Umfrage

Haltet ihr den Ripper eher für ein planenden oder unorganisierten Täter?

Er plante seine Taten minutiös- daher denke ich eher an ein Motiv wie Organentnahme, gezielte Beseitigung oder Ähnliches
5 (11.6%)
Er plante seine Taten nie und liess sich mehr dazu hinreißen - ein absolut unberechenbarer Wahnsinniger
2 (4.7%)
Keines von Beiden - er hatte wohl eine Vorstellung von seinen Taten, beging sie spontan, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen - mehr der unscheinbare Mörder
34 (79.1%)
Ich glaube an was völlig Anderes
2 (4.7%)

Stimmen insgesamt: 7

Autor Thema: Das Ripper-Profil  (Gelesen 80561 mal)

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KvN

  • Gast
Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #60 am: 15.06.2010 09:22 Uhr »
Morgen!

Ja, ich sehe den Ripper auch als Mann, der "emotional vollkommen am Ende gewesen sein muss". Der Typ hatte nichts mehr zu verlieren, anders kann ich die Tatortwahl nicht interpretieren. Hanbury Street und Mitre Square, das hatte ja schon fast suizidale Tendenzen. Keine Fluchtmöglichkeit, dafür die Chance jederzeit überrascht zu werden. Nicht dass Hardiman mein Nr.1 suspect wäre, aber so ähnlich stelle ich mir die Gefühlssituation des Rippers vor: Infiziert mit Syphillis, Frau und Kind dadurch ins Grab gebracht, null Ausweg, die Frustrationstoleranz um Lichtjahre überschritten, dann der Schritt in die Agression. Es gab ja auch zu der Zeit in Whitechapel den Fall des Mannes (Name ist mir entfallen, reich ich nach), der seine ganze Familie ausrottete (mit einem Hammer) weil er keine Chance mehr sah sie vor dem Hungertod zu bewahren...

Grüße 

Offline Lestrade

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Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #61 am: 15.06.2010 09:52 Uhr »
das hatte ja schon fast suizidale Tendenzen

Gut formuliert Kurt.

Ich denke aber, dass der Ripper mit aller Wahrscheinlichkeit garnicht in der Lage war soziale Beziehungen zu führen. Er dürfte sich meiner Meinung nach für ein Alleinsein entschieden haben. Eine normale Beziehung zu einer Frau dürfte nicht drin gewesen sein. Vielleicht einmal, vielleicht einmal aber das dürfte nichts mit "Beziehung" zu tun gehabt haben. Meiner Ansicht nach, dürfte er kaum in der Lage gewesen sein, Geschlechtsverkehr durchzuführen. D.h. aber nicht, das er sich eine Geschlechtskrankheit holte. Denn versucht haben, so etwas zu erleben, dürfte er schon. Überhaupt denke ich, das er nur Kontakt zu Prostituierten suchte. Zu "normalen" Frauen, das traue ich ihm nicht zu. Bei ihm dürfte sich alles aufgestaut haben, da war keine Kanalisation seiner Gefühle möglich, wie auch?  

die Frustrationstoleranz um Lichtjahre überschritten

Ganz genau Kurt. Und so begann er auch seine Verbrechen. Er machte ja überhaupt keine Anstalten, irgendwie "sicher" ans Werk zu gehen. Ich glaube nicht, das er gut sortiert war und das läßt Rückschlüsse auf sein damaliges Leben zu. Er dürfte am Ende gewesen sein. Mit sich und der Welt. Ich denke auch, das er nicht in der Lage war, Emotionen oder gefühlsmäßigen Austausch von und mit anderen wahrzunehmen oder vorzunehmen. Ich bin der Meinung, wenn man die Zeit zurückdrehen könnte und ein Profiler heutiger Zeit ihm gegenübersitzen würde, dann würde er erzählen, wie unverstanden er sich von allen fühlte. Das dies was er tat, ja nur die Beseitigung menschlichen Mülls war. Er empfand nichts positives gegenüber Frauen und schon garnicht Prostituierten. Es war und konnte bei ihm garnicht anders sein, denn in seinem Kopf existierte nur diese Vorstellung. Alles was wir von Kindheit an lernen, der ganze Umgang untereinander, sei es Eltern, Geschwister, Familie, Freunde oder Kollegen, Kameraden und was weiß ich, das ist ihm nie zuteil geworden oder es war nichts positives oder von Erfolgserlebnissen begleitet. Ihm fehlte einfach etwas, so blieb er mehr oder weniger wie eine Art Tier. Wie gesagt, ich würde ein menschliches Wrack erwarten, verarmt, voller innerer Unzulänglichkeit ohne Selbstwertgefühl oder Selbstbewußtsein. Jemand, der sich in jeglicher Hinsicht verkrüppelt fühlte. Ich denke, das ihm seine eigenen Fantasien, in einer undefinierbaren Art und Weise, selber dermaßen quälten, das er wohl den eigenen Tod als Erlösung herbeisehnte ohne aber Suizid begehen zu wollen. Ob er so etwas nie getan hätte? Vielleicht aber bis dahin wäre noch ein Stück Weg vor ihm gewesen. Verdächtige, wie Hyam Hyams, Aaron Kosminski, Jacob Levy und nun auch Thomas Cutbush oder ein Mann wie James Kelly, finde ich einfach interessant, wie ihr ja wißt. Der Ripper war nicht zu 100% wie diese Männer aber doch sehr ähnlich. Eine Mischung aus allen. Eine Mischung, wie sie vielleicht David Cohen darstellt. Aber da habe ich ja meinen eigenen Thread...
Ich will nicht behaupten, das der Ripper ohne Plan agierte aber einen richtigen Plan hatte er auch nicht. Das er immer entwischen konnte, lag wohl eher daran, das er sein Jagdrevier gut kannte. Er ging einfach los, fühlte er sich halbwegs sicher, schlug er zu. Und wir reden hier von seinem Empfinden was dies betrifft, nicht von unserem Gefühl, was denn ein sicherer Tatort wäre.

Liebe Grüße,

Lestrade.
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KvN

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Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #62 am: 18.06.2010 14:33 Uhr »
Meine Serienmörderrecherchen verwirren mich völlig...Manche von ihnen entsprechen dem Bild des Totalverlierers, ohne soziale Kontakte, ohne Beziehungen, eben völlige Wracks. Andere hingegen schafften es durchaus ein funktionierendes soziales Netzwerk aufzubauen, manche bis zum totalen Spießertum, eine Bilderbuchnormalität inklusive Frau und Kind. Zu welcher Gruppe mag der Ripper gehört haben? Viele Serienmörder hatten auch ein durchaus ausgefülltes Sexualleben.

Doch in dem ganzen Serienkillergewirr hat Jack ja doch seine Besonderheiten, die eventuell Rückschlüsse zulassen...

Grüße

KvN

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Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #63 am: 18.06.2010 14:51 Uhr »
Ah, ja, kleine Quizfrage:

Was haben Nieren, Brüste und eine Gebärmutter gemeinsam?

Grüße

Offline Lestrade

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Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #64 am: 22.06.2010 10:03 Uhr »
Hallo Kurt!

War ein paar Tage bei meinem Sohn... deshalb jetzt erst...

Man muss sich wohl die Taten ganz genau anschauen, die Opfer, den Tatort, die Zeitpunkte, wo, wann, wer usw. Das vollkommene Szenario, dann darauf Rückschlüsse ziehen auf den Intelligenzfaktor beim Täter, die wiederum auf seine mögliche, persönliche Entwicklung Hinweise geben könnten. Das ist, wie ich oft sage, eine komplexe, vielfältige Sache. So kann man sagen, er ist eher der assoziale Typ oder eben der gesellschaftlich anerkanntere Mensch.
Und bei Jack the Ripper sehe ich eher den assozialen Typ. Keinen Täter der mit Kutsche und schöner, vornehmer Kleidung daherkommt, mit Stöckchen in der Hand. So einer hätte die Opfer versteckt, keine Spuren hinterlassen und wäre eher der Typ "netter, biederer Familiendaddy" gewesen. Der Ripper ließ seine Opfer einfach liegen, mehr oder weniger auf offener Straße. Er machte keine Anstalten die Opfer zu verbergen (Ausnahme Kelly). Er war weder sortiert noch geordnet in seinem Kopf. Er fing einfach an zu morden, weil es in seinem Kopf schon lange rumorte und sich viel angestaut hatte. Was auch immer der letzte Auslöser war. Letztendlich dürften ihm seine eigenen Fantasien auch nur gequält haben. Nicht das er keine "Lust" empfand aber geheuer war er sich selbst schon lange nicht mehr. Er unterschied sich von jeden und allen. Das wird er schon früh als Kind gemerkt haben. Er war ein "harmloser Verrückter" und das sollte auch seine Maske gewesen sein. Ich habe das schon mehrfach angedeutet.
Dieser Mann machte sich keine großen Umstände. Er mordete da, wo er zu Hause war. In Whitechapel. Er ermordete jene, die er ohnehin am meisten hasste und für die er auch keinen Wert empfand, Prostituierte. Er war schon so weit psychisch angeschlagen, das er viel Risiko einging gesehen oder gefasst zu werden. Er nutzte lediglich seine Ortskenntnisse und die Dunkelheit und ein vielleicht schon vorhandenes, vorgefertigtes Bild das man von ihm (fälschlicherweise) hatte. Spricht nur für Whitechapel. Und so wie er die Taten ausführte, so lebte er auch. Also "lieblos", ohne Richtung, riskant usw. Aus ihm dürfte nichts geworden sein, vorher in seinem Leben. Ich würde in den schmutzigsten Straßen, die es damals in Whitechapel gab, suchen.

Liebe Grüße,

Lestrade.
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Floh82

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Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #65 am: 22.06.2010 12:56 Uhr »
Ah, ja, kleine Quizfrage:

Was haben Nieren, Brüste und eine Gebärmutter gemeinsam?

Grüße

Gute Frage!

Ich erwarte erfreut die Antworten....

Stordfield

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Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #66 am: 22.06.2010 13:30 Uhr »
Das "r". :icon_aetsch:

KvN

  • Gast
Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #67 am: 23.06.2010 06:56 Uhr »
Hallo zusammen, freut mich wieder von euch zu lesen!

Ja, Lestrade, für mich deutet auch vieles darauf hin dass der Ripper eher in die Reihe mit einem Ed Gein zu stellen ist als mit Rader. Er fühlte sich ja in den schmutzigen Winkeln offenbar zu Hause und sicher. Aber ich möchte andere Szenarien nicht ausser Acht lassen, ein Gentleman mit Stöckchen war er aber sicher nicht.

Zu den Organen: Richtig Stordfield, das "r"! :icon_mrgreen:
Aber auch sonst noch eine Kleinigkeit: Sie sind symmetrisch. Brüste und Nieren sind paarig angelegt, die Gebärmutter hat eine exakte Symmetrie, bei vielen Säugetieren ist sie ebenfalls ein paariges Organ. Ich habe über die Anordnung der Organe bei Kelly nachgedacht und vermute dass die Position eine gewisse Wertung darstellt. Niere, Brust und Uterus liegen unter dem Kopf, also hohe Wertigkeit. Die Eingeweide sind dagegen "lieblos" neben der Bauchhöhle deponiert, die Leber zwischen den Beinen. Unterstützt wird diese Theorie durch die Organentnahmen bei Chapman und Eddowes, die facialen Verstümmelungen bei Eddowes, die ebenfalls deutlich symmetrischen Charakter haben, auch die Art wie die Schürze zerteilt wurde stimmt überein. Kurzum: Symmetrien hatten im Denken des Rippers eine gewisse Bedeutung, bewusst oder unbewusst. Im menschlichen Denken bedeutet Symmetrie ein spiegelverkehrtes Prinzip in gleichem Zusammenhang. "Wie du mir, so ich dir", "Auge um Auge, Zahn um Zahn", all das sind typische Beispiele für symmetrisches Denken. Der Mörder demütigte seine Opfer weil er sich selbst gedemütigt fühlte. Schon im Mittelalter wurde das "Ausdärmen" eines Delinquenten als die schlimmste Form der Entwürdigung empfunden. Und ich denke dass er selber auf der sozialen Leiter schon ganz weit unten stand, grade noch eine Stufe über seinen Opfern.

Fortsetzung folgt...

Grüße

KvN

  • Gast
Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #68 am: 23.06.2010 07:31 Uhr »
...und weiter geht´s mit meinem abstrusen Profiling!

Ich glaube nicht dass der Täter sich an den Opfern rächen wollte, d.h. er hat sich meiner Meinung nach nicht zwingend durch Frauen gedemütigt gefühlt. Er war ein Aussenseiter und er suchte seine Opfer in einer Personengruppe, die eben noch einen Kick tiefer in der gesellschaftlichen Rangordnung waren. "Ihr glaubt ich bin Abschaum? Dann schaut euch mal die an!" Symmetrisches Denken...Insofern hat natürlich die Theorie eines Rippers mosaischen Glaubens ihre Berechtigung, ein Angehöriger einer diskriminierten Minderheit ist da nicht unwahrscheinlich.
Die Symmetrie in seinen Taten war nicht perfekt, wenngleich der Double Event im Rahmen dieser Spekulation schon eine recht starke Demonstration war. Für mich ergeben sich daraus die Folgerungen: Kein Mord nach MJK weist diese Charakteristiken auf, daher betrachte ich MJK als das letzte Ripperopfer, allerdings nicht beabsichtigt, die Abweichungen in der Symmetrie zeigen dass er noch nicht fertig war, da ist noch vieles unausgegoren.
Und ich bin mir inzwischen sicher dass er den Beruf eines Schlachters erlernt und eine Zeitlang ausgeübt hatte, ob das allerdings zum Zeitpunkt der Morde so war bleibt natürlich ungewiß...

Grüße

Offline Shadow Ghost

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Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #69 am: 23.06.2010 09:34 Uhr »
Hallo KvN,

der Gedanke mit der Wertigkeit der Organe ist sicherlich ganz interessant, so habe ich das noch nie gesehen. Dagegen spricht allerdings, dass bei Chapman die Eingeweide über die (ich glaube rechte) Schulter geworfen wurden, also in die Nähe des Kopfes, womit sie um in Deinem Bild zu bleiben eine hohe Wertigkeit erfahren würden. Naja, aber neu und vielleicht sogar ausbaufähig ist der Gedanke sicher.
Du hast sicherlich recht damit, dass der Ripper nicht mit einem Denis Rader zu vergleichen ist; am ehesten ist wohl ein Vergleich mit Peter Sutcliffe zu ziehen, vor allem was die Opferauswahl betrifft, aber auch die Blitzartigkeit der Angriffe und deren Heftigkeit. Ebenso, dass die Übergriffe auf mehr oder weniger offener Straße erfolgten. Ed Gein mordete ja lieber zuhause, wenn ich mich recht erinnere.

Viele Grüße,
Shadow

Stordfield

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Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #70 am: 23.06.2010 11:06 Uhr »
Hallo!

  Kurzum: Symmetrien hatten im Denken des Rippers eine gewisse Bedeutung, bewusst oder unbewusst.

Diesen Satz finde ich sehr bemerkens- und nachdenkenswert. Diese neue Betrachtungsweise gefällt mir sehr gut. Mit dem symmetrischen Denken werde ich mich jetzt mal näher befassen. (Ein weiteres Beispiel dafür sind ja auch die Gegenstände, welche angeblich zu A. Chapmans Füßen angeordnet worden sein sollen.)

Gruß Stordfield

Floh82

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Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #71 am: 23.06.2010 11:22 Uhr »
Ich hatte eine Antwort erwartet die ich widerlegen kann.....aber das ist eine wirklich interessante Beobachtung!

An die Symetrie der Organe habe ich im Leben noch nicht gedacht. Super Einfall!  :icon_thumb:

Stordfield

  • Gast
Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #72 am: 23.06.2010 12:11 Uhr »
Hallo !

Zum aktuellen Thema ein paar Gedanken:
Die Künstlerin Brigitte Trennhaus setzt sich mit den Mustern unserer Wahrnehmung auseinander und meint, daß unser Alltag von immer wiederkehrenden Schemen bestimmt wird. Weiter meint sie, daß wir derartige Wiederholungen oder auch symmetrischen Vorgänge benötigen, um uns orientieren zu können.
Ihre Frage, was passiert, wenn diese Symmetrie in unserem Inneren gebrochen wird, ob dann Chaos entsteht, finde ich persönlich sehr spannend. Wenn man den Kelly- Mord unter diesem Blickwinkel betrachtet, wird es erst richtig interessant. Hat das Alter des Opfers und die veränderte Tatortsituation zum Durchbrechen des symmetrischen Musters beim Ripper geführt? War der Streß, den wir bei ihm festgestellt haben wollten und über den wir an anderer Stelle bereits diskutierten, soetwas wie Hilflosigkeit, weil sein symmetrisches Empfinden gestört war?

Gruß Stordfield

Offline Lestrade

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Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #73 am: 23.06.2010 14:07 Uhr »
Eine spannende Überlegung Kurt!

Dies wäre eben auch etwas sehr rituelles. Eine Art Ritual, geht ja in der Ripperdiskussion immer etwas unter. Mal abgesehen vom Modus Operandi zu dem aber eben ein tatsächliches Ritual gehören könnte oder dürfte. Egal ob vor, während oder nach der Tat. Ich erinnere an den "Rosa Riesen", der Bestie von Beelitz. Offenbar erregte es ihn, vor Beginn der Taten, in der Nähe der Tatorte, Unterwäsche von Frauen, die er sammelte, auf eine gewisse Art und Weise zu arrangieren. Er benötigte dieses Ritual wohl, um überhaupt diese Taten vollziehen zu können. Hier beim Ripper, könnte es eben die Anordnung der Organe gewesen sein, was ihn besonders erregt haben könnte. Im Umkehrschluss dürfte dies bedeuten, das er, wie du ja ebenfalls bemerktest, etwas mit Organen zu tun gehabt haben könnte. Sprich als Butcher oder Arzthelfer bzw. Leichenbestatter o.ä. Oder er war Zeuge (evtl. häufiger) bei Ereignissen, die damit zu tun hatten.

Kurt, ich stelle fest, der Profiler in dir, erwacht zum Leben.

Liebe Grüße,

Lestrade.
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KvN

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Re: Das Ripper-Profil
« Antwort #74 am: 23.06.2010 21:49 Uhr »
Naja, mal schauen ob der Profiler in mir über die ersten Krabbelversuche hinauskommt :icon_mrgreen: Vielen Dank jedenfalls für euer Interesse an meinen laienhaften Gedankengängen! Die Theorie des symmetrischen Denkens hakt natürlich noch an allen Ecken und Enden, aber es hilft mir dem Ripper ein wenig Konturen zu verpassen, zumindest in meiner Vorstellung. Bezüglich des rituellen Charakters bin ich sehr vorsichtig, da erschien mir panopticons Posting schon sehr stichhaltig, auch glaube ich dass viele Handlungen eher vom Unterbewusstsein geleitet wurden. Aber das führt schon zu tief ins Reich der Spekulation...   
Noch einige Besonderheiten, zwar nicht neu, aber der Auflistung halber:
Der Ripper nahm keine direkten sexuellen Handlungen an seinen Opfern vor (wobei mir allerdings schleierhaft ist wie die Behörden das damals ausschliessen konnten...)
Er zerstückelte seine Opfer nicht (besonders interessant bei MJK, hier hätte er ja durchaus die Zeit zur Abtrennung von Gliedmaßen gehabt)
Er verbarg die Opfer nicht, ganz im Gegenteil, er betrieb ein sorgfältiges staging (auch bei MJK)
Soweit ersichtlich hatten die Morde für ihn keinerlei "praktischen" Nutzen (vgl. Denke et.al.)

Naja, soweit mal...

Grüße