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Fachliche Themen => Allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: irene_adler am 29.10.2007 17:11 Uhr

Titel: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 29.10.2007 17:11 Uhr
Meine Stimmung ist zwar im Keller, aber.... (...dann rede ich besonders gern über Mord und Totschlag)

Irgendwer hat mich darauf aufmerksam gemacht einen neuen Tread über andere Serienmörder aufzumachen, ich weiß nicht mehr wer. Nun denn...

Hier kann also jeder seinen Mörder hinzufügen, den er gern noch besprochen hätte - ich kenne aber auch nicht alle (wäre eine Wunschvorstellung).

Was mich persönlich noch erstaunt hat - hier der Bezug zu JtR - dass 70 Jahre nach JtR ein gewisser Jack the Stripper (der Name allein,  pffff) eine neue Hurengeneration an die Gurgel ging. Er forderte 8 Opfer und mordete in einem Zeitraum von etwa sechs Jahren. Genauso wie JtR wurde er nie gefasst. Er arbeitete ohne Messer, sondern erwürgte die Huren.


Irene Adler  :icon_wut:
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Lou Cifer am 29.10.2007 18:44 Uhr
Sobald irgendwo Prostituierte ermordet werden, spricht man doch immer gleich von einem "Neuen Ripper", siehe Jack the Stripper oder den Yorkshire Ripper. Oder auch letztes Jahr im Dezember, als in England wieder Prostituierte umgebracht wurden, sprachen die medien auch davon, dass JtR zurück ist.
Darauf würde ich nicht allzu viel geben.

Grüße, Lou
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 30.10.2007 09:34 Uhr
Servus, Lou Cifer (der Name gefällt mir, hehe)

Nein, Jack the Stripper - allein der Name zeugt nicht gerade von ... wie soll ich sagen, naja.  :icon_rolleyes:
Du hast sicherlich Recht! Ripper ist ein weitverbreiteter Name. Mit ist es nur als augenscheilichstes (und absurdestes) Beispiel ins Auge geprungen.

Interessant wäre, wenn man auf die Theorie eingeht, dass Jack,als ihm das Pflaster in London zu heiß wurde, nach Amerika oder sonstwohin gezogen ist, die Fälle zu vergleichen, welche viellleicht ähnliche Muster aufweisen, die genau dann anschlossen, als seine Morde in England aufhörten. (Bist du deppert, ist das ein verschachtelter Satz  :icon_verwirrt: )
Davon kann ich nicht viel sagen - ich habe es selbst noch nicht getan. Derartige Recherchen sind bestimmt nicht einfach - außerdem habe ich dafür im Moment keine Zeit.

Aber dass sie diesen Stripper auch nicht gefasst haben - 70 Jahre danach... Von ihm gab es nämlich schon ein Phantombild.


Irene Adler
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 30.10.2007 12:30 Uhr
Aber dass sie diesen Stripper auch nicht gefasst haben - 70 Jahre danach...

...ist bedenklich

und auch die Fehler, die ich absichtlich eingebaut habe...  :icon_verwirrt:


:icon_lol: Irene Adler
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Lou Cifer am 30.10.2007 16:00 Uhr
Welche Fehler hast du denn "absichtlich" eingebaut ?

Lou
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 30.10.2007 16:10 Uhr
wow, man merkts leicht gar nicht mal...  :icon_surprised:

echt jetzt....?

na dann. bast eh...  :icon_biggrin:


Irene Adler

PS: Lou, ist es für dich normal, wenn man vielleicht mit drei L scheibt?
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 30.10.2007 16:11 Uhr
shit, und wenn man schreibt ohne R schreibt....  :icon_verwirrt:
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Lou Cifer am 30.10.2007 18:16 Uhr
Ähh...Vielleicht schreibt man mit zwei "l". Wieso, wie kommst du jetzt darauf ???
Und was hast du jetzt "absichtlich" eingebaut ?

Lou
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Isdrasil am 30.10.2007 20:34 Uhr
Ich glaube, hier im Forum herrscht zur Zeit ein Verständigungsproblem den Humor betreffend... :icon_mrgreen: :icon_wink:
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Lou Cifer am 30.10.2007 23:15 Uhr
Ähh...ja, doch. Da stimm ich dir voll und ganz zu.

Lou der Ratlose
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 31.10.2007 07:41 Uhr
räusper... (wenn meine Rechtschreibfehler sowieso nicht bemerkt werden, dann lass ich es  :icon_smile: )

Um wieder zum Eigentlichen zu kommen, nenne ich nun einfach Bathory. Mich fasziniert und erschaudert die Lebensgeschichte der kleinen, zarten Frau - die so vielen jungen Dienstmädchen den Tod brachte, nachdem sie sie grausam folterte.

War eigentlich schon jemand auf einem der Schlösser, in der Erzsebeth und ihr Mann Nádasdy gewohnt haben? Die muss ich mir unbedingt mal anschauen.

Zusammenhänge gibt es von der grausamen Gräfin, die Mitte des 16. Jahrhunderts bis Anfang des 17. Jhds. gelebt hat, zu Ripper keine, aber wenn es jemanden interessiert… kann ich noch mehr palavern. Ansonsten kann ich auch zu anderen Rippern übergehen... bin für alles offen.  :icon_biggrin:


Irene Adler

PS: Ach ja, Isdrasil, können wir meinen Humor mal außen vor lassen?  :icon_mrgreen:
und Lou, nun, versuch dir nicht länger den Kopf zu zerbrechen - vergiss es einfach...  :icon_wink:
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Isdrasil am 31.10.2007 09:34 Uhr
Erzähl nur mehr davon, bin ganz Ohr  :icon_thumb:
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 31.10.2007 20:06 Uhr
@isdrasil: wow, danke für die vielen positiven Bemerkungen, die ich von dir erhalte!  :blumenstrauss:

Aber, womit habe ich die bloß verdient?  :icon_surprised:

Also ich könnte nun einfach die Daten von meiner FA hernehmen... aber, das wäre glaub ich zu viel des Guten.

Nun, eine Kurzfassung:

Die Gräfin (hab nachgeschlagen: (1560-1614)) besaß einen hohen Status in Ungarn. Ihre Schwester war die Frau des regierenden polnischen Königs. Doch die Familie Bathory hatte zur Zeit Erzsebeths schon ziemlich dünnes Blut, was zur Folge hatte, dass sich durch die viele Inzucht immer mehr Fälle von Epilepsie, Alkoholiker, Sadisten und „Abnormale“ in die Familienreihe mischten. Unter Abnormale fielen auch Schwule, die zu der Zeit strafrechtlich verfolgt wurden.
Erzsebeth zählte zu den Epileptikern.

Was ich extrem widerwärtig finde ist, dass die kleine Erzsebeth von ihrer Tante – eine Hure mit Hang zum Sadismus – in die „Kunst“ des Folterns eingeführt wurde. So fand das Mädchen schon früh heraus, wie viel Freude das Foltern bereiten kann – für den Folternden.

Mit dem zarten Alter von elf Jahren wurde Erzsebeths Hochzeit mit dem Grafen Ferencz Nádasdy arrangiert, die schließlich nach ihren 15. Geburtstag stattfand. Der gute Ferencz war auch nicht der Wohltäter in Person – er war bekannt in den Türkenkriegen (ich hoffe es waren die Türken, genau weiß ich es nicht mehr) durch seine Grausamkeit.
Er lehrte seiner „von Dämonen besessenen“ Frau die Foltermethoden, die er in den Kriegen anzuwenden wusste.
Doch vor der Grausamkeit seiner Frau schreckte auch er zurück. Anfangs begleitete er seine Gemahlin noch auf den Foltersitzungen, später flüchtete er sich immer mehr in die Arme seiner Geliebten.

Art der Folter (aus FA):  „Anfangs waren ihre beliebtesten Werkzeuge Steck- und Nähnadeln, die sie ihren Opfern (ihre Dienstmädchen) durch die Lippen, Brustwarzen und unter deren Fingernägeln steckte. Zudem genoss Erzsebeth es, ihren Dienstmädchen überall hin zu beißen und das Blut durch ihre Zähne zu ziehen.“

Die Leichen wurden entsorgt, indem sie vergraben oder rund um das Schloss achtlos hingeworfen wurden. Auch als von Zeit zu Zeit halbverwesten Leichenteile gefunden wurden, hatte Erzsebeth keine strafrechtliche Verfolgung zu fürchten, denn Bauern hatten damals keine Rechte um eine Adlige anzuklagen oder auch nur zu kritisieren. Ihr blaues Blut schützte Erzsebeth und sie konnte ungehindert weitermorden.

Als die Gräfin vierzig wurde, hatte sie bereits ein „Mini-Holocaust“ nach ihren eigenen Fantasien geschaffen. Sie hatte sich eigens zum Fleischreißen eine Zange anfertigen lassen, mit der sie die Brüste ihrer Opfer zerriss, oder ihre Folterknechte bei selbigen beobachtete. Die Gräfin war geschickt im Foltern mit glühenden Schürhaken, Brandeisen, Peitschen oder Scheren… eigentlich mit allem, was sich anbot.
Sie verbrannte die Vaginas ihrer Opfer und biss zwischendurch große Stücke Fleisch aus den Gesichtern der armen Mädchen. Außerdem verspürte die Gräfin eine unsagbare Faszination ihre Opfer nackt und triefend nass in den Schnee zu stoßen, während sie beobachtete, wie die Mädchen zu Eisstatuen erfroren.

Die Folterungen kommentierte die Gräfin mit kranken, bösartigen „Witzen“, die im Verlauf der Nacht in Obszönitäten und wirre Geplapper ausarteten. Von den Qualen der Mädchen derartig erregt folterte die Gräfin oft bis ein epileptischer Anfall sie zusammenbrechen ließ.

Bathorys Taten gelangen erst ans Ohr des Richters, als sie es übertrieb und 25 Mädchen des Adels in ihr Schloss lockte,indem sie vortäuschte ihnen eine „Einführung in die feine Lebensart“ zu gestatten. Keines der Mädchen kam aus der Burg Csejthe je wieder lebend heraus.
Das drang an das Ohr des Königs und danach wurde sie verurteil – nicht aber zu Tode weil sie blaues Blut besaß – sondern eine Art Hausarrest, eingemauert in ein Zimmer.

Nach dreieinhalb Jahren völliger Isolation wurde die Gräfin schließlich am 21. August tot aufgefunden.



Grüße, Irene Adler
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Isdrasil am 01.11.2007 14:12 Uhr
Hi Irene

Ich habe zwar in meiner Vergangenheit schon mal von Bathory gehört (wer Venom oder Cradle of filth kennt, weiss, was ich meine  :icon_wink:), habe mich aber noch nie mit ihr befasst. Beruhen diese Aussagen eigentlich auf Fakten oder ist vieles davon erzählerische Freiheit? Es ist ja immerhin ganz schön lange her, und wir alle wissen ja, wie schnell Mythen entstehen können. Bei Bathory war es ja zum Beispiel das Baden in Blut und ihr Mitwirken beim Entstehen des Vampirmythos (neben Vlad Dracul). Wie sieht es mit den anderen Dingen aus? Alles passiert? Dann ist das wirklich echt harter Stoff.....

Vielen Dank! Jetzt schleim ich ja schon wieder rum.... :icon_rolleyes:

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 01.11.2007 18:22 Uhr
Servus Isdrasil,  :icon_mrgreen:

Nach den Recherchen, die ich gemacht habe, müssten die Informationen stimmen. Klar, das "Blutbaden" war ein Mythos. Aber es gab dann doch einige Aufzeichnungen - als die Gräfin vor Gericht kam, wurden Dienstleute von ihrem Schloss zu den Morden befragt, deren Aussagen aufgezeichnet wurden.

Ob wirklich alles hundertprozentig stimmt - das traue ich mich nicht zu sagen, denn - wie du erwähntest - geschah das alles schon vor "einiger" Zeit. Jedenfalls haben meine Internetrecherchen und die aus dem Buch übereingestimmt - obwohl es auch kleine Abweichungen gab. Z. B wurde auf einer Seite die mysteriöse Hochzeitsnacht der Gräfin erwähnt...  :SM046: na ja, großes blabla...

so auch ein angeblicher Ausschnitt einer Aufzeichnung (von einer treuen Dienerin, die ihr beim Foltern half) über das Leben unter Erzsebeth Báthory:
...Darvulia, ihre vertrauteste Kammerfrau, brachte einen Eimer Wasser aus dem Haus. Die Frauen stützen Ilonas Körper, während Elisabeth das Wasser über die blasse Gestalt goss. Das Wasser gefror schnell, und das Mädchen erstarrte auf der Stelle.
Einen Moment lang betrachteten die Frauen staunend die lebende Statue. Ein blattförmiger Eiszapfen, scharf wie ein venezianischer Glassplitter, wölbte sich zwischen den Beinen des Mädchens hervor. Das Schamhaar über dem Zapfen war mit glitzernden Kristallen besetzt. Auch ihr Bauchnabel hatte sich mit Kristallen gefüllt, einer funkelnden Traube aus kleinen Juwelen. >Schönheit< sagte Elisabeth kalt, >wie mühelos heftest du dich an die fügsamen!<...


Irene Adler
PS: :SM056: artet der Tread jetzt zu einem Dialog zwischen dir und mir aus???
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Isdrasil am 02.11.2007 17:35 Uhr
Hi

Naja, von mir aus führen wir eben einen Dialog  :icon_wink:

Hast du die Informationen aus dem Buch "Heroine des Grauens"? Muss sagen, mein Interesse ist irgendwie "wiedererweckt" worden - wenn du ein Buch empfehlen kannst, nur her damit!

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Pathfinder am 02.11.2007 18:54 Uhr

gegen die gräfin war jtr ja fast ein waisenjunge  :icon_eek:

naja, ob das alles stimmt vage ich zu bezweifeln, der volksmund dichtete damals wohl gerne das eine oder andere dazu. diese unart ist bis heute leider geblieben, man erkennt das z. b. an einer tageszeitung mit vier buchstaben.

wer auf horrorgeschichten steht, wird von diesem thema begeistert sein, ich bin es nicht.
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Mort am 04.11.2007 16:59 Uhr
gegen die gräfin war jtr ja fast ein waisenjunge  :icon_eek:

Die Gräfin folterte im Gegensatz zu Jack the Ripper ihre Opfer.
Was die Anzahl der Opfer betrifft, so würde ich dies als einen Mythos sehen. Ich meine an die 600 Leichen wären auch in einem Schloss und dem dazugehörigen Anwesen,
etwas viel. Das müssten ja Berge von Leichen gewesen sein. Und diese alle zu verscharren. Ich weiss nicht so recht. Bei der Anzahl wurde bestimmt etwas übertrieben.
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 05.11.2007 10:14 Uhr
Servus allesamt,

@pathfinder: auf mich üben derlei "Horrorgeschichten", wie du sie nennen würdest, eine eigenartige (Gänsehaut)- Faszination aus. :icon_twisted: ich hoffe du schätzt meine Beiträge trotzdem  :icon_lol:

Vor allem weil sich dermaßen viel Literatur - und ich meine hier nicht Fachliteratur - auf vergangene Serienmorde beziehen, und auch Filme, wobei man sagen muss, dass sie für das Interesse der Horrorfans oft aufgeputscht worden sind. Nimmt man nun einmal ein ganz altes, bekanntes Märchen - "Hänsel und Gretel", dann sieht man hier Zusammenhänge mit einem wahren Fall von Marti Enriqueta, einer spanischen "Hexe", wider, die im Jahr 1912 hingerichtet wurde, weil sie mindestens sechs Kinder ermordet, ihre Leichen verzehrt und die Reste für Liebestränke eingekocht hatte, die sie nebenbei verkaufte.

@isdrasil: leider muss ich sagen, dass ich das von dir genannte Buch nicht habe...  :icon_sad:
meine Quelle ist: "Die große Enzyklopädie der Serienmörder" von Michael Newton, ergänzt und aktualisiert von Jaques Buval

@Mort: Die Leichen wurden anscheinend, als sie sich zu häufen begannen, gar nicht mehr vergraben, sondern rund um das Schloss "entsorgt" - achtlos liegengelassen als Futter für die Wölfe

Bathorys Gerichtsverfahren fand im Januar 1611 statt und zog sich bis in den späten Februar hinein. 80 Mordfälle wurden vor Gericht vorgebracht, obwohl historische Schätzungen die Zahl der Opfer zwischen 300 und 650 ansetzen.



Irene Adler

Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Banga am 05.11.2007 20:58 Uhr
Hallo erstmal. ( der Neue ;)  )
 :icon_mrgreen:

Ich habe mir ebenfalls den Beitrag durchgelesen und habe mal eine Frage:
Hatten die Dienstmädchen, die ja scheinbar vorzugsweise ihre Opfer waren, noch viel Zeit um ihr restliches leben zu gebnießen oder wurden sie gleich... massakriert?
Denn falls es der Fall sein sollte, das sie noch ein paar Tage leben würden, hätten sie nicht selbst "Hand anlegen" können und sich ihrer äußerst eifrigen Herrin mithilfe von Gift oder so entledigen können?
Ok, die Gräfin dürfte sicherlich mehr als gut bewacht gewesen sein, doch ich bezweifle stark das sie sich selbst an den Herd gestellt hat und sich ihr Abendessen selbst zubereitet hat.
Das haben sicher die Dienstmädchen erledeigt. Hätten diese nicht einfach Gift dort druntermischen können?
Ich meine, es gibt ja wirklich viele Möglichkeiten mit fremden Leben fertig zu werden ( vielleicht ihr einfach eine Vase etc entegenschleudern)
Vielleicht wirkt das alles etwas absurd, aber gesetz dem Fall sie wüssten von den Folterungen ihrer Kolleginnen, wäre es doch das klügste gewesen selbst kurzen Prozess zu machen.

Des weiteren finde ich auch, dass es etwas arg brutal erscheint, bzw. etwas übertrieben. Ich bin mir sicher, dass diese Gräfin existiert hat. Auch glaube ich das sie ein Fabel für Hobbies hatte, die nicht ganz geistig gesund wirken. Doch die Leichen irgendwo um das Schloss zu verteilen und sich an der Insektenpracht zu erfreuen, die dann schon bald über diesen Leichnamen schwirren wird, ohne das Bürger eingreifen ist doch komisch. Stimmt, damals war es ja in der Tat so das die Unterschiecht nichts zu sagen hatte. Doch das hatten die Bürger in Frankreich bei ihrer Revulotion vorher auch  nicht.
Und sie haben dennoch ihre Regierung gestürzt. Und wer möchte schon einen Herrscher haben der seine Dienstbotenschaft foltert und vor dem Schloss entsorgt.Hätten die nicht das gleiche machen können? Ich weiß natürlich nicht wie groß ihr beherrschtes gebiet war und wieviele Einwohner darin lebten.
Ich hoffe das dieser Batzen an Fragen nicht sauer aufstößt. Ich würde mich riesig darüber freuen wenn man mir das mal eventuell näher bringt, bzw. mir das beantworten könnte.
 :icon_wink:

Danke schonmal im Vorraus.

Mfg Torben
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 06.11.2007 10:04 Uhr
Servus Banga/Torben,

Es war sicherlich nicht so, dass die Dienstmädchen gleich nach ihrer Ankunft zu Tode gefoltert wurden. Aber die Gräfin hatte genug Dienstpersonal, die ihr bei ihren Grauentaten zur Seite standen. Sie genoss es auch ihre Vertrauten beim Foltern zu beobachten und sich "nur" auf das Kommentieren zu beschränken bis ein epileptischer Anfall sie in Ohnmacht sinken ließ, oder dass ihre Lust gesättigt worden war. (Übrigens galten diese epileptischen Anfälle, die sie schon als kleines Kind hatte, damals als Zeichen des Dämons, d. h. dass ein Dämon von ihr Besitz ergriffen hatte.)
Für ihr leibliches Wohl sorgten gewiss auch ihre Vertrauten, denn es war nicht so, dass in ihrem Schloss nur ihre Opfer mit ihr lebten. Diejenigen, die ihr beim Foltern zur Hand gingen, wurden später bei Bathorys Prozess alle zu Tode verurteilt, denn sie waren nicht durch das blaue Blut geschützt.

Leichenentsorgung:
Die Leichen wurden weit genug vom Schloss entfernt abgeladen, dass sich die Gräfin nicht durch deren Verwesung gestört fühlen konnte. Einige Bauern sollten auch ab und an auf Leichenteile, die von den Tieren weit verschleppt wurden, gestoßen sein - dennoch, Bauern und das gemeine Volk konnte nichts gegen die Gräfin unternehmen.


Irene Adler
PS: Pass auf, dass du NIEMALS so ausrastest wie ich, denn dann beißt du bei denen auf Beton, was nicht gerade angenehm ist - ich spreche aus Erfahrung  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Banga am 06.11.2007 14:24 Uhr
Hm, interessant.
Ich muss.. tatsächlich einigen zustimmen indem ich sage: Die hatte nicht mehr alle beisammen.
JtR war wenigstens so "freundlich" den Tötungsakt schnell zu vollziehen. ( Da alle seine Opfer ja schon tot waren als er sie ausnahm, war es ihnen wohl recht egal *hust*)
Aber noch Vertraute mit einbinden, wirkt schon sehr dämonisch. *äußerst verschwörerisch guck*

Zu den leichen: Ok, das wirkt sehr logisch. Das Tiere an die ran gehen wird mir erst bewusst, wenn man länger drüber nachdenkt.
Und das sie die vortschleifen bzw.. Teile von ihnen ( die Betonung liegt auf Teile)ist auch sehr logisch.

Oh, ich glaube, dass ich im Großen und Ganzen eine Frohnatur bin. :icon_thumb:
Aber gut zu wissen  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 06.11.2007 14:51 Uhr
Die kleine Erzebeth war das Ergebnis von Inzucht, falscher Erziehung und ihrem etwas "verschrobenen" Charakter. Erschwerend dazu kommt, dass sie die Mittel und Wege hatte, sich immer neue Opfer ranzuschaffen ohne in ihrem Blutrausch unterbrochen worden zu sein.

Die Verstümmelungen vom Ripper waren "lediglich" Leichenschändung und ich bin auch deiner Meinung, dass seine Vorgehensweise weitaus "milder" war als die Folterungen Erzebeths. Obwohl die Toten dadurch auch nicht wieder lebendig werden...

Nun, gibt es noch etwas zu sagen, oder sollen wir uns einem anderen Serienmörder zuwenden?


Irene Adler
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Pathfinder am 06.11.2007 16:12 Uhr
Aber noch Vertraute mit einbinden, wirkt schon sehr dämonisch. *äußerst verschwörerisch guck*

erst einmal willkommen banga und viel spaß hier im forum.

verschwörerisch nicht unbedingt, die mussten wahrscheinlich wohl oder übel mitmachen, sonst wäre es ihnen vermutlich an die gurgel gegangen.
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 06.11.2007 16:29 Uhr
Ich denke - jetzt abgesehen davon, dass die Gräfin es zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht gern hatte, wenn man sich ihrem Willen widersetzte - dass dennoch mehr dazugehören muss, wenn man einen Menschen zu Tode foltert. Da muss schon ein gewisser Sadismus seitens der Handlanger Bathorys bestanden haben.

Aber das nur so am Rande...



Irene Adler
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Floh82 am 06.11.2007 16:49 Uhr
Weiteres zur Blutgräfin, auch ein Bild von ihr, sowie über ihre Handlanger findet man im allgemein bekannten Internet-Lexikon und meinem beliebtesten Online-Nachschlagewerk....

http://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_B%C3%A1thory
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 06.11.2007 17:11 Uhr
Wikipedia ist auch die erste Seite, auf die man stößt, wenn man den Begriff in Google eintippt...

Hatte schon etwas ganz Großartiges erwartet - ohne mir den Link genauer anzuschauen... seufz

Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Floh82 am 06.11.2007 17:17 Uhr
Da findet man unter dem Begriff Serienmörder auch ganz viele andere Serienmörder.

Unter anderem die Vorlage für Blaubart:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gilles_de_Rais


Mein Gott wieviele Adlige im Mittelalter gemordet haben....hier ist noch eine:

http://de.wikipedia.org/wiki/Darja_Saltykowa
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Pathfinder am 06.11.2007 17:23 Uhr
Hatte schon etwas ganz Großartiges erwartet - ohne mir den Link genauer anzuschauen... seufz

ist ja nicht jeder so gut über die blutgräfin informiert wie ihr gnädigste, der/die eine oder andere ist evtl. über den hinweis erfreut.

etwas weniger überheblichkeit würde auch ihnen gut stehen allerteuerste  
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Banga am 06.11.2007 22:28 Uhr
Danke erstma für die netten Begrüßungen auch per pn.  :icon_biggrin:


erst einmal willkommen banga und viel spaß hier im forum.

verschwörerisch nicht unbedingt, die mussten wahrscheinlich wohl oder übel mitmachen, sonst wäre es ihnen vermutlich an die gurgel gegangen.
Hm. Ich bezweifle das jede der Dienerinnen genauso psychisch krank war wie die werte Gräfin. Da wirst du wohl recht haben. ^^
Ich meine, es gehört eine menge Mut dazu einen Menschen zu töten. Der Mensch hat eine Hemmschwelle die es ersteinmal zu überwinden gilt.
Mal ganz davon abgesehen das einige "Mittäterinnen" ja wohl oder übel mit "hacken" durften/mussten.  :icon_eek:
Di emeisten wurden, glaube ich auch, dazu gezwungen. Denn die wenigsten Menschen können mit irgendwelchen Metallteilen Glieder abtrennen oder so stark beschädigen, das der Deliquent sich nicht im wahresten Sinne des Wortes zu Tode quält.
Im Vergleich nochmal zu Jack the Ripper muss man auch sehen, dass wie Irene  ja gesagt hatte, er Leichenschändungen vornahm. ( keinen Deut besser aber ok...)
Doch sein Opfer haben weder gezappelt ( höchstens wenn Nervenimpulse oder Muskelzuckungen durch den Körper fahren) noch um Gnade oder Hilfe geschrieen haben.
Es ist sicherlich eine zusätzliche seelische Belastung sowas mit anhören zu müssen. Deswegen denke ich das die Mittäterinnen ebenfalls bedroht wurden ( wenn sie nicht selbst einen solch sadistischen Tick hatten) und wirklich zu diesen Taten gezwungen wurden.

Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 07.11.2007 07:39 Uhr
etwas weniger überheblichkeit würde auch ihnen gut stehen allerteuerste

also, allerteuerste - ich nehme mal stark an du meinst mich damit, obwohl es wirklich eine allerteuerste gibt...

 :icon_lol:  :icon_lol:  :icon_lol:  :icon_lol:

tut mir leid, aber ich dachte mir schon, dass meine Meldung so aufgefasst wurde (und mich amüsiert es - merkwürdigerweise - das ist nicht böse gemeint)

aber du musst dir den Moment vorstellen - als ich dachte, etwas Neues zu erfahren - und dann prompt eines besseren belehrt wurde... ein richtiger ahhhhhh und uff Moment

ich werde nächstes Mal besser den Link vorher lesen - dann kann es nicht zu solchen Missverständnissen kommen.

@Floh: supa, dass du gleich so viele Links rausrückst  :icon_thumb: (und ich meine dass nicht ironisch)


Irene Adler
PS: Mann Leute, ihr versüßt mir den Tag
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 07.11.2007 08:02 Uhr
Saltykowa ist mir bisher entgangen...

Die ist ja ein erschreckendes Abbild Bathorys, ich kanns kaum glauben. Bistdudeppert ist die ihr ähnlich. :icon_surprised:

Von den Russen hatte ich ja schon einiges gelesen, vor allem in den Kriegen, in denen sie reihenweise verhungerten und aus selbigem Grund sich dem Kannibalismus hingaben.
Aber diese Adlige...

Über Gilles de Rais habe ich erst kürzlich ein Referat gehalten, ist eine interessante Persönlichkeit.


Irene Adler
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 27.11.2007 19:54 Uhr
Servus Gleichgesinnte

Um noch einen Vergleich zu wagen (und den Tread nicht immer weiter die Liste hinunterrutschen zu lassen) komme ich auf noch einen "Serienmörder" zu sprechen, dessen Herangehensweise und Ziel nicht unterschiedlicher sein konnten als Jack's oder Bathory's. Dazu möchte ich bemerken, dass er nicht mein Schwerpunkt war (wie z. B. Bathory, eine meiner Favoriten, wenn man das so sagen kann).

Ed Gein (wenn ich so weiter mache, habe ich irgendwann alle berrühmtesten Serienmörder aufgelistet)

Man nimmt an, dass er seine blutige Karriere vorerst mit Nekrophilie begann - auch wenn es einige Ungereimtheiten bezüglich dem Tod seines älteren Bruders gab.
Ed behauptete, dass er seinen Bruder im Qualm eines Großbrands auf der Farm verloren hatte, jedoch konnte er die Polizei ohne Probleme zu dem Leichnam führen. Bei Henry (seinem Bruder) wurde ein Schädeltrauma festgestellt und doch steht in der Sterbeurkunde „Erstickungsnot“ als Todesursache.

War der Tod seines Bruders kein Mord, dann würde - z. B. nach FBI-Handbuch - Gein nicht zu den Serienmördern zählen.

die beiden (belegten) Mordopfer Geins:
die 54-jährige Mary Hogan
Bernice Worden (58 J.)

Szenerie, die sich den beiden Beamten, die Ed Geins Haus durchsuchten, bot: Bernice Worden hing mit den Füßen nach oben an der Decke. Ein Fleischerhaken war durch die Sehnen ihrer Knöchel gestochen und ihr Kopf war abgetrennt worden. Die nackte Frau war von Ed Gein ausgenommen und hängen gelassen worden, wie es ein Fleischer mit einem Schwein gemacht hätte.


Das Besondere an Ed Gein war seine skurrile Verwendung für Leichenteile.

In seinem Haus fand man (von 15 verschiedenen Frauenkörpern)
•   2 Schienbeinknochen
•   ein Paar menschliche Lippen
•   4 menschliche Nasen
•   4 Stühle, die mit Streifen aus Menschenhaut bezogen waren
•   eine Trommel, welche mit Menschenhaut bespannt war
•   eine Schlüssel aus einem menschlichen Schädel
•   9 Totenmasken aus gepresster Haut von Frauenleichen
•   10 abgesägte Frauenköpfe
•   ein Paar aus menschlicher Beinhaut geformter Überhosen
•   eine Weste aus der Haut eines weiblichen Rumpfes
•   Armbänder aus Menschenhaut und
•   Damenhandtaschen mit Henkeln aus Menschenhaut

Was für ein Schock das für die beiden Polizisten gewesen sein muss, als sie die grausige Funde machten, ist kaum vorstellbar.



Irene Adler
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 27.11.2007 20:11 Uhr
Nachtrag:

Das Ende Ed Geins:
Edward Theodor Gein wurde als nicht zurechnungsfähig eingestuft und verbrachte so seine Zeit im Central State Hospital in Waupun. Im November 1968 sollte ihm der Prozess gemacht werden, doch er wurde wieder für unzurechnungsfähig befunden und kam so zurück ins Hospital. Am 26. Juli 1984 starb Ed Gein schließlich an Krebs.

Einfluss auf das Filmbusiness und andere Medien
Ed Geins Taten waren und sind für viele Filme, Bücher und Comics Vorbilder. Es wurden über 16 Filme gedreht. Darunter:
•   Texas Chainsaw Massacre (gesehen, aber mich begeistert das bloße Abschlachten von Menschen nicht gerade....)
•   Das Schweigen der Lämmer (supa  :icon_thumb: )
•   In the light of the moon (kenn i ned)
•   The Butcher of Painfield (kenn i a ned)
•   Psycho (werd i demnächst onschaun :icon_wink: )

Gein inspirierte auch Musiker, die über ihn Songs schrieben, wie z.B:
•   „Ed Gein for President“ von Hybird Viscery
•   „Dead Skin Mask“ von Slayer (da ham ma jo den Slayer - i sog nua: HELGAAAAAAAAAA  :icon_wink: )
•   „Nothing to Gein“ von Mudvayne


Irene Adler
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Pathfinder am 28.11.2007 16:36 Uhr

die andere opfer konnte man ihm nicht zurechnen ? immerhin wurdeen da ja mehrere frauenköpfe bei ihm im haus gefunden - hmmmm, schon komisch, aber so scheint halt die rechtsprechung zu sein, wenn kein geständnis oder stichhaltiger beweis für die täterschaft vorliegt, obwohl alles eigentlich logisch sein müsste, dann erfolgt kein schuldspruch.

mensch irene, hör mal mit den gruseligen geschichten auf, da bekommt man direkt gänsehaut  und jtr mutiert fast zum waisenknaben  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 28.11.2007 17:31 Uhr
Servus Pathfinder

Das ist logisch, dass Jack neben anderen Serienmördern blass aussehen kann. Mit meinen Mitteilungen will ich eure Fixierung auf den Einen und Einzigen ein bisschen lösen. (hoffentlich schlägt ihr mir nicht den Schädel ein deswegen)
Jack war ein Serienmörder unter vielen, setzt man Vergleiche an, kann man in manchen Fällen etwaige Parallelen sehen, die dann besprochen werden können.

die andere opfer konnte man ihm nicht zurechnen ? immerhin wurdeen da ja mehrere frauenköpfe bei ihm im haus gefunden - hmmmm, schon komisch, aber so scheint halt die rechtsprechung zu sein, wenn kein geständnis oder stichhaltiger beweis für die täterschaft vorliegt, obwohl alles eigentlich logisch sein müsste, dann erfolgt kein schuldspruch.

Habe ich dich richtig verstanden, dass du meinst, dass Ed mehrere Opfer getötet hat, nach der Anzahl der Frauenköpfe?
Wenn dem so ist, hier die Erklärung: Gein fing damit an, Leichen vom Friedhof auszugraben und sie zu zerteilen und aus den Teilen seine skurrilen "Kunstwerke" zu fertigen. Das heißt: Anfangs war es "bloß" Leichenschändung. Später kamen lebende Opfer dazu.
Warum Gein nicht ins Gefängnis, sondern in eine Anstalt kam, hing mit seiner fehlenden Zurechnungsfähigkeit zusammen. Wie soll die Rechtsprechung sein? Hää? Bisher hatte ich den Fall nicht angezweifelt - es fand alles in seinem Haus statt, und die Verdächtigung des Hilfsheriff, Gein könnte mit dem Mord zu tun haben, kommt auch nicht von irgendwo - schließlich hat Gein zuvor noch bei der Frau ein Frostschutzmittel gekauft.


Irene Adler
PS: wenn du dich schnell gruselst, solltest du dich warm anziehen  :icon_aetsch:
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Floh82 am 28.11.2007 17:43 Uhr

Jack war ein Serienmörder unter vielen, setzt man Vergleiche an, kann man in manchen Fällen etwaige Parallelen sehen, die dann besprochen werden können.

Er war meiner Meinung nicht einer unter vielen, sondern ein besonderer. Erst die mediale "Vermarktung" seiner Taten hat aus ihm eine Legende gemacht. JtR wäre einer unter vielen gewesen, wenn er in den 60er Jahren sein Unwesen getrieben hätte oder heutzutage. Aber die Zeit und die Umstände machen ihn zu einem besonderen Täter.

Just my 2 Cents.
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Pathfinder am 28.11.2007 18:21 Uhr

Irene Adler
PS: wenn du dich schnell gruselst, solltest du dich warm anziehen  :icon_aetsch:

aufgrund dieser unmenschlichen aussentemperaturen bin ich schon recht warm angezogen  :icon_aetsch:
also her mit den anderen gruselgeschichten  :icon_wink:

trotzdem danke für die aufklärung, habe wirklich gedacht, das gein die anderen frauen auch getötet hatte. bitte um nachsicht, da ich den gein nocht nicht gekannt habe.
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 28.11.2007 19:31 Uhr
Guten Abend

@Floh: Natürlich verkenne ich den Ripper nicht (wäre auch blöd in diesem Forum) - mir ist schon klar, dass man ihn als den bekanntester Serienmörder der Geschichte bezeichnen kann. Doch von seinen Taten her gesehen - spielt er nicht ganz vorne mit. (Mann, ich weiß jetzt nicht, wie ich mich richtig ausdrücken soll - ich hoffe, ihr versteht, was ich meine)
Ansonsten stimme ich dir voll und ganz zu mit der medialen Vermarktung. :icon_wink:

@Pathfinder: Wie koit is'es denn bei eich, heaaarst - so ein poar Minusgrade bringan oanem ned so schnö um... :icon_lol:


Irene Adler
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Floh82 am 20.02.2008 11:55 Uhr
Zur Blutgräfin:

Ihr Leben soll verfilmt werden!

http://www.tvtoday.de/entertainment/gossip_news/969663,,,Blutgraefin%2BDelpy%2Bdreht%2Bin%2BOstdeutschland.html
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Mo am 01.07.2008 13:07 Uhr
Kallisti!  :blumenstrauss:

ich wühle schon seit gestern nacht unangemeldet stundenlang hier im forum rum  :icon_redface:
...und möchte hier mal meinen gedankengang loswerden.
gerade im bezug auf eure aussagen jtr wäre im gegesatz zu den meisten anderen serienmördern eher unshocking *g*
ich bin der meinung das liegt daran dass ...
 ... zum einen seine verbrechen vergleichsweise "harmlos" sind, wie ihr schon erwähntet.
dann ist seine identität nicht bekannt. man hat kein gesicht zu den taten!
noch ein unterschied zu den bisher hier im thread erwähnten ist ... naja ... ich glaube er hatte gefallen daran in der öffentlichkeit thema nr. 1 zu sein. ich glaube sogar dass es eines seiner hauptanliegen war - in der presse zu sein und die polizei bloß zu stellen und zu verhöhnen! alles war offensichtlich. er hat seine verbrechen nicht geheimhalten wollen (nungut, die gräfin hatte geheimhaltung nicht nötig, aber sie hat es auch nicht in die welt hinaus posaunt. außerdem ist ihr "motiv" eindeutig klar) - lediglich seine identität und es bereitete ihm mit vielleicht sogar mehr genuß in der zeitung zu stehen und vor allem unerkannt zu bleiben als die eigentliche tat.
und vielleicht hat er auch genau deswegen bei mjk (bzw. dem doppelmord, wenn mjk eben nicht eines seiner opfer war) aufgehört? sein werk war sozusagen vollendet (ist hier ja auch schon in einem nachbarthread behandelt worden, diese these - find ich irgendwie ziemlich einleuchtend! .. werde mal da weiter kommentieren ;) )
was meint ihr dazu?


Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Mort am 01.07.2008 16:39 Uhr
Hallo Mo,

herzlich willkommen erstmal.
Also dass JTR "unschocking" war würde ich so nicht sagen. Viele Menschen waren von seinen Taten schockiert. Und ich würde die Taten in ihrem Ausmaß auch nicht unbedingt als harmlos sehen. Gleichzeitig waren viele Leute aber auch von den Taten fasziniert. Weil so was auch im East End nicht alltäglich war.
Im Bezug auf die heutige Sichtweise glaube ich dass man gerade dieses Thema JTR und der ganze Mythos der ihn umgibt, eben dieses Geheimnis seiner Identität auch etwas romantisiert. Im Vergleich mit anderen Serientätern. Beinahe jeder hatte schon mal das klassische Ripper Bild vor Augen. Ein Gentleman mit langem dunklen Mantel und Hut.
Sicher wollte er mit seinen Taten für Aufsehen sorgen. Dass er aber aus "Befriedigung" dann doch aufhörte daran zweifelt manch einer doch ein wenig. Denn gerade im Vergleich mit anderen Serientätern ist dieses einfache Aufhören sehr sehr selten. Die meisten können nicht aufhören. Da müsste JTR schon eine große Ausnahme sein. Aber wer weiss?
LG Mort :icon_wink:
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: JD am 07.09.2008 09:44 Uhr
Es gibt eine relativ gute (will sagen: nicht allzu sehr romantisierende/verklärende/mystifizierende) englischsprachig Film-Dokumentation über Erszébet Báthory, deren YouTube-Link ich euch jetzt gerade präsentieren wollte - ist aber leider outdated.  :icon_frown:

Daher ersatzweise hier eine Kleinigkeit aus meinem Da-langst-du-dir-doch-ans-Hirn-Kabinett:

http://www.dolls-n-daggers.com/Dolls/OOAKbathory.php
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Isdrasil am 07.09.2008 10:33 Uhr
Ja, do legst Di nieder! Was es für einen Käse gibt... :icon_rolleyes:
Ruhig her mit noch mehr so Kleinigkeiten aus deinem "Kabinett"!  :icon_mrgreen:

Übrigens schade um den Link, aber vielleicht taucht die Doku ja doch nochmal irgendwo auf.

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Mort am 07.09.2008 10:54 Uhr
Also wenn wir schon so beim vergleichen sind, ich hab mir in der letzten Zeit mal die Lebensläufe einiger Serienmörder zu Gemüte geführt. So hab ich versucht Parallelen zum
Verhalten von Jack the Ripper zu finden. Als erstes wäre da der als Rhein-Ruhr Ripper bekannte Frank Gust. (Wie der Name ja auch schon andeutet). Dann wäre da noch ein gewisser Arthur Shawcross der in New York von 1988-1990 sein Unwesen trieb. Dieser hatte zuvor allerdings auch 2 Kinder umgebracht, bevor er die Prostituierten ermordete und verstümmelte. Bei Shawcross konnte ich noch nicht herausfinden, ob er die Opfer genauso wie der Ripper seine Opfer nach dem verstümmeln zur Schau stellte. Bei Frank Gust war dies allerdings genauso der Fall wie beim Ripper. Weiss noch jemand andere Serienmörder die dem Ripper sehr in der Vorgehensweise der Taten ähneln? Vielleicht liese sich so ein gemeinsamer Anhaltspunkt finden. Aber bestimmt haben dass schon viele versucht... :icon_wink:
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Stordfield am 07.09.2008 11:12 Uhr
Hallo !

Ich finde die Idee mit den Parallelen sehr gut , Mort . Das ist wirklich mal eine Recherche wert . Wenn man genügend Beispiele findet , kann man vielleicht nach einem gemeinsamen Detail oder nach deckungsgleichen Charaktereigenschaften suchen und das Gefundene auf den Ripper übertragen . Oder funktioniert soetwas nicht ?

Gruß Stordfield
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Mort am 07.09.2008 11:53 Uhr
Hallo Stordfield, ich hoffe doch dass so was vielleicht funktioniert. Wie Du schon sagtest man müsste versuchen Parallelen zu Charaktereigenschaften die sich aus der jeweiligen Vorgehensweise zu finden. Ich meine z.B. gibt es noch mehrere Täter die ihre Opfer auf ähnliche Weise verstümmelten oder sie zur Schau stellten. Es müssen ja nicht immer Prostituierte gewesen sein.  Bei Gust und Shawcross waren es "auch" noch Prostituierte.  Ich meine wenn ein Täter z.B. so etwas mit Kindern macht, dann wäre die Person eine andere, aber die Vorgehensweise die selbe. Man müsste so eine Art Tabelle aufstellen, in der man die Übereinstimmungen und Abweichungen der Taten sehen kann. So könnte man die Serientäter doch am besten vergleichen. Und die Übereinstimmungen kombinieren um das Puzzle zusammenfügen.
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Alexander-JJ am 07.09.2008 16:17 Uhr
Ich glaube nicht, das dies wirklich gut funktioniert. So eine Sammlung/Studie kann sicher sehr interessant sein, aber JTR werden wir damit wohl nicht auf die Schliche kommen. Wir wissen einfach zu wenig über JTR. Wir haben praktisch keine Anhaltspunkte. Wir kennen nur die Handschrift seiner Taten und da kann es ja schon sein, das wir von mehr als einem Mörder reden.


 :)
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Isdrasil am 08.09.2008 07:24 Uhr
Zumindest haben die Mörder, die Parallelen zu Jack the Ripper zeigen, meist (nicht immer, nicht zwingend) folgende Gemeinsamkeiten:

- Sie töten aus einem Verlangen heraus, empfinden bei dem Mord Lust.
- In ihrer Kindheit hatten sie ihren ersten Kontakt zum Schlachten, Auseinandernehmen, Ausweiden und bemerkten bei dieser Gelegenheit ihre Neigungen.

Parallelen lassen sich bei dem von Mort angesprochenen Gust finden, bei Bartsch oder teils Kürten. Auch Kroll zeigt Gemeinsamkeiten in der Kernfantasie. Auch noch viele andere, die mir noch nicht einfallen oder die ich nicht kenne. So absonderlich sind die Verstümmelungen des Rippers in der Welt der Serienmörder zumindest nicht.

Aber ich bin ein großer Befürworter von Morts Idee!  :icon_wink:

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: irene_adler am 26.09.2008 19:34 Uhr
Servus

Nachdem ich mir die Entwicklung der Dinge hier in diesem Thread durchgelesen habe, wollte ich auch mal wieder meinen Teil posten.
Zuallererst @Mo (ich weiß, etwas gar spät): Den Ripper zu verharmlosen war alles andere als meine Absicht. Vergleichsweise hat er nicht so viele Opfer gefordert wie andere Serienmörder und es haben andere Opfer sicher schlimmer leiden müssen, doch Opfer bleibt Opfer und wird dadurch auch nicht wieder lebendiger... Vielleicht bin ich den Thread hier nicht richtig angegangen.  :-X

@Mort: Ich wollte mich lange damit beschäftigen eben solche Vergleiche irgendwie herauszupicken und aufzulisten, hab' aber nach all den Serienmördern und den haufenweisen Daten und Fakten schnell das Handtuch geworfen, vor allem, weil ich dann ganz schnell auch der Meinung von Alexander-JJ gewesen bin. Wirklich von Nutzen ist solch eine Studie nicht - und menschliche Individuen auf eine Tabelle zu reduzieren ist sowieso nicht mein Ding. Dabei bekommen die Täter zu schnell eine Wertigkeit aufgestempelt, die ich etwas zu herabwürdigend den Opfern gegenüber finde. Das erinnert mich daran, wie ein Kollege mich nach dem "schlimmsten" Serienmörder fragte, den es gibt. Solch eine Antwort kann - wenn - dann nur subjektiv ausfallen. Ist nun die Tatsache schlimmer, dass ein Mörder gleich massenhaft Leute das Leben entrissen hat oder die extrem brutale Vorgehensweise und der lange Leidensweg der einzelnen Opfer? Wer kann das schon sagen.

Jetzt bin ich dann bald ein Jahr in diesem Forum und mein extremes Interesse (Zyniker werden es Sensationsgeilheit nennen) an Serienmörder hat sich mittlerweile etwas gelegt, obwohl ich wahrscheinlich nie ganz davon wegkommen werde und jedesmal aufhorche, wenn ich irgendwo davon höre/lese.
Mal schaun wie's weitergeht.


in dem Sinne
Gruß aus dem Nachbarland
Irene Adler
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Isdrasil am 28.09.2008 11:32 Uhr
Hi Irene

Schön, mal wieder was von Dir zu hören (bzw. lesen).  :icon_wink:

Sicher kann man menschliche Individuen nicht auf eine Tabelle reduzieren. Aber ich denke eben einfach wie Mort, dass man durch Vergleiche mit ähnlich gelagerten Morden die "Schlinge" um den Hals des Rippers weiter zu ziehen kann. Vergleiche stellt doch jeder im Prinzip an, ob bewusst oder unbewusst. Weshalb glaubt denn keiner wirklich, dass das Mordmotiv einfach nur Raub war, zum Beispiel? Doch nur, weil es uns die Erfahrung lehrt. Und Erfahrung ist doch nur ein Vergleichen mit voran Gegangenem.
Solch eine Tabelle kann gewiss nicht der Individualität eines Menschen gerecht werden - aber sie kann begrenzen. Das eine unabdingbare Wahrheit herauskommt, das ist eine andere Geschichte...

Herabwürdigend gegenüber den Opfern ist dies auch nicht wirklich. Es gibt eben verschiedenen Mosaiksteine, einzelne Zellen innerhalb dieses riesigen "Mordkosmos". Wenn man mal zu Zwecken der Auswertung nur einen dieser Steine betrachtet, heißt das doch noch lange nicht, dass man die anderen dadurch vergisst oder abwertet.

Die Frage nach dem "schlimmsten" Serienmörder hingegen finde ich ebenso etwas seltsam. Man muss sich nicht noch Gedanken machen, welches Übel wohl das Schlimmste sei. Es ist traurig genug, dass es so etwas gibt.

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Stordfield am 28.09.2008 11:57 Uhr
Hallo !

Zitat
Die Frage nach dem "schlimmsten" Serienmörder hingegen finde ich ebenso etwas seltsam. Man muss sich nicht noch Gedanken machen, welches Übel wohl das Schlimmste sei. Es ist traurig genug, dass es so etwas gibt.

Dem kann ich nur zustimmen !!

Gruß Stordfield

 
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Claudia am 15.11.2009 07:28 Uhr
Hallo!

Es ging hier ja nicht unbedingt nur um Serienmörder, deshalb nutze ich den Thread mal ganz unverfroren, denn um interessante Mordfälle geht es , jedenfalls habe ich einen gefunden, der mich interessiert...

Schaut mal bei Google unter "kaltblütiger Kindermord", ihr werdet schnell auf "Darlie Routier" stossen. Ist ne recht interessante Sache,der genannte Bericht sollte eher als Überblick dienen, immerhin ist mein" Freund" Benecke dabei, was nicht unbedingt für die Qualität spricht. Gibt aber ne Menge im Web dazu, vielleicht mag sich jemand einlesen, mich würde ein Meinungsaustausch interessieren (hab mich da grad etwas festgefressen :icon_mrgreen:)

Ja, zum Ripper komm ich auch wieder, bin aber wohl etwas übersättigt und es gibt so viele Fälle :icon_rolleyes:
Und der Thread kommt mir irgendwie grad recht, um Euch (die ich nunmal sehr schätze, weil ihr auch Spass an solchen "Rätseln" habt) mal bischen "anzufixen", hehe

Also, haut rein :icon_thumb:

Liebe Grüße, Claudia
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Stordfield am 15.11.2009 12:07 Uhr
Hallo Claudia !

Ich möchte mir keine Wertung des Urteils erlauben...
Allerdings stellt Don Davis in seinem Buch "Schlaf, Kindchen, schlaf..." den Fall sehr überzeugend dar.
Kennst Du es?

Gruß Stordfield
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Claudia am 15.11.2009 12:29 Uhr
Hi Stordfield!
Nein, ich kenne das Buch nicht, würd mich aber interessieren, was Du davon hältst, falls Du es hast...
Ich hab ein Buch über Dahmer von Davis, finds aber ehrlich gesagt nicht toll...
Ich will mir natürlich in dem Routier-Fall auch kein Urteil anmassen, es ist nur einfach was, das mich interessiert, wer auch immer zu welchem Urteil kommt.
Ich finde den Fall bei näherem Hinsehen etwas verworren, einerseits glaube ich an die Schulld der Mutter, andererseits ist mir das Motiv völlig schleierhaft.
Ich finds spannend , weiter nichts... :icon_biggrin:

Grüße, Claudia
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Stordfield am 15.11.2009 12:42 Uhr
Hallo Claudia!

Ich besitze das Buch; ist nur schon `ne Weile her, als ich es gelesen hab. Müßte es zumindest noch mal überfliegen, um wieder im Bilde zu sein und es beurteilen zu können.
Ich glaube, Davis`Erklärung für die Morde war die Überforderung der Mutter, verbunden mit ihrer "Leichtlebigkeit". Wie auch immer, der Fall birgt tatsächlich eine Menge Ungereimtheiten und wenn man die Routier auch emotional verurteilt sehen möchte, funktioniert das bei genauerer Betrachtung der Sachlage nicht so einfach, wie es sich vielleicht auch von Seiten der Geschworenen gemacht wurde...

Gruß Stordfield
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Larkin am 19.11.2009 16:31 Uhr
Hallo Claudia!
Ich hab mir jetzt mal die Doku, von der du gesprochen hast, angeguckt und such so noch ein bisschen rumgestöbert. Der Fall lässt mir echt die Haare zu berge stehen.
Für mich ist es immernoch was anderes die eigenen Kinder umzubringen (und dass dann wahrscheinlich auch noch wegen Geld!!!!) als jemanden Fremdes zu töten, weil ich psychisch krank bin und der Hund meines Nachbarn mir das befiehlt oder so. Ich finde, dass das einskalte Töten, ja fast schon abschlachten, der eigenen kleinen Kinder, so wie Darlie Routier das gemacht hat, in einer eigenen Liga der Grausamkeit spielt.
Hab mir natürlich auch die Seiten der Darlie-Supporter mal durchgelesen. Für mich steht jedoch fest, dass sie die Tat begangen hat. Die Beweislast ist einfach viel zu heftig.
Zitat
(hab mich da grad etwas festgefressen icon_mrgreen)
Das kann ich verstehen! Ging mir genauso - ich konnte nachdem ich die Doku geguckt hab an nichts mehr anderes denken :)

Liebe Grüße
Larkin ;)
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Aeneas am 26.02.2010 22:33 Uhr
Hi,

ich  wollte keinen Extrathread eröffnen, deshalb hab ich den hier genommen. meine Frage bezieht sich auf das Verhalten von Serienkillern, kann es sein das sie die Art und weise ihres Mordens ändern????? Quasi vom Kehle durchschneiden zum Kopf einschlagen oder so.

Weis da jemand was drüber
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: KvN am 27.02.2010 08:42 Uhr
Entgegen anderslautenden Vourteilen: Ja, durchaus. Blätter mal www.serienkiller.de durch, eine Änderung des Tatbegehungsmodus ist nicht so selten...

Grüße
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Claudia am 28.02.2010 05:59 Uhr
@Aeneas:
Ja, auch das gibt es (im Grunde gibts eh nichts was es nicht gibt).
Ich meine allerdings, daß das meistens in die Anfangsphase fällt, wenn noch "experimentiert" wird. Ich denke, man kann sagen, daß die meisten Täter irgendwann ihre eigene Handschrift entwickeln, einfach auch, weil sich für sie eine bestimmte Vorgehensweise bewährt hat.

@Larkin: Sorry, etwas spät, bin grade wieder auf den Thread aufmerksam geworden.
Ja, absolut erschütternder Fall. Das mit dem finanziellen Motiv mag ich allerdings nicht so recht glauben (die Summe aus der Lebensversicherung deckte sich gerade mal so mit den Beerdigungskosten). Ich vermute vielmehr, daß gerade bei Eltern, die die eigenen Kinder töten, IMMER ein seelischer Konflikt eine Rolle spielt, eine in diesem Moment als auswegslos empfundene Lage, die(vermeintlich) nur die eine Lösung zulässt, auch wenn das im Nachhinein schwer verständlich ist. Interessant sind ja die Briefe, die Darlie kurz zuvor an ihre Kinder schrieb und die meines Erachtens auf Depressionen hinweisen.
Krass (für mich) ist eben immer dieses schnelle Umschalten auf eine Theorie, die dann das Ganze erklären soll , gerade wenn ein Tatort dann dementsprechend "hergerichtet" wird. Ist aber auch kein Einzelfall, falls es Dich interessiert, schau mal nach Jeffrey Mac Donald (gibts glaub ich auch bei youtube) ...
Oder, auch interessant, bei uns in den Achtzigern der Fall Weimar...

Grüße, Claudia

Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: panopticon am 24.03.2010 17:00 Uhr
Aus aktuellem Anlass ein Fall aus Österreich: Der mutmaßliche Täter würgte seine Opfer und griff danach zu Messern. Tatmotiv laut Polizei: sexueller Natur, aber ohne Vergewaltigung, Frauenhass. Ziel war wohl auch eine ´Ergötzung an den Toten´.

http://ooe.orf.at/stories/431223/
http://derstandard.at/1269045760627/Rohrbach-Mordverdaechtiger-soll-sich-an-Leichen-ergoetzt-haben
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: panopticon am 28.05.2010 16:52 Uhr
Hat heute eigentlich schon jemand von diesem Wahnsinnigen in Bradford in den Nachrichten gelesen/gehört?
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: KvN am 28.05.2010 21:43 Uhr
Ja, habs kurz im Teletext gelesen, daher nur karge Infos...Jedenfalls grauenvoll...
Titel: Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
Beitrag von: Stordfield am 16.07.2020 19:38 Uhr
Hallo!

Ich denke, dies ist der von panpticon angesprochene "Wahnsinnige":

alias: "The Crossbow Cannibal"
geboren: 24. Dezember 1969
Opferzahl: 3
Opfer: Susan Rushworth (43), Shelley Armitage (31), Suzanne Blamires (36)
Tatzeiten: 2009 - 2010
Tag der Verhaftung: 24. Mai 2010
Tatorte: Bradford/ England (a. Q. Dewsbury , West Riding of Yorkshire)
Mordmethoden: Erschießen, Erstechen
Urteil: lebenslänglich

Griffiths wurde als erstes Kind des Tiefkühlverkäufers Stephen Griffiths und der Telefonistin Moira Dewhirst geboren. Sie war heimlich eine Betrügerin und wurde später wegen Betrugs verurteilt. Das Ehepaar ließ sich scheiden, als Griffiths erst 13 Jahre alt war, und ließ ihn und seine Geschwister trotz ihrer Vorstrafen bei ihrer Mutter bleiben.
Er hatte die seltsame und beunruhigende Angewohnheit, seiner Mutter beim Sex mit mehreren Männern in ihrem Garten zuzusehen. Als Teenager würde Griffiths Ladendiebstahl betreiben. Einmal schlug Griffiths einem Angestellten mit einem Messer ins Gesicht, als er versuchte, ihn aufzuhalten. Dieser Angriff führte dazu, dass man ihn festnahm und für drei Jahre in Jugendhaft steckte. Da war er 17 Jahre alt. Während seiner Zeit im Gefängnis verlor er den Kontakt zu seiner Familie und erzählte Bewährungshelfern und Psychiatern, dass er davon träumte, ein Serienmörder zu sein. Ein Jahr nach seiner ersten Verhaftung wurde Griffiths freigelassen und begann in einer Wohnung in Manningham zu leben. Er schrieb sich am Bradford College im Fach Psychologie ein.
1989 wurde Griffiths zu 100 Stunden Zivildienst verurteilt, nachdem eine Luftpistole in seinem Besitz gefunden worden war. Zuvor hatte er mit der Pistole Vögel geschossen, die er dann sezierte. Im nächsten Jahr musste er für zwei weitere Jahre hinter Gitter, weil er einem jungen Mädchen ein Messer an die Kehle gehalten hatte.
Irgendwann nach seiner Freilassung begann Griffiths, viele Bücher über Serienmörder zu sammeln, um sie effizienter zu studieren. Griffiths konzentrierte sich hauptsächlich auf Jack the Ripper , die Moors Murderers , den Acid Bath Murderer und seinen persönlichen Favoriten, den Yorkshire Ripper. 1998 begann Griffiths zwei Jahre lang mit einer Frau auszugehen, aber die Beziehung endete, als er sie in seine Wohnung einlud und sie jede einzelne Oberfläche mit Plastik bedeckt fand. Später war Griffiths mit einer anderen Frau liiert, aber sie trennte sich wegen seiner missbräuchlichen Natur von ihm. Dies führte zu Griffiths Stalking, bei dem er sie jahrelang belästigt, obwohl er wusste, dass sie die Mutter seines Kindes sein würde. Schließlich erlitt sie eine Fehlgeburt.
Im Jahr 2001 begann Griffiths stark zu trinken und Drogen zu nehmen. Griffiths kaufte auch zwei Eidechsen und ging häufig mit ihnen an Hundeleinen spazieren. Eine seiner Nachbarinnen, Rachel Farrington, wurde in seine Wohnung eingeladen und sah, wie Griffiths seinen Eidechsen lebende Ratten fütterte. Griffiths ehemaliger Freund, Billy Parkin, gab an, er habe ihn einmal eine lebende Baby-Ratte essen sehen.
2003 erwarb Griffiths einen Bachelor-Abschluss in Psychologie und schrieb sich an der University of Bradford für einen Ph.D. ein. Griffiths war arbeitslos und verbrachte den größten Teil seiner Zeit im Internet, um gewalttätige Pornografie herunterzuladen.  Er schrieb über Kriminelle auf seinem MySpace-Konto. Griffith zitierte gelegentlich fiktive Mörder wie Francis Dolarhyde, einen nekrophilen Serienmörder aus Thomas Harris` Roman Roter Drache . Griffiths 'Benutzername für das MySpace-Konto war "Ven Pariah", eine Figur aus der Dämonologie.
Griffiths konnte seinem Drang nicht widerstehen und beschloss, endlich mit dem Morden zu beginnen. Um Peter Sutcliffe zu ehren, der einige seiner Opfer an derselben Stelle getötet hatte, brachte Griffiths Prostituierte in Bradford um.
Am 22. Juni 2009 nahm Griffiths Susan Rushworth mit in seine Wohnung und tötete sie, bevor er sie in seiner Badewanne zerstückelte. Die nächsten beiden Opfer von Griffiths wurden im nächsten Jahr getötet. Nachdem Griffiths seine Opfer ermordet hatte, zerteilte er ihre Körper und kochte Teile davon, damit er sie konsumieren konnte. Manchmal aß er sie auch in rohem Zustand. Reste, die er nicht verschlungen hatte, packte er in Plastiktüten und warf sie in einen nahe gelegenen See. Suzanne Blamires, Griffiths drittes und letztes Opfer, versuchte zu fliehen, wurde jedoch mit einer seiner Armbrüste tödlich getroffen und dann gestochen. Eine Kamera, die ausschließlich zur Überwachung von Griffths im Flur installiert worden war, hielt das gesamte Ereignis fest und führte zu seiner Verhaftung. Vor Gericht stellte sich Griffiths als "Armbrust-Kannibale" vor, ein Pseudonym, das später als sein offizieller Spitzname diente. Griffiths bekannte sich zu allen drei Morden schuldig und verbüßt derzeit eine lebenslängliche Haftstrafe. Während seiner Inhaftierung unternahm er vier Selbstmordversuche.
Nach seiner zweiten Verhaftung wegen Besitzes einer Luftpistole wurde bei Griffiths eine nicht näher bezeichnete Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, später beschrieb man ihn als sadistischen, schizoiden Psychopathen. Kriminologen vermuteten, dass Griffiths ein narzisstischer und frauenfeindlicher Mensch war, der sich nach seinem Moment des Ruhms sehnte. Leute, die Griffiths kannten, beschrieben ihn als einen sehr seltsamen und machiavellistischen Menschenfeind mit einem "schlechten" Temperament.
Griffiths wird verdächtigt, mindestens drei weitere Frauen getötet zu haben.

Gruß Stordfield