammenhang ist eben gerade bei diesen fünf herzustellen.


"OT" :
Ich habe mich immer gefragt, warum er gerade die meisten seiner Opfer ausweidete... ich kann mir ehrlcih gesagt nicht vorstellen, dass jemand das einfach aus Lust oder "einfach nur so" macht, wobe ich auch cnith denke, dass es wirklich einen religiösen Hintergrund gab, dass das ganze also eine Art Ritual war.
Vor kurzem Habe ich dann von einem europäischen Künstler gehört - ich weiß gerade nciht genau wie er heißt - , der auch immer sehr umstritten war, da er praktisch im "Rahmen der Kunst" das ganze mit Tieren gemacht hat.


Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: hedgehopper am 28.01.2009 16:00 Uhr
Ich bin auch der Meinung das nach Mary Jane Kelly schluss war.
Ich sehe das so:
Von Mord zu Mord wurde das öffentliche Interesse immer mehr & JTR mußte Angst haben das er bei einer Tat gefasst wird ,wenn er es wieder auf der Strasse macht. Deshalb hat er sein "letztes" Opfer in einem geschlossenen Raum getötet.Und nicht nur das,er konnte sich dort auch noch richtig "austoben" & somit seiner "abartigen Sucht" endlich Befriedigung verschaffen.
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Templer am 28.01.2009 16:48 Uhr
Ich konzentriere mich nicht nur auf die gängigen Tatverdächtigen. Es gibt für alle Pro und Contra. Die Argumente für manche überzeugen mich mehr, andere weniger. Es ist sicherlich nicht ausgeschlossen, dass mit MJK Schluss war. Dann würde JTR aber komplett aus allen Rastern fallen. Ich habe mich auch mit anderen Serienmördern beschäftigt (wie Haarmann, Bundy, Clancy usw) und mir ist keiner bekannt der von selber seinen Zwang zu töten abstellen konnte. Ausserdem steigerte sich JTR in extrem kurzer Zeit in einer Explosion der Gewalt. Des völlig abrupt zu beenden halte ich für völlig unmöglich. Experten sind sich einig das JTR alle Merkmale eines Psychopathen erfüllt. Die extrem brutale Tatausführung und das völlige Fehlen von Reue oder Mitleid ( siehe Briefe) sprechen eindeutig dafür. Diese Leute haben nach Ansicht der Sachverständigen aus Annomalien im Gehirn  und erzieherischen Gründen eben diesen Zwang sich durch Mord eine Befriedigung wofür auch immer zu verschaffen. Die Befriedigung hält aber immer kürzer an, sodaß die Abstände zwischen den Morden meistens geringer werden und die Taten brutaler. Damit plötzlich aufzuhören ist für diese Menschen fast nicht möglich.
Das JTR aus Furcht vor Entdeckung aufgehört hat, wage ich zu bezweifeln. Er ist einer der ganz wenigen Täter die ein extremes Entdeckungsrisiko in Kauf nahmen. Bei dem Mord an Catherine Eddows war ein Lagerhaus in der Nähe bewacht, in einem angrenzenden Wohnhaus wohnte ein Polizist und alle 15 min kam eine Streife vorbei. Macht also maximal
14 Minuten für Mord + Verstümmelung. Krasser vom Entdeckungsrisiko gehts kaum noch. Auch der Mord und die umfangreichen Verstümmelungen an MJK waren ein hohes Risiko da der Raum durch das Feuer erleutet war und jeder der zufällig durch eins der Fenster gesehen hätte,  hätteden Ripper beim Werk betrachten  können. Das East End war auch um ca. 4.00 Uhr morgens nicht menschenleer.
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Floh82 am 28.01.2009 17:53 Uhr
Hach ich tue mich da sehr schwer mit Rastern und Profilen bei einem Serienkiller, dem wir nicht mal zuordnen können welche Opfer tatsächlich von ihm sind, ob es ein Einzeltäter ist, ob das GSG von ihm ist, ob die Briefe von ihm sind (was ich persönlich so gut wie ausschließe) etc. Alles was wir "wissen" sind was er mit einigen seiner Opfer machte und wann er dies tat und wo er dies tat. Wir wissen zu wenig um irgendwelche Raster auf ihn zu münzen.
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Raison-d-eatre am 28.01.2009 18:38 Uhr
darf ich mal ganz kurz fragen was dich so (relativ) sicher macht die Briefe seien nciht von ihm? und woher kommt dann die NIere? (ich habe bisher leider noch nie wirklcih verstanden warum Menschen das so stark anzweifeln)

(nachtrag:) ich habe gerade den Namen des Künstlers herausgefunden. Es ist Hermann  Nitsch.
Ich muss sagen ein paar Sachen von ihm sind wirklcih widerlich.

Dem Risiko kann cih nur zustimmen. So wie es aussieht muss er ja bei so ziemlcih allen Opfern gegangen sein kurz bevor die Polizei kam. Ich hadere noch ob ich es für Zufall oder tatsächlich absicht halten soll, obwohl natürlich einige Polizisten nachts mehr draußen waren als tagsüber.
Ich halte es auch wirkich nciht für ausgeschlossen, dass der Ripper vielleicht sogar kurz nachdem gesehen wurde von Zeugen, die auch ausgesagt haben . so ZB bei Annie Chapman.
Der Bewohner des Hauses nebenan hatte am frühen morgen einen Streit eines Mannes und einer Frau gehört und dann irgendwann wie etwas gegen den dazwischenliegenden Zaun gekracht ist. 
Kurze Zeit später sah eine weitere Zeugin einen Mann -mit klischeehaft langem Mantel  :icon_wink:- weggehen, konnte ihn aber nciht von vorne sehen, wodurch eine identifikation auszuschließen war.
Vielleicht war ja auch das der Ripper
(auch wenn cih sagen muss ich es bis jetzt noch nciht glaube)
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Isdrasil am 28.01.2009 19:29 Uhr
Um die im Themenbetreff gestellte Frage aus meiner Sicht zu beantworten:

Die meisten gehen von 5 Opfern aus, da diese Opfer auf den ersten Blick die meisten Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Verletzungen erkennen lassen oder einen zeitlichen Kontext aufweisen (Stride).

Ich denke aber, man muss diese Ansicht endlich mal außen vor lassen und die Scheuklappen ablegen. Viele möchten gerne eine Art "Serienmord-Maschine", die nach einem vorgefertigten Programm ihre Gelüste abarbeitet und keinen Raum für Spekulationen lässt. Leider zeigen sowohl ältere als auch neuere Fälle immer wieder das Gegenteil: Das es zwar einen gemeinsamen "Kern" geben mag, dieser aber nicht zwingend ist und keinesfalls alles über einen Täter aussagt. Das wäre ja zu schön - man müsste nur noch nach Taten suchen, die einen eindeutig erkennbaren Bezug aufzeigen. Dem ist aber nicht so. Wieviele Serien werden erst als solche erkannt, nachdem der Täter geschnappt wurde und Morde oder Überfälle gesteht? Genügend. Kroll war so ein Fall. Seine ultimative Fantasie erfüllte er sich erst nach Jahrzehnten, obwohl er sie schon etliche Male zuvor hätte ausführen können...

Im Prinzip ist eines in meinen Augen sicher: Es gab damals in London einen Täter, von dessen Opfern drei die gleichen Merkmale aufzeigten und eindeutig zuordenbar sind. Doch gleichzeitig sagt uns dies im Prinzip nichts und rein gar nichts über die kriminelle Vorlaufbahn des Täters, geschweige denn über seine endgültige Opferzahl. Was, wenn er auch eine Art "Kroll" gewesen war? Was wäre mit Kroll geschehen, wäre er nicht aufgeflogen? Er hätte vermutlich den Weg seiner ultimativen Fantasie weiter eingeschlagen. Womöglich wäre aus der scheinbar wahllos und nicht zielgerichteten Serie dieses Mannes eine zuordenbare Spur geworden, mit gleichem Opfertypus und gleichem Tatschema. Und vielleicht lässt sich auch dies beim Ripper nicht ausschließen: Dass er schon davor mordete, nur in anderer Weise. Die Übung, die sein scheinbar erstes Opfer aufzeigt, lässt dies vermuten.

Mit anderen Worten: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus? Keine Ahnung!  :icon_mrgreen:

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Raison-d-eatre am 28.01.2009 22:10 Uhr
das wäre natürlich auch möglich .... dann hätte er sozusagen an nichols seine "neue technik" ausprobiert und wär dann erstmal dabei geblieben XD
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Floh82 am 28.01.2009 22:30 Uhr
darf ich mal ganz kurz fragen was dich so (relativ) sicher macht die Briefe seien nciht von ihm? und woher kommt dann die NIere? (ich habe bisher leider noch nie wirklcih verstanden warum Menschen das so stark anzweifeln)

Ich spreche jetzt mal von den drei bekanntesten Briefen bzw. den zwei Briefen und der Saucy Jack Postkarte.

Beim "Dear Boss" Brief tue ich mich selbst schwer. Die Informationen die drin stehen sind sehr genau, könnten allerdings auch von jemandem hineingeschrieben worden sein, der sich mit dem Fall etwas auskannte bzw. sich informiert hatte. Der Brief ist zwar datiert auf den 25. aber wurde erst am 27. verschickt, das macht mich etwas stutzig.
Dann wäre da natürlich die Tatsache dass er von den Ohren spricht die er abschneiden will und dies in der Doppelmordnacht tatsächlich versucht wird. Also wie gesagt: Da bin ich mir selbst unschlüssig.

Die Saucy Jack Karte könnte vom gleichen Verfasser wie der Dear Boss stammen, das würde sogar eher dafür sprechen dass es tatsächlich vom Ripper ist. Allerdings ist mir das alles ein wenig zu dick aufgetragen. Eine Karte, blutverschmiert,  mit scheinbarem Wissen über den Fall. Das dass Opfer etwas quiekte ist für mich aber keinesfalls ein sicherer Hinweis dass es sich um einen authentischen Brief handelt....schließlich ist es fast logisch dass das Opfer geschrieen hat oder zumindest "gequiekt".

Kommen wir zum "From Hell" Brief. Und dass ist eigentlich der Brief den ich von allen am schlimmsten finde. Hollywood hätte diesen Brief erfunden, wenn es ihn nicht schon gegeben hätte. Erst einmal dieser aufgesetzte irische Akzent. Den finde ich völlig überzogen und fast schon kunstvoll inszeniert. Die menschliche Niere toppt das ganze noch. Die Niere wurde nie einem Opfer zugeordnet, stattdessen wurde sogar von Ärzten erwähnt dass es wahrscheinlich ein Scherz ist und jeder Medizinstudent so eine Niere bekommen könnte.

Zusammenfassend:
Bei dem "Dear Boss" Brief und der Saucy Jack Karte lass ich mit mir reden ;)...aber der "From Hell" Brief ist für mich ein ziemlich blutiger Scherz.
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Raison-d-eatre am 28.01.2009 22:56 Uhr
ja da stimme ich dir durchaus zu.
Der "Fromm Hell" Brief ist wirklich am aufgesetztsten, das einzige was mich da daran hindert ist die Schreibweise - wie cihs ja schon im anderen Thread ausgeführt habe.
Ich finde einfach sie ist trotzdem sehr gleich, da stelle ich mir doch lieber vor Jacky wurde übermütig  :icon_aetsch:

Ich muss gestehen, das "Sor" irritiert mich immer ein bisschen.

auch ist ja der "From Hell" Brief der, der als Vorlage des Openshaw-Briefs gedient hat.  :icon_wink:
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Templer am 29.01.2009 07:24 Uhr
Das wir extrem wenig über JTR wissen und es sehr, sehr viele unklare Dinge gibt steht ausser Frage.
Für mich als persönliche Einschätzung fängt das schon bei den Zeugenaussagen an. Die Version des gebildeten gutgekleideten Gentleman hat was für sich, da er so das Vertrauen der Prostituierten sicher leichter erlangen konnte. Nachteil dabei, er fällt in einem "Elendsviertel" wesentlich stärker auf und eventuelle Zeugen erinnern sich besser als an einen völlig unscheinbaren Mann. Was mich immer noch stutzig macht, ist wie ein über und über mit Blut verschmierter Mann nirgends aufgefallen ist. Natürlich gibt es die Theorien mit Kutsche oder Kleiderwechsel, aber auch das wäre im East End ja irgendwo aufgefallen.

Was die Briefe betrifft glaube ich schon, dass einige echt sind. Ich schliesse mich dem FBI-Profil Jack sei ein eher ungebildeter Kranker gewesen nicht an. Ich bin persönlich der Meinung Jack wusste über die Möglichkeiten der damaligen Polizei recht gut Bescheid und die Briefe passen dazu. Er wusste sie können Ihn damit nicht fassen. Aber das ist wie gesagt eine persönliche Meinung.
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Stordfield am 29.01.2009 10:05 Uhr
Hallo !

Ich glaube, die Meinung, daß der Ripper "nur" die kanonischen Fünf ( was ja auch immer mehr bezweifelt wird ) ermordet hat, ist inzwischen schon etwas antiquiert. Allerdings sind dies nun einmal ( zusammen mit dem Tabram - Fall ) die Morde, über die wir am Meisten wissen und folglich richtet sich unsere "Ermittlung" eben auf diese Fälle und die bekannten Fakten.

Gruß Stordfield
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Bettina am 18.02.2009 14:49 Uhr
Hallo zusammen,

ich schließe mich Stordfield an.
Es gibt einfach über diese Morde die meisten Informationen, da sie am bekanntesten sind.
Die Mordserie ist inzwischen über 120 Jahre alt. Es wird dadurch auch einfach immer schwieriger zu anderen Morden, die evtl. JtR zugeordnet werden könnten, Informationen zu finden, die auch zuverlässig und durch Quellen belegbar sind.

Gruß
Bettina
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Secureforce am 16.08.2009 19:34 Uhr
Warum gehen alle von einem Mörder aus kann ja sein das es komplietzen gab. Ich befasse mich mit ihm zwar erst seit kurzen. Aber ich bin selber leidenschaftlich privat ermittler und meiner meinung gab es keinen zusammenhang zwischen elisabeth stride und den anderen opfern. Weil wenn er bei ihr durch den kellner gestört worden wäre warum hat er dann den kellner nicht auch umgebracht? 
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Larkin am 16.08.2009 20:26 Uhr
Hallo Secureforce,
Zitat
Warum gehen alle von einem Mörder aus kann ja sein das es komplietzen gab.
Klar ist es möglich, dass der Ripper nicht alleine war. Dazu gibt es ja auch einige Theorien, wie z.B die von Stephen und Prinz Eddy, um mal eine zu nennen. Viele der Theorien sind allerdings mehr als fragwürdig und oft nur aus der Luft gegriffen. Außerdem sprechen ja auch die Sichtungen der Zeugen gegen eine Zwei-Täter-Theorie. Die Opfer wurden kurz vor ihrem Tod mit nur einem Mann gesehen und gerade bei Annie Chapman ist es mehr als wahrscheinlich, dass die Zeugin Elizabeth Long Annie zusammen mit ihrem späteren Mörder, dem Ripper, sah.
Zitat
Aber ich bin selber leidenschaftlich privat ermittler und meiner meinung gab es keinen zusammenhang zwischen elisabeth stride und den anderen opfern.
Da hast du vollkommen Recht. Im Fall Stride ist einiges anders. Schon allein die verwendete Tatwaffe. Deswegen gibt auch Uneinigkeiten, ob Liz Stride wirklich ein Opfer des Rippers ist oder nicht. Die einen sind dieser Meinung, die anderen eben nicht. Ich persönlich glaube auch nicht, dass Elizabeth Stride von JtR ermordet wurde; da passt ihr eifersüchtige, gewalttätiger Lebensgefährte Michael Kidney schon eher ins Bild. Aber das ist wieder eine Ansichtssache die nicht alle teilen - und das müssen sie ja auch nicht, weil sonst ein Forum langweilig wäre  ;)
Zitat
Weil wenn er bei ihr durch den kellner gestört worden wäre warum hat er dann den kellner nicht auch umgebracht? 
Der Ripper/ Täter wurde nicht von einem Kellner gestört, sondern von dem herannahenden Louis Diemschütz, der mit seinem Pony und dem Wagen den Hof passieren wollte. Die meisten JtR-tötete-Stride-Befürworter sind der Meinung, dass der Ripper sich vor Diemschütz hinter dem offenen Tor des Hofs versteckte. Und seien wir doch mal ehrlich: Der Ripper gehörte zur Kategorie Feigling, der sich wehrlose Frauen als Opfer suchte, bei denen er sicher sein konnte zu "gewinnen". Ich glaube nicht, dass so jemand die Courage gehabt hätte, einen Mann zu überfallen, der sich hätte wehren können oder vielleicht sogar stärker gewesen wäre. Außerdem fand die ganze Szenerie ja in unmittelbarer Nähe eines Pubs statt, der mit Menschen überfüllt war. Und ein Angriff auf Diemschütz hätte Lärm gemacht und die Leute alarmiert. Es war also besser sich zu verstecken und zu fliehen, als Diemschütz hilfesuchend in den Pub rannte. Wenn der Ripper wirklich der Täter gewesen sein sollte, dann hat dies ja wundervoll geklappt. :)

Liebe Grüße,
Larkin ;)
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: Isdrasil am 17.08.2009 09:05 Uhr
Hi Secureforce

Larkin hat ja schon alles gesagt.
Stride wird eben hauptsächlich aus zeitlichen Gründen zu den Ripperopfern gezählt, während die Verbindung der anderen Opfer untereinander eher aufgrund der ähnlichen Verletzungsmuster besteht. Und wie Dir schon aufgefallen ist, kann Stride im Prinzip auch das Opfer eines abgeschlossenen Mordaktes eines anderen Täters sein.
Ich glaube aber auch nicht, dass der Ripper den Störenfried Diemschütz attackieren würde. Ich denke, er war nur bei seinen Opfern der mächtige, dominante und selbstbewusste Täter - im echten Leben schätze ich ihn eher als schüchtern, unscheinbar und feige ein. Der rasende Irre, der auf jeden losgeht, der seine Pläne durchkreuzt - das passt mir persönlich nicht.

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: Warum gehen alle nur von 5 Opfern aus
Beitrag von: BG Holmes am 14.11.2010 20:11 Uhr
Hallo zusammen

hier das Ergebnis meiner bisherigen Überlegungen, mit denen ich mal echt viel zu viel Zeit verbringe..
aber es lässt mich einfach nicht los, ihr kennt das ja.. :pardon:

Also: Ich VERMUTE das erste Ripper Opfer war Annie Millwood, die am 25. Februar 1888 angegriffen wurde.
Jack scheiterte in seiner Absicht zu töten, die Attacke war "schlecht ausgeführt".

Ich gehe davon aus, dass er direkt im Zentrum der gesamten Tatorte gewohnt hat.
Die Tatsache, dass sein Opfer nicht direkt beim Angriff gestorben ist, hat ihn unsicher gemacht, unzufrieden, vielleicht hat es ihn sogar erschreckt.
Als diese dann im März starb, anschließend aber niemand kam um an seine Tür zu klopfen, wuchs das Selbstvertrauen in ihm und er entschied, einen neuen Versuch zu starten.
Diesesmal würde er mit Sicherheit töten. Er würde sie solange attackieren, bis sie mit Sicherheit tot sei.
So führte er das Verbrechen an Martha Tabram aus, wahrscheinlich wieder Nahe an seinem Wohnsitz.

Zweimal hatte er also schon zugeschlagen, jetzt wurde es Zeit, seinen Radius zu erweitern. Dieser Gedanke trieb ihn in die Bucks Row. Als er gerade dabei war, die Verstümmelungen vorzunehmen, die ihn motivierten, hörte er Schritte und flüchtete. Vielleicht entlang des Wood’s Buildings und zur Whitechapel Road.

Der nächste Mord sollte ihn aber noch mehr befriedigen, er hatte Zeit für weitere Verstümmelungen wie er sich gewünscht hatte, um ein Organ zu entfernen und andere Souvenirs zu sammeln, wie die Ringe von Annie Chapman.

Als er C. Eddowes tötete sammelte er wieder Andenken und verstümmelte, aber er wurde schlampig.
Er bekam vielleicht  Fäkalien an seine Hände und musste ein Stück ihrer Schürze abschneiden, um sich zu reinigen.
Dieses Stück Schürze warf er dann auf dem Nachhauseweg einfach in einen Hauseingang.
Erst am folgenden Morgen erfuhr er, dass E. Stride ermordet wurde. Sein Name wurde aber beiden Verbrechen zugeordnet.

Da die blutige Schürze in diesem Bereich gefunden wurde, wurde die Polizeiliche Präsenz in diesem Radius verstärkt. Das ist auch der Grund, warum Jack im Oktober nicht getötet hat. Er erfuhr Genugtuung, indem er die Niere von C. Eddowes an Lusk sendete, den er aus persönlichen Gründen verachtete.
Er kannte Lusk aber soweit genug, um dessen irischen Dialekt zu imitieren.

Als sich die Dinge im November wieder beruhigt hatte, war es Zeit erneut zuzuschlagen.
Vielleicht hat er sich im Vorfeld bewusst dafür entschieden, sein nächstes Opfer im Haus zu ermorden, um nicht gestört zu werden.
Nachdem er sie getötet hatte war er glücklich. Er war der Mann, nach dem ganz London suchte, der Urheber jener schrecklichen Ereignisse, von denen alle sprachen.

Nun musste er sich etwas Neues einfallen, um nicht entdeckt zu werden.
Wenn er nicht wieder wie Jack the Ripper tötete, würden die Leute auch nicht glauben, Jack wäre wieder da.
Dann folgte der Mord an Alice McKenzie.
Sie war sein siebtes Opfer, also schnitt er diese Zahl in ihren Körper.
Danach hörte das Morden anscheinend auf. Der Ripper verließ London wahrscheinlich.

Wohin er zog lässt sich vielleicht klären, wenn man nach Ripper ähnlichen Morden an anderen Orten sucht.
Vielleicht nach New York, wo am Carrie Brown, 24.4.1891 bestialisch in ihrem Hotelbett ermordet worden war..?

Viele Grüße
BG Holmes