Hallo Efemnor,
Ich sprach ja eher von seiner gestörten Phantasie und eigentlich nicht von Impotenz. Ich glaube nicht, dass der Ripper keinen "hochkriegte".
Zum besseren Verständnis:
Stell´dir 3 Pärchen vor.
Das erste Paar ist verliebt, jedenfalls haben sie eine tiefe Bindung. Nach einem guten Gespräch geben sie sich einander hin. Geniessen den anderen und seine Zärtlichkeiten. In Gedanken ist man beim tatsächlichen Akt, beim anderen und bei sich selbst.
Das zweite Paar führt ebenfalls einen intensiven Akt durch. In Gedanken ist Sie jedoch beim geschmeidigen Tanzlehrer und er bei einer knackärschigen Bekannten, die in seiner Fantasie, Stiefeln und dick aufgetragenen, roten Lippenstift trägt.
Das dritte Paar hat ebenfalls Sex. Es findet eine Penetration statt.
Auf den ersten Blick haben alle drei Paare normalen Sex. Bei ersten beiden Paare ist alles in der Tat ganz normal und natürlich, menschlich halt. Beim drittem Paar erfahren wir allerdings, dass er schon in seiner Vorspiel- Phantasie, seiner Partnerin gedanklich den Hals durchgeschnitten hatte und dass er während des Sexual- Aktes, ausschließlich daran dachte, seine Sexpartnerin auszuweiden. Außerdem fällt uns auf, dass seine Partnerin sehr jung oder extrem älter ist als er selber. Entweder dürfte Sie sehr unterwürfig oder dominant sein. Eine gesunde, sexuelle Phantasie, wie die Männer der ersten beiden Paare, kennt der Mann vom dritten Paar nicht.
Das meine ich. Ich hoffe, Du verstehst meine Ausführungen nun besser. Auf den ersten Blick sieht alles ganz normal aus, wenn man aber genauer hinschaut, ist da jemand sehr stark gestört.
Jack the Ripper hatte in meinen Augen, eine vollkommen gestörte Fantasie, die er natürlich ausleben wollte. Zu solch einer Fantasie, die von Gewalt und Zerstörung dominiert wurde, gehört auch immer der Sadismus. Ob der an einem lebenden oder toten Objekt durchgeführt wird, hängt immer vom jeweiligen, einzelnen Täter ab. Genauso kann sich bei diesen Menschen, aufgrund solcher Störungen, keine "Liebe" für das Gegengeschlecht entwickeln. Wie sollte dies unter solchen Umständen überhaupt auch möglich sein? Hier dürften dann eher Angst, Hass und tiefe Verachtung herrschen. Gerade die Angst, möchte diese Art von Täter gerne kontrollieren und dominieren. Ersatzweise tun sie dies mit ihren Opfern. Sie kehren damit die Machtverhältnisse um. Einmal Macht zu fühlen und dann immer wieder ist ja eben auch ein wichtiger Aspekt bei Serienkillern. Wie man einen gesunden Menschen komplex betrachten muss, mit all seinen Facetten, so muss man ebenfalls gestörte Menschen betrachten. So gehören eben auch stets bestimmte Geisteskrankheiten, zu dieser Art von Tätern.
Nichtsdestotrotz, können diese Täter auf den ersten Blick ganz normal wirken. So, wie man es am Beispiel der drei Pärchen gut erkennen kann. Das heißt jedoch nicht, dass nahestehende Personen im Umfeld solcher Täter, nicht hin- und wieder bzw. temporär, etwas ungewöhnliches an diesen Menschen auffällt. Und dann muss es in den Augen jener Personen, nicht unbedingt mit Mord und Totschlag zu tun haben.
Viele Grüße, Lestrade.