jacktheripper.de
Fachliche Themen => Allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Stordfield am 12.06.2006 11:18 Uhr
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Hallo !
Anlehnend an den Barnett - Thread würde ich gern einmal einige Meinungen hören , wie der Ripper sich verhalten haben könnte . Hat er sich wirklich des nachts verkleidet , um nicht erkannt zu werden ? Und wenn ja , wie ? Hatte eine Maskerade bei den ohnehin schlechten Sichtverhältnissen überhaupt einen Sinn ? Trug er vielleicht auch irgendeine Berufskleidung , um nicht aufzufallen ?
Gruß Stordfield
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Meiner Meinung nach wäre das Beste gewesen, wenn er einfach rumlief wie alle anderen. Die Kleidung, die auf eine bessere Gesellschaft hinwies (wie z.B. bei From Hell) wäre doch viiiiiiiiiiiiiel zu auffällig gewesen. Allerdings fand ich die Idee von Wilding, dass sich JtR als Frau verkleidet hat, dehr niedlich.... :icon_biggrin: Liebe Grüße, eure Nicky :icon_aetsch:
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Hallo !
Hätte sich aber auch ein Bourgeoise verkleidet , bei der Eitelkeit dieses Standes ? Wie wäre ein besser gestellter Ripper mit seinem Outfit umgegangen ?
Gruß Stordfield
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Hallo !
Die Meinung , daß der Ripper sich als Frau verkleidet hat , finde ich super ( ein Scherz !!! ) , denn dann hätte man ja alle Verdächtigen mit Bart von der Liste streichen können .
Gruß Stordfield
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Naja, ich glaube es hat ihm Spaß gemacht, sich zu verkleiden. Er empfand so viel Verachtung für die Prostituierten, da war ihm wahrscheinlich alles recht. Und soooo summ war er ja auch nicht...
Zur Transvestitenidee: Ich glaube sowiesó, dass es jemand war, den wir noch garnicht kennen.... :icon_wink: Liebe Grüße, eure Nicky :icon_aetsch:
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Was für eine " Transvestiten - Idee " ? Geisterte etwa auch so eine Vermutung umher ?
Gruß Stordfield
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Ich meinte damit die Idee mit den Frauenkleidern.... :icon_wink:
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Hallo Zusammen!! :smiley5:
Ich weiss der Thread ist schon etwas älter, aber ich muss doch noch meinen Senf dazugeben. :icon_biggrin:
Hallo !
Hätte sich aber auch ein Bourgeoise verkleidet , bei der Eitelkeit dieses Standes ? Wie wäre ein besser gestellter Ripper mit seinem Outfit umgegangen ?
Gruß Stordfield
Waren die Herren dieses Standes nicht auch in den Pub's im East End unterwegs ?
Irgenwo habe ich mal gelesen, dass das so eine Art "Abenteuerurlaub" für die jungen Angehörigen dieses Standes war ?!
Leider weiss ich nicht mehr wo (Gedächtnis wird halt auch nicht mehr besser :icon_confused:), schaue daheim aber noch mal nach, ob ich es irgendwo finde.
Ansonsten:
Kann mir da irgendjemand auf die Sprünge helfen!! :icon_redface:
Liebe Grüsse
Tina
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Das nennt sich "slumming". Feinere Leute gingen damals in die Slums so wie wir heute in Zoos.
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buchtipp -->
http://www.amazon.de/gp/product/0691128006/sr=8-10/qid=1154641901/ref=sr_1_10/302-7054784-2245629?ie=UTF8&s=gateway
wirklich interessant, aber teilweise recht kompliziert geschrieben - man sollte eine bessere note als eine 3 in englisch haben .-)))
gruss
thomas.
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Hallo !!
@John Evans
Danke. Wieder was dazugelernt! :icon_thumb:
@Thomas
...dann muss ich wohl auf die deutsche Übersetzung warten. :icon_mrgreen:
Liebe Grüsse
Tina
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Was die Verkleidung angeht so könnte es doch möglich sein das er eine Art Umhang oder einen Mantel über seiner üblichen
Kleidung trug. Schon alleine vor fremden Blicken was seine Kleidung angeht, die denke ich so sauber nicht war nach den Taten
hätte ihn der Umhang doch schützen können....ooooooodeeeeerrrr aber..............
Die Sir Arthur Conan Doyle Theorie :icon_aetsch:
Eine Frau die sich als Mann verkleidet
Mr. Dawn
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Hallo!
Als was hätte er sich denn bitte verkleiden sollen? Als Walter Sickert? Führte er so Patricia Cornwell in die Irre? :D
Nee, jetzt im Ernst. Es gab überhaupt keinen Grund dazu, sich irgendwie zu verkleiden. Je unauffälliger der Ripper unterwegs war, desto besser für ihn. Dunkle Kleidung hat dabei natürlich den Vorteil, dass darauf in der Nacht nur schwerlich Blutflecken zu erkennen sind.
Liebe Grüße,
Larkin ;)
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Wobei die meiste Kleidung damals sowieso eher in gesetzten Tönen lag, und der berühmte Umhang war auch nicht so wirklich verkleidung, weil fast jeder damals etwas ähnliches (Reitermantel, langer Gehrock, Umhang, etc.) hatte.
Das er sich als Frau verkleidete ist unrealistisch, immerhin musste er ja die Damen ansprechen und die wollten sicher nichts mit einer Frau zu tun haben.
Es sei denn es war wirklich eine "Jill the Ripper", dann hat sie sich vielleicht als Mann verkeidet.
Nein, scherz bei seite.
Ich denke der Ripper hat sich nicht wirklich verkleidet, vielleicht hat er nicht grade seine besten Sonntagsklamotten angezogen sondern eher etwas das er nicht mehr brauchte, aber das würde ich nicht verkleiden nennen.
Jan
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Ich könnte mir aber vorstellen das er bei jeder Tat die Kleidung wechselte (soweit es ihm finanziell möglich war so viel Kleidung zu besitzen)
Keine Ahnung ob das in die Kategorie Verkleidung passt aber wenn er z.B sich einmal als Seemann ausgegeben hätte > zwecks Kleidung
wäre es doch durchaus möglich gewesen das er verschiedene Verkleidungen hatte oder nicht?
Jack the Ripper > Ein flexibler Verwandlungskünstler > wäre das so unpassend?
oder wäre er ständig nur in der selben Kleidung rumgerannt?
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Hallo Michael!
Ob er bei jeder Tat eine andere Garderobe trug hing wohl, wie du schon richtig sagtest, von Rahmen seiner finanziellen Mittel ab. Ich glaube allerdings nicht, dass das überhaupt nötig gewesen wäre. Er hatte ja wohl von Tat zu Tat jedesmal genügend Zeit seine Kleidung zu waschen.
Keine Ahnung ob das in die Kategorie Verkleidung passt aber wenn er z.B sich einmal als Seemann ausgegeben hätte > zwecks Kleidung
wäre es doch durchaus möglich gewesen das er verschiedene Verkleidungen hatte oder nicht?
Wer hat schon das komplette Outfit eines Seemannes zuhause rumliegen? Wenn der Ripper wirklich die Klamotten eines Seemannes besaß, dann ist davon auszugehen, dass er auch ein Seemann war. Folglich könnte man hier schon nicht mehr von einer Verkleidung sprechen. Die Matrosenkleidung wird (entschuldige wenn ich mich irre) auch nur in einer einzigen Zeugenaussage beschrieben. In allen anderen Sichtungen trug der Freier stets Alltagskleidung.
Jack the Ripper > Ein flexibler Verwandlungskünstler > wäre das so unpassend?
Natürlich nicht. Aber unnötig.
Liebe Grüße & eine gute Nacht
Larkin ;)
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Davon abgesehen gab es das klassische Matrosenoutfit nur auf Kriegsschiffen oder sehr teuren Schiffen mit Personal das repräsentativ sein musste.
Der normale Matrose oder Seemann trug einfach alles was praktisch war und er sich leisten konnte.
Insofern, und in anbetracht das Zeugen sowieso keine guten beobachter sind, würde ich nicht allzu viel auf diese Seemann Sache geben.
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Hallo allesamt.
Die Frage nach der (Ver-)Kleidung des Rippers hängt meines Erachtens leider von vielen Faktoren ab, die ohne nähere Hinweise auf dessen soziale Herkunft usw. nur schwer mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu beantworten sein dürfte.
War er ein ärmerer Bewohner des East Ends, wird er aus finanziellen Gründen wohl nicht viele Möglichkeiten zu einer Verkleidung gehabt haben.
Darüber hinaus wäre eine richtige Verkleidung – im Sinne von: eine andere Berufsgruppe oder einen anderen Stand vorzugeben - dann auch eher kontraproduktiv bis gefährlich gewesen. Denn dann wäre er gerade dadurch aufgefallen, falls er irgendwelchen Leuten über den Weg gelaufen wäre, die ihn kannten.
War er ein eher besser situierter Bewohner oder Besucher des East Ends, hätte er natürlich die Mittel gehabt, sich zu verkleiden – aber auch hier das Risiko, dass es aufgefallen wäre, wenn er jemandem über den Weg läuft, der ihn kennt.
Für viel wahrscheinlicher halte ich es, dass er sich zu seiner „Jagd“ lediglich unauffälligen Mantel/Cape, Hut und Schal überzog, die er sich irgendwo organisiert hatte.
Hut und Schal, um im Bedarfsfall das Gesicht unkenntlich zu machen, und Mantel/Cape, um verdächtige Flecken auf der Kleidung bei seinem Rückzug zu verbergen.
Vielleicht auch Handschuhe, wegen verdächtigen Blutspuren an den Händen.
Im übrigen stellt sich mir die Frage, wie ein eher armer Ripper es unauffällig geschafft hat, seine "Abeitskleidung" zu reinigen: Blutflecken zu entfernen, war zu der damaligen Zeit doch etwas aufwändiger als heute.
Ein gut situierter Täter hätte die Kleidung natürlich nach jeder Tat verbrennen können...
MfG, Arthur Dent
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Im übrigen stellt sich mir die Frage, wie ein eher armer Ripper es unauffällig geschafft hat, seine "Abeitskleidung" zu reinigen: Blutflecken zu entfernen, war zu der damaligen Zeit doch etwas aufwändiger als heute.
Wenn ich mal auf die Blutflecken eingehe, dann muss ich immer wieder an einen "Metzger" denken, denn der könnte mühelos so unauffällig durch die Gegend laufen.
Aber ich möchte beim Thema bleiben :icon_mrgreen:
Ein interessanter Gedanke ist jedoch das am Montag den 6. August 1888 in London ein Feiertag war. An diesem Tag verwandelte die Stadt sich in einen Jahrmarkt voller
wunderbarer Dinge, die sich für ein paar Pennys tun liessen. Den ganzen Tag läuteten in Windsor die Glocken der St. Georges Chapel.
An diesem Tag gab es Sondertarife für Bahnfahrten, Rinder und Pferdeschauen, Madame Tussaud präsentierte ihre Wachsfiguren, Im Kristallpalast fanden Veranstaltungen statt, Jekyll & Hyde war in London und auf den Basaren in Covent Garden konnte mann sich für wenig Geld eine Militärsuniform erwerben und wer sich gerne als Soldat ausgeben wollte, konnte das für wenig Geld und ohne lästige Fragen tun.
Mann konnte sich sogar Polzeiuniformen leihen und sicherlich noch jede Menge andere Kleidung.
Was ich damit sagen will ist nicht das der Ripper sich unbedingt verkleidet hat, sondern das es einfacher war an solche Kleidung zu kommen als manche denken.
M.D.
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das sind doch interessante gedanken.... am sechten august... dazu müsste man wohl theorien dazu anstellen ob und wie lange er die morde geplant hat oder was für vorlieben er hatte, aber es wird wohl manche leute gegeben haben, die sich solche besorgt haben...
um mal auf die blutflecken einzugehen.... dazu brauchte der mann im east end vermutlich kein metzger sein (auch wenn es natürlich passend wäre), denn dort liefen genug verrückte herum, unter anderem auch mit messer und blut am helligten tag. (an dieser stelle möchte ich mal auf einen mann verweisen, der sich laut "scotland yard investigates"
am tage eines mordes mit messer in der han über die straßen lief oder sich damit und mit blut am hemd in einen pub setzte...)
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das sind doch interessante gedanken.... am sechten august... dazu müsste man wohl theorien dazu anstellen ob und wie lange er die morde geplant hat oder was für vorlieben er hatte, aber es wird wohl manche leute gegeben haben, die sich solche besorgt haben...
Ich meinte damit ja nur, desto öfter er sein Erscheinungsbild verändert hätte und desto öfter er sich quasi als jemand anderes ausgegeben hätte umso schwerer wäre es doch
für die Ermittler gewesen, nach ihm zu fanden.
Natürlich ist normale Kleidung für damailige Verhältnisse vermutlich unauffälliger gewesen aber wäre es nicht genau so unnauffällig gewesen, wenn er ständig in neuer Montur aufgetaucht wäre?
M.D.
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Hallo !
aber wäre es nicht genau so unnauffällig gewesen, wenn er ständig in neuer Montur aufgetaucht wäre?
Sicherlich, aber wozu die Mühe? Wie Du selbst schon erklärst, M.D., ist die beste Verkleidung die Unauffälligkeit. Viele Serienmörder blieben nur so lange unentdeckt, weil sie es meisterhaft verstanden, sich ihrer Umgebung anzupassen.
Gruß Stordfield
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mh.. naja, ich denke das kommt ganz darauf an. für die polizei wäre es sicher aufwändiger gewesen, wenn sie immer andere bilder beschrieben bekommen hätten...
für die "zeugen" wäre es unter umständen auch etwas leichter gewesen... (wenn man mal das beispiel mit der soldatenuniform aufgreift hätten sie zur beschreibung sagen können sie haben einen soldaten gesehen)....
besonders viel ausgemacht haben wird es wohl nicht, denn ich bin nicht so überzeugt davon, dass damals die Menschenauf sich gegenseitig geachtet haben.
Wenn er also ganz normal - zum east end passend - gekleidet gewesen wäre, dann wäre es vermutlich genauso wenig aufgefallen.
dazu kommt natürlich auch der aspekt des geldes. war er ein bewohner des east ends, könnte es dann nicht auch ein bisschen teuer geworden sein für ihn?
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mh.. naja, ich denke das kommt ganz darauf an. für die polizei wäre es sicher aufwändiger gewesen, wenn sie immer andere bilder beschrieben bekommen hätten...
Danke Raison :icon_thumb: das wollte ich zum Ausdruck bringen :icon_mrgreen:
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Ach ja Stordfield
Sicherlich, aber wozu die Mühe?
Also ich denke immer noch, das es für den Täter selbst, wenn er keinen Bart trug, einfacher gewesen wäre die Menschen in die Irre zu führen, wenn er einfach einen unechten Bart getragen hätte. Alle Zeugen hätten einen Mann in Bart beschrieben > der aber in Wahrheit keinen Bart trug. Und mit solchen Verkleidungen hätte er die Ermittler in die Irre führen können.
Wie Du selbst schon erklärst, M.D., ist die beste Verkleidung die Unauffälligkeit.
Das habe ich bereits erklärt ja :icon_wink: aber du kannst mich trotzdem Michael nennen :icon_aetsch: M.D. klingt so unpersönlich :icon_mrgreen:
Liebe Grüsse
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keine sorge wenn ich zu kritisch klinge :icon_biggrin: dabei stimme ich doch vielen sachen zu.
... aber er hätte sich ja auch den bart einfach abrasieren können :icon_aetsch:
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... aber er hätte sich ja auch den bart einfach abrasieren können :icon_aetsch:
Wohl wahr :icon_mrgreen:
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das sind doch interessante gedanken.... am sechten august... dazu müsste man wohl theorien dazu anstellen ob und wie lange er die morde geplant hat oder was für vorlieben er hatte, aber es wird wohl manche leute gegeben haben, die sich solche besorgt haben...
um mal auf die blutflecken einzugehen.... dazu brauchte der mann im east end vermutlich kein metzger sein (auch wenn es natürlich passend wäre), denn dort liefen genug verrückte herum, unter anderem auch mit messer und blut am helligten tag. (an dieser stelle möchte ich mal auf einen mann verweisen, der sich laut "scotland yard investigates"
am tage eines mordes mit messer in der han über die straßen lief oder sich damit und mit blut am hemd in einen pub setzte...)
Also ich halte es nach wie vor für unwahrscheinlich, dass er eine "richtige" Verkleidung benutzte - im Sinne davon, etwas vorzugeben, was er nicht war.
Als falscher Soldat, Polizist, Metzger o.ä. hätte er erstens wegen der Leute, die ihn kannten ein erhöhtes Risiko im Umfeld seines Heimes beim Verlassen und der Rückkehr gehabt.
Zweitens hätte dies das Risiko bei seiner Flucht erhöht: Falls es einmal Zeugen gegeben hätte, die ihn beim Verlassen oder in der Nähe des Tatortes gesehen hätten, hätte er eine relativ leichte Täterbeschreibung für die aktuelle Verfolgung geliefert: ein Soldat, ein Metzger...
Drittens hätte er Probleme bekommen können, wenn er noch in der Nähe des Tatortes als möglicher Zeuge angehalten und befragt worden wäre.
Klar, wenn JtR tatsächlich ein Metzger o.ä. war, dann wäre es perfekt gewesen: Echte Berufskleidung, kein Problem mit Messer und Blutflecken... :icon_wink:
Aber einfach zu sagen: Naja, da liefen jede Menge blutverschmierte Messerschwinger herum... So in dem Sinne: Das wäre nicht auffällig gewesen, das halte ich für Unsinn (Verzeihung).
Denn natürlich fielen gerade solche Leute auf und wurden mit Sicherheit auch genauer beobachtet oder überprüft als die übrigen. Und gerade dein Beispiel bestätigt dies ja, sonst wäre dieses Ereignis uns nicht bis heute erhalten geblieben.
Aber um auf das Problem zurückzukommen, wie JtR unauffällg das Blut aus seiner "Arbeitskleidung" bekommen konnte:
Die ärmeren Bewohner Londons hatten noch kein fließend Wasser, sondern mussten zu öffentlichen Waschstellen.
Und Blutflecken mit Seife rauszuschrubben ist auch eine etwas aufwändigere Tätigkeit und hinterläßt dann entspechend gefärbtes Waschwasser.
Wenn JtR nicht reich genug war, jedesmal seine Kleidung zu vernichten, halte ich diesen Aspekt für keine Nebensächlichkeit.
MfG, Arthur Dent
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Also ich halte es nach wie vor für unwahrscheinlich, dass er eine "richtige" Verkleidung benutzte - im Sinne davon, etwas vorzugeben, was er nicht war.
Und was hältst du von dem unechten Bart als Verkleidung?
Aber um auf das Problem zurückzukommen, wie JtR unauffällg das Blut aus seiner "Arbeitskleidung" bekommen konnte:
Die ärmeren Bewohner Londons hatten noch kein fließend Wasser, sondern mussten zu öffentlichen Waschstellen.
Und Blutflecken mit Seife rauszuschrubben ist auch eine etwas aufwändigere Tätigkeit und hinterläßt dann entspechend gefärbtes Waschwasser.
Wenn JtR nicht reich genug war, jedesmal seine Kleidung zu vernichten, halte ich diesen Aspekt für keine Nebensächlichkeit.
Das mit den öffentlichen Wasserstellen ist eine Überlegung wert. Da hab ich mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht :icon_thumb:
Trotzdem beharr ich auf dem unechten Bart weiter
M.D.
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@ arthur
so meinte ich das auch garnicht .. natürlich wäre es aufällig gewesen.
die leute haben besonders die jenigen beobachtet, so ist es auch in dem buch beschrieben.
auch glaube cih nciht dass er öffentlich damit rumgerannt ist. zum einen eben deswegen, zum anderen aber eben auch weil er jemand zu sein gewesen scheint der das risiko liebt aber auch ganz genau weiß wie weit er gehen darf.
ich glaube er hat zeugen sehr wohl bedacht und konnte einschätzen wann ihn jemand wirklich genau im gedächtnis behalten würde.
ich wollte nur sagen. es ist genauso wie mit den schreien.. natürlich fällt sowas auf. aber trotzdem war es wohl nicht das ungewöhnlichste. die menschen haben so etwas hin und wieder gesehen. und wenn immer jemand rumschreit, dann sieht man irgendwann auch nicht mehr genau nach was da los ist.
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Hallo!
Und was hältst du von dem unechten Bart als Verkleidung?
Ich bin zwar jetzt nicht Arthur - aber ist ja auch egal! ;)
Ich halte von dem aufgeklebten Bart nicht viel. So ein Ding ist verdammt unangenehm und kleben tun sie eh nicht richtig. Und ich weiß wovon ich rede - ich war zu Fasching ein Bauarbeiter :D Nee, ich finde das mit dem unechten Bart ist Quatsch. Als Täter würde ich ihn mir dann doch eher wachsen lassen. Dauert ja nicht lange. Außerdem hatte damals eh die Mehrzahl der Männer einen Schnauzbart. Halte es daher für berechtigt anzunehmen, dass auch der Täter einen trug und sich daher so ein Dinge nicht anpappen musste.
Und nochmal zur Verkleidung im Allgemeinen: Es wäre doch sinnlos gewesen sich zu verkleiden. Klar hätte die Polizei bei wechselnder Gardarobe auch wechselnde Beschreibungen rausbringen müssen, aber desswegen wird es doch nicht gleich schwieriger ne Spur aufzunehmen. Ich schätze mal, dass damals so gut wie jeder eine schwarze Jacke oder einen Mantel, sowie einen Hut besaß. Dass man ihn also anhand seiner achso auffälligen Kleidung erkennen würde, davor brauchte der Täter sicherlich keine Angst zu haben.
Und wie Stordfield schon so schön sagte: Die beste Verkleidung ist die Unauffälligkeit.
Weiß jemand eigentlich ob andere Serienkiller sich jemals bei einer ihrer Taten verkleidet haben?
Liebe Grüße
Larkin ;)
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Hallo !
Weiß jemand eigentlich ob andere Serienkiller sich jemals bei einer ihrer Taten verkleidet haben?
Ich glaube, das tun nur TV- Mörder. :icon_wink:
Wie soll ein Serienkiller bei einer Kontrolle auch diese Maskerade erklären? Faschingsball im Herbst?
Was sollte eine Verkleidung eigentlich bewirken? Dass ihn seine unmittelbares Umfeld nicht erkennt? Und wenn nun doch? Dann sitzt er mit seinem angeklebten Bart aber erst recht in der Tinte.
Gruß Stordfield
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Ich glaube, das tun nur TV- Mörder. :icon_wink:
Darf ich dich bei dieser Annahme enttäuschen?
Ich habe was für euch gefunden :icon_mrgreen: lest euch den Artikel durch. Besonders das fettgedruckte solltet ihr lesen
Also hier kommts:
Serienkiller Garavito
Nachdem die Verbrechen des 42-jährigen Luis Alfredo Garavito bekannt wurden, kochen in Kolumbien Wut, Hass und Trauer über. Garavito hat mindestens 140 Kinder ermordet und zerstückelt - und sie zum Teil vorher missbraucht. Sein derzeitiger Aufenthaltsort wird von Polizei geheim gehalten.
Bogota - Polizeichef General Rosso Jose Serrano forderte am Samstag die Todesstrafe für Luis Alfredo Garavito. Der Vater eines Opfers sagte: "Warum soll man ihn in ein Gefängnis stecken und ihm dort noch Essen geben?" In welcher Haftanstalt sich der Mann befindet, wollte die Staatsanwaltschaft aus Sicherheitsgründen nicht bekannt geben.
Man müsse über die Todesstrafe nachdenken, "wir haben vor diesem Thema keine Angst", sagte Serrano, der als enger Vertrauter von Präsident Andres Pastrana gilt. In Kolumbien gibt es keine Todesstrafe. Die Medien spekulierten über die Motive des Mannes, der seine Opfer vergewaltigte, ermordete und die Leichen dann zerstückelte. Die Zeitung "El Tiempo" berichtete unter Berufung auf ein psychologisches Gutachten, Garavito sei in seiner Kindheit missbraucht worden und habe sich mit seinen Taten rächen wollen.
"Wir arbeiten auf Hochtouren", sagte der Chef der seit Monaten tätigen Sonderkommission, Pablo Gonzalez, der dpa in Bogota. "Wir haben 118 Körper gefunden. Er spricht von 140. Uns fehlen also 22 Leichen." Erst nach Beendigung der polizeilichen Untersuchungen soll Garavito angeklagt werden.
"Einen solchen Täter hat es in Kolumbien noch nie gegeben", sagte Generalstaatsanwalt Alfonso Gomez. Nach Angaben von "El Tiempo" legte Garavito, der bereits im April verhaftet wurde, am Donnerstag "in aller Seelenruhe" ein umfassendes Geständnis ab. Garavito ist ein unscheinbarer, schmächtiger Mann mit Schnurrbart. Ausschnitte aus einem Gefängnisvideo, die ein Fernsehsender am Samstag ausstrahlte, zeigen ihn in angeregter und freundlicher Unterhaltung mit einem Beamten. Ein Motiv für seinen Blutrausch nannte der Häftling noch nicht.
Der Mörder hat sich nach Erkenntnissen der Polizei als Mönch, Indianer, Behinderter oder Straßenverkäufer verkleidet. In der Regel habe er sich hübsche Kinder aus ärmlichsten Verhältnissen ausgesucht, meldeten die Zeitungen. Auch auf Busbahnhöfen habe er Ausschau nach ihnen gehalten. Er habe den Kindern Essen, Getränke oder auch Geld versprochen und sie damit damit weggelockt, vergewaltigt und dann ermordet. Den meisten Opfern sei die Kehle durchgeschnitten worden.
Gruss
M.D.
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Hallo Michael !
Klar gibt es immer Ausnahmen. Doch Garavito hat sich meiner Meinung nach nicht verkleidet, sondern für etwas anderes ausgegeben. Das ist ein Unterschied.
Gruß Stordfield
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Doch Garavito hat sich meiner Meinung nach nicht verkleidet, sondern für etwas anderes ausgegeben. Das ist ein Unterschied.
Darum verkleidete er sich ja > um sich als etwas anderes auszugeben :icon_mrgreen:
Nimms mir bitte nicht übel Stordfield aber bei diesem Thema bin ich hartnäckig :icon_twisted:
Gruss Michael
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Hallo !
Wenn man sich verkleidet, ändert man sein Aussehen. Dies tut man aber nicht, wenn man sich als Behinderter, Straßenverkäufer oder Indianer (in Kolumbien) ausgibt. Allenfalls noch als Mönch, wenn er eine Kutte trug.
Gruß Stordfield
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Ich glaube nicht, dass es für einen Ortsansässigen sinnvoll gewesen wäre, sich außergewöhnlich zu verkleiden - ausser es kannte ihn keiner, weil er sein Haus unter tags nie verließ; (Greetings, Mr. Cutbush, ich weiß, Sie sind auch nicht aus dem East End!) – Im Fall eines Einheimischen machte maximal also dunklere Kleidung (oder im Falle eines Metzgers eben Berufskleidung :icon_wink:) Sinn.
Um allerdings der Frage näherzukommen, wie sich also ein Ortsfremder verkleidet haben könnte, um im East End nicht aufzufallen, könnten wir uns die Beispiele von Personen ansehen, die diese Herausforderung (wenn auch aus anderer Motivation und vielleicht auch ein paar Jahre später) erfolgreich gemeistert haben. Ad hoc fallen mir persönlich da schon einmal zwei Beispiele ein: In beiden Fällen handelt es sich nicht nur um Ortsfremde aus einer höheren sozialen Schicht, sondern sogar um Ausländer:
Jack London (USA), dessen Geschichte ja hier zu finden ist: http://www.jacktheripper.de/dokumente/menschen_der_tiefe/ und Max Winter (Österreich-Ungarn), über dessen Sozialreportage aus Whitechapel ich vor zwei Tagen hier etwas hereingestellt habe: http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,1179.0.html
Ich fasse die Verkleidungen der beiden hier einmal kurz zusammen:
1. Jack London (1903):
- ein Paar derbe, aber stark abgetragene Hosen
- eine verschlissene Jacke, an der nur noch ein Knopf saß
- hartes, rauhes („wie aus Haar gemacht“) Heizerhemd (mit für den Notfall eingenähtem Geldstück
- ein Paar Nagelschuhe, die offenbar beim Kohlenlöschen getragen waren („steif und hart wie aus Holz“)
- einen Lederriemen
- eine sehr schmutzige Sportmütze
- warmes „Unterzeug“ und warme Socken
- einige wenige Schillinge
- ein Messer
- ein Taschentuch
- etwas braunes Papier
- etwas Shagtabak
Anm.: Die Kleidung erstand er in einem Trödelladen im East End
2. Max Winter (1907):
- „unscheinbar gekleidet“
- Hände in den Hosentaschen (also zumindest eine Hose mit Taschen)
- kurze englische Pfeife im Munde
- Sixpencekappe (zuvor in der Whitechapel High Street gekauft)
(Winter war auch bei den „Recherchen“ zu seinen unzähligen Sozialreportagen in Wien, die er bereits ab 1895 verfasste, verkleidet: Mal als Obdachloser, mal als Arbeiter, - und sogar als Polizeihäftling wurde er 1899 weder von Polizisten, noch von Mithäftlingen enttarnt.)
Um noch auf die hier extrem oft erwähnten Bärte einzugehen: Bei Jack London weiß ich es nicht, Winter jedoch trug einen (echten! :icon_wink:) Schnäuzer.
In beiden Fällen wurde also keine konkrete Berufsgruppenbekleidung gewählt, sondern in sich stimmige, der sozialen Schicht des East Ends entsprechende Durchschnittskleidung!
Wenn jemand noch andere Beispiele zur Verfügung hat: Nur her damit!
Lieben Gruß,
panopticon
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Ist ja jetzt auch egal Stordi :icon_thumb: hat soweiso jeder ne andere Meinung dazu
und ich weiss schon wie du das meinst :icon_wink: Ich dachte halt wenn er sich verkleidete z.B als Mönch > klar gab er sich für einen Mönch aus
aber erstmal sollte mann doch aussehen wie ein Mönch, um sich als solcher ausgeben zu können oder irr ich mich? und was tut mann wenn mann so aussehen will wie ein Mönch und wenn mann sich als einer ausgeben will > mann verkleidet sich als Mönch!
Ist doch das dasselbe in meinen Augen :icon_mrgreen:
Gefunden habe ich diesen Herren hier:
(http://www.photographymuseum.com/jekyllg.jpg)
Nun es ist kein besserer Vorschlag, wie die beiden die Panopticon oben erwähnt hat, aber immerhin dachte ich wenn er schon seine Persönlichkeit derart verändern konnte
(Ist doch auch ne Art Verkleidung oder? :icon_mrgreen:)
ist es den Post auf jeden Fall wert :icon_thumb:
M.D.
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Hi
Ich erinnere auch an John Wayne Gacy, der (zum Teil) als Clown verkleidet an seine Opfer herankam und so ihr Vertrauen gewann (Kinder und Jugendliche). In diesem Sinne verstehe ich Stordfields Unterscheidung zwischen sich als etwas anderes ausgeben und verkleiden schon. Wenn sich der Ripper meinetwegen mit einem Bart versehen hätte, dann hätte er doch in den Augen des Opfers keine andere Identität erlangt oder eine wesentlich andere Rolle angenommen. Ein Bart ändert im Prinzip nichts an den Ansprüchen, die die Tatbegehung an ihn stellte. Er hätte sich zwar verkleidet, aber nicht als etwas anderes ausgegeben...hm...
Denke, eine Verkleidung müsste dem Täter entweder die Tat erst ermöglichen oder zumindest erleichtern. Oder es handelt sich eben um einen ganz persönlichen Fetisch.
Und was eine Rolle spielt, ist natürlich die Überlegung, inwieweit der Täter plante oder an mögliche Konsequenzen dachte.
Grüße, Isdrasil
PS: Wenn ich was gesagt habe, was schon erwähnt wurde...seht es mir nach - wie schon im Chat gesagt...ich komme nicht mehr mit Lesen hinterher! :icon_mrgreen:
(was gut so ist :icon_wink:)