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Die Tatverdächtigen => Die Tatverdächtigen => Stephenson, Roslyn D'onston => Thema gestartet von: Stordfield am 15.09.2008 11:06 Uhr

Titel: Mitteilungsbedürfnis
Beitrag von: Stordfield am 15.09.2008 11:06 Uhr
Hallo !

Wenn es stimmt , was man so über Stephenson sagt , dann ist bekannt , daß er aller Welt seine merkwürdigen Gedanken mitteilen mußte . Er schrieb Bücher , die außer ihm wahrscheinlich niemand gelesen hat . Außerdem gab er seinen Senf auch zu den Ripper - Morden bei . Paßt dieses Mitteilungsbedürfnis zu JtR ? Und wenn ja , hätte er da nicht mehr Andeutungen gemacht , ein bischen mit Täterwissen geprahlt ? Mal abgesehen von Harris`Theorie , finde ich diesen Typen , der ja sogar einen Mord gestanden hat , ziemlich interessant . Wie denkt ihr über ihn ?

Gruß Stordfield
Titel: Re: Mitteilungsbedürfnis
Beitrag von: Isdrasil am 15.09.2008 13:45 Uhr
Hi

Ja, da hast Du recht. Würde eigentlich auch eine Art verschleiertes Täterwissen vermuten. Wenn, dann hatte Donston seine Briefe ja als Hilfe getarnt. Ob ihm da nicht ein Fehler unterlaufen wäre, wenn er der Ripper gewesen wäre?
Deine Charakterisierung Donstons finde ich gut. Ob das zum Ripper passt? Hm...was sagen die Anderen?

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: Mitteilungsbedürfnis
Beitrag von: schnecke am 15.09.2008 14:15 Uhr
Hallo

ich weiß nicht.... Ist das nicht ein bisschen zu viel Interpretation? 
Ich finde die Idee an sich gut, aber hätte er dann nicht mehr mitgeteilt ? Ich gebe Stordfield recht, das er interessant ist, aber mehr auch nicht. 
Aber man weiß weiß ja nie!

Gruß Netti
Titel: Re: Mitteilungsbedürfnis
Beitrag von: Stordfield am 15.09.2008 16:16 Uhr
Hallo !

Zitat
ich weiß nicht.... Ist das nicht ein bisschen zu viel Interpretation? 

Was meinst Du denn damit ?

Gruß Stordfield
Titel: Re: Mitteilungsbedürfnis
Beitrag von: Alexander-JJ am 15.09.2008 18:24 Uhr
Er war zum Zeitpunkt der Morde aber schon ziemlich alt und auch von Körpergröße usw passt er nicht zu den Täterbeschreibungen von Zeugen. Er wurde auch nie gewalttätig. Wirklich merkwürdig an ihm ist sein großes Interesse an JTR. Aber das allein macht einen Menschen ja nicht zum Mörder.

Es ist meiner Meinung nach sehr unwahrscheinlich das ausgerechnet er JTR gewesen sein soll. Ganz auszuschließen ist das freilich nicht, aber doch extrem unwahrscheinlich. Zudem finde ich den Magie-Grusel-Sekten Hintergrund, der ja massgeblich als Motiv herhalten muss, doch arg an den Haaren herbeigezogen.


 :)
Titel: Re: Mitteilungsbedürfnis
Beitrag von: Stordfield am 16.09.2008 08:31 Uhr
Hallo Alex !

Sicher sind die meisten Punkte , die für ihn als Ripper sprechen , ziemlich haarsträubend , wenn nicht sogar einfach lächerlich . Dennoch besitzt dieser Mann eine Aura , die ich auch JtR zuschreiben könnte . Und was ist eigentlich mit dem von ihm gestandenen Mord ? Gibt es da nähere Informationen , außer daß das Opfer eine "Medizinfrau" gewesen sein soll ? Aufschneiderei ?
Was mich am meisten interessiert , ist ja , ob der Ripper auch so ein lautsprecherisches Verhalten wie Stephenson gehabt haben könnte . Würde JtR , von seinem Charakter her , auch Zeitungsartikel verfassen und sich bei Presse und Polizei anbiedern ?

Gruß Stordfield
Titel: Re: Mitteilungsbedürfnis
Beitrag von: Alexander-JJ am 16.09.2008 16:38 Uhr
JTR hatte eigentlich mehr als genug Gelegenheit Hinweise zu hinterlassen. An den meisten Tatorten war er länger als 10 Minuten. Also mehr als genug Zeit noch eine Botschaft, welcher Art auch immer, zu plazieren. Aber außer dem GSG und zwei fragwürdiger Briefe haben wir da nichts. Und diese Briefe stammten aller Wahrscheinlichkeit von einem Journalisten. Also ist da nur das GSG... und das könnte ja auch von jemand anderem stammen.

Nein, JTR hatte kein Mitteilungsbedürfnis. Er wollte Frauen auf bestialische Art ermorden. Das hat er getan. Aber darüber hinaus wollte er der Welt wohl nichts mitteilen.

Ein Typ wie Herr S. hätte wohl jeden Tatort mit zig Hinweisen zugepflastert.


 :)
Titel: Re: Mitteilungsbedürfnis
Beitrag von: Mort am 16.09.2008 20:02 Uhr
Stephenson kommt mir so vor als wollte er die ganzen Ripper Morde durch sein Mitteilungsbedürfnis  mystifizieren. Er war wahrscheinlich ein Mensch der es auch genoss die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu ziehen. Und seien wir doch mal ehrlich, wer sprach den nicht von den Ripper Morden? Ausser Stephenson waren da noch viele andere die sich bei der Polizei etwas wichtig tun wollten. Selbst im East End war eine derartige Mordserie nicht normal, und die Leute versuchten indes auch ihrem eintönigen Leben
zu entkommen indem sie sich mit den Ripper Morden befassten. Aber Stephenson war ja kein Durchschnittbürger. Und gerade dass wollte er mit seinem Mitteilungsbedürfnis vielleicht umso deutlicher machen. Ich würde auch sagen dass JTR andere Gelegenheiten dazu hatte sich mitzuteilen, wass er ja mit den Morden an sich auch schon gemacht hat. Nur eben ganz anonym.
Nein, JTR hatte kein Mitteilungsbedürfnis. Er wollte Frauen auf bestialische Art ermorden. Das hat er getan. Aber darüber hinaus wollte er der Welt wohl nichts mitteilen.

der Welt vielleicht nicht, aber zumindest vielleicht dem East End.


Titel: Re: Mitteilungsbedürfnis
Beitrag von: Isdrasil am 17.09.2008 13:41 Uhr
Hi

Auf psychologischer Ebene ist für viele Täter die Tat eine Möglichkeit, sich eine Identität zu verschaffen. Es geht um sozial wenig beachtete Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, nicht so recht wahrgenommen werden. Manche fallen durch die Wahrnehmung anderer Leute – die, an die man sich nicht erinnern kann.
Der Ripper wollte unterbewusst schon etwas „mitteilen“ im Sinne von gehört zu werden, eine Rolle im sozialen Gefüge erhalten. Würde ihm daher schon eine Art Mitteilungsbedürfnis zurechnen, allerdings eben unterbewusst und reichlich abstrakt.

Die Taten haben alles andere als einen anonymen Charakter, sind mitten auf die Strassen des East Ends geschmissen. Kein Opfer wurde in eine Ecke gezerrt oder mit irgendetwas Greifbarem bedeckt. Sie wurden an Ort und Stelle liegen gelassen. Ich denke, der Täter verschaffte sich damit eine von ihm so gefühlte Identität, fühlte sich wohl bei dem, was er darstellte.

Kann mich Mort zu 100% anschließen.

Grüße, Isdrasil