Autor Thema: Aaron Kozminski identifiziert?  (Gelesen 97302 mal)

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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #75 am: 15.09.2014 12:23 Uhr »
Es ist ja immer irgendetwas… vollkommen normal wie ich finde… die Familie oder ein Teil der Familie hat damals schon Rob House unterstützt und nun auch Russell Edwards und auf der Stammbaumseite der Familie wird Aaron ebenfalls als Verdächtiger der Mordserie erwähnt… auch wenn die momentane Situation nicht angenehm ist, so ganz distanziert sich diese Familie offensichtlich nicht davon…

Ich denke, der Benutzer kann so viele Anträge stellen wie er will, sollte niemanden jucken und Wikipedia ist eben das was es ist, damit muss man sich arrangieren. Wer etwas über Aaron Kozminski erfahren will, der braucht Wikipedia wohl kaum. Wir sollten wohl, so mein Vorschlag, demjenigen hier keine Bühne liefern und uns auf unsere Themen konzentrieren. ICH gegen Wikipedia darum geht es in meinen Augen doch, vor allem um das ICH. Braucht kein Mensch.
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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #76 am: 24.09.2014 09:32 Uhr »
Jari lässt weiterhin auf sich warten:

https://twitter.com/JariLouhelainen

Wie weit seid ihr mit dem Buch? Ich lese die verschiedensten Kapitel in loser Reihenfolge und habe etwas mehr als die Hälfte durch.

Lese gerade, dass die Schwiegermutter von Amos Simpson aus dem East End stammte und somit Onkels und Tanten von Ehefrau Jane dort um 1888 immer noch gelebt haben könnten. Wenn dem so war, dann könnte Simpson im Herbst 1888 tatsächlich in dieser Gegend unterwegs gewesen sein, rein privat. Mal weiter beobachten, man ist natürlich hartnäckig an Simpson dran.

Beste Grüße,

Lestrade.
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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #77 am: 24.09.2014 22:46 Uhr »
Ich bin eigentlich durch, soweit. Natürlich habe ich die Beschreibungen der einzelnen Taten nur überflogen, denn eine x-te Nacherzählung davon wollte ich mir wirklich nicht antun. Ich hoffe mal, ich habe nichts wichtiges verpasst.

Nun gut, ich muss sagen, dass mich die ganze Geschichte immer noch nicht überzeugt; vielleicht nach dem Lesen des Buches noch weniger als vorher.

Was ich ziemlich erschreckend fand, ist die Tatsache, dass diese ganze Familiengeschichte-Sache nur aus einer einzigen Quelle zu stammen scheint, nämlich David Melville-Hayes. Zumindest werden keine anderen Familienmitglieder zitiert.

Dieser will 1986 an den Fetzen gekommen sein (angeblich hat er ihr vor dem Verbrennen durch seine Brüder gerettet), und verkauft ihn erstmal an die Dowlers. Die haben das Tuch aber, als sich der Autor Paul Harrison danach erkundigt (November 1989), schon wieder an  DMH zurück gegeben. Harrison gegenüber zweifeln sie dessen Echtheit an.

Im Jahre 1991 kontaktiert DMH das Black Museum und übergibt ihnen den Stoff als Leihgabe. Dort wird es aber - so wie ich es verstanden habe - nie öffentlich ausgestellt. Ein böser Geist in mir flüstert, dass diese Aktion ideal wäre, um jedem beliebigen Stück Stoff eine gewisse Glaubwürdigkeit zu verleihen, nach dem Motto: Hey, das war sogar im Black Museum von Scotland Yard...

1997 treffen sich DMH und das Ehepaar Parlour "zufällig" auf einer Antiquitäten-Flohmarkt. Wo sollte man mögliche Kaufinteressenten sonst treffen können. Diese arbeiteten gerade an einem Buch über den Ripper und haben sich auch nach dem Schal im Black Museum erkundigt. Sie waren aber der Meinung das solch ein Stück in die Öffentlichkeit gehöre und nicht in die Abstellkammer eines Museums. Also holte DMH seine Leihgabe von Scotland Yard zurück und übergab sie den Parlours, die sie 2001 bei der Jack the Ripper-Konferrenz in Bournemouth präsentierten.

2007 entschließt sich dann DMH wieder, den Schal zu verkaufen, und Russell Edwards erwarb ihn für eine nicht näher bekannte Summe.

In den Jahren 2006 und 2011 wurde der Schal bereits für TV-Dokumentationen auf DNS-Spuren getestet, in beiden Fällen heißt es "the testing was inconclusive". Und 2014 sind dann DNS-Spuren zu finden.


Ich finde das alles sehr merkwürdig. Hundert Jahre lang wird das Stück in einer Truhe aufbewahrt und vor der Öffentlichkeit verborgen. Vielleicht wurde es sogar vor Teilen der Familie verborgen, denn nur DMH scheint ein Meinung dazu zu haben; oder zumindest ist er der einzige der mit Russell Edwards reden wollte. Aber immerhin ist er auch derjenige, der damit Geld verdient hat. Denn just nach hundert Jahren, um das "Jubiläum" der Taten herum kommt der Schal langsam an die Öffentlichkeit, wird ein erstes Mal verkauft. Doch die Käufer haben Zweifel und machen das Geschäft rückgängig. Was also tun? Durch die Leihgabe an das Museum verschafft man sich nun wirklich einen großen Gewinn an Glaubwürdigkeit. Man muss eben etwas warten können...

Aber vielleicht sehe ich auch nur das Böse in den Menschen.


@Lestrade
Dass Amos Simpson Verwandtschaft im East End hatte, und zwecks Besuch dann auch einen Grund hatte im East End zu sein, ist ja schön und gut. Aber ich denke mal, er wird seine Verwandtschaft nur außerhalb seiner Dienstzeit besucht haben, und die City Police ließ bestimmt keinen MET-Polizisten eine Leiche auf ihrem Gebiet zu ihrer Leichenhalle begleiten, und erst recht nicht, wenn dieser auch noch außer Dienst ist. Und das ein MET-Vorgesetzter einem seiner Leute erlaubt, ein Beweisstück eines Falles der City Police zu behalten. Das alles passt hinten und vorne nicht.
Die einzig plausible Erklärung wie Amos Simpson in Besitz des Schales - so er denn echt wäre - gekommen sein könnte, ist, dass er selber der Ripper war. Dies würde erklären, warum er am Mitre Square war; dies würde erklären, warum er den Schal mitnehmen konnte. Kosminski war dann ein Kunde der Eddowes und hat sich darauf erleichtert, und Amos Simpson gab sein Souvenir an seine Frau als makaberes Spielchen wie es Serienmörder eben hin und wieder tun.

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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #78 am: 24.09.2014 23:48 Uhr »
Hallo Shadow,

Nun ja, ich gebe zu, dass ich alles andere als überzeugt bin. Soweit ich informiert bin, waren da schon Flecken in den vorherigen Jahren gefunden worden aber man war nicht in der Lage damit etwas anzufangen. Soweit jedenfalls meine Erinnerung. Und wie ich schon einmal schrieb, ich hätte gerne eine offizielle Bestätigung dafür, dass eben jene Flecken bereits 2006 zu sehen waren, die Chance einer “Fälschung“ würde sich dann verringern. Sind diese Flecken “echt“, schließen sie auf jeden Fall Eddowes und Kozminski nicht aus aber wahrscheinlich 10 000 andere mit ein. Immerhin…

Jari Louhelainen hat sogar eine Kleinigkeit getwittert:

https://twitter.com/JariLouhelainen

Wie auch immer Amos Simpson unterzubringen ist und was er auch immer erzählt haben will oder soll, kann man nicht so wirklich einschätzen. Das Tuch gab es damals wahrscheinlich schon und wie eine mögliche Geschichte sich abgespielt haben soll, nun, ich weiß es nicht. Fakt ist, ein Teil eines Kleidungsstücks von Eddowes wurde ganz woanders als am Tatort Mitre Square gefunden, nämlich in der Goulston Street. So könnte der Täter noch etwas anderes “verloren“ haben, sei es nun Eigentum von Eddowes oder von ihm selber gewesen. Gäbe sicherlich einige Erklärungen, warum es in seine (A. Simpson) Hände gelangt sein könnte. Hat vielleicht Jane´s Tante unter der Fensterbank gefunden und einbehalten, um es dann dem “großen Kriminalen“ aus der Familie zu zeigen, 10 Tage später. Hat Amos eben ein eigenes, tolleres Abenteuer daraus gebastelt… ohne zu wissen, dass es wirklich damit zu tun hatte… was weiß ich… Gab doch mal die Geschichte mit dem Messer von Jack the Ripper, welches dann zum gärtnern benutzt wurde, ich glaube Rumbelow hat es in seinem Besitz… Ich erhalte mir meine Skepsis bleibe aber offen für die Möglichkeit der Wahrheitsbestätigung.

Ich weiß, da ich diese Info aus sehr guter Quelle erhalten habe, dass es eine Möglichkeit gebe, dem allen ein befriedigendes Ende zu setzen. Es handelt sich dabei um eine recht neue Methode und man braucht etwas Geld dafür. Eigentlich sage ich schon zu viel… Meine persönliche Meinung ist die, dass jene Experten auf dem Gebiet der Ripperologie dies schaffen umzusetzen und wir dann, sollte es für Kozminski dann wirklich eng geworden sein, wohl weniger Zweifel an der Echtheit dieser Ereignisse zeigen werden. Besser kann ich es jetzt nicht formulieren. Sollten wir in der Zwischenzeit noch etwas ganz bestimmtes in die Hände kriegen, eine einzige Sache, könnte alles abschließend recht genau bewertet werden können. Aber das dauert sicherlich noch Monate, wenn nicht gar wenige Jahre…

Aber die Geduld bis dahin könnte sich wirklich lohnen. Aaron Kozminski wird im Rampenlicht bleiben, definitiv. Trotz dieser, und auch ich muss das sagen, immer noch windig klingenden Geschichte von Edwards...

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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #79 am: 25.09.2014 10:43 Uhr »
Wie auch immer Amos Simpson unterzubringen ist und was er auch immer erzählt haben will oder soll, kann man nicht so wirklich einschätzen. Das Tuch gab es damals wahrscheinlich schon und wie eine mögliche Geschichte sich abgespielt haben soll, nun, ich weiß es nicht. Fakt ist, ein Teil eines Kleidungsstücks von Eddowes wurde ganz woanders als am Tatort Mitre Square gefunden, nämlich in der Goulston Street. So könnte der Täter noch etwas anderes “verloren“ haben, sei es nun Eigentum von Eddowes oder von ihm selber gewesen.

Aber gerade das Schürzenteil ist doch eigentlich das beste Argument gegen die Geschichte wie sie von Amos Simpson erzählt worden sein soll. Es ist für mich undenkbar, dass irgendein Polizist das Stück Schürze. das einen wichtigen Beweis für die Fluchtroute des Rippers darstellt, als "Souvenir" mit nach Hause hätte nehmen können. Und wenn noch ein weiteres Beweismittel irgendwo gefunden worden wäre, hätte dieses dieselbe Bedeutung, könnte es doch die Fluchtroute ergänzen.

Ich weiß, da ich diese Info aus sehr guter Quelle erhalten habe, dass es eine Möglichkeit gebe, dem allen ein befriedigendes Ende zu setzen. Es handelt sich dabei um eine recht neue Methode und man braucht etwas Geld dafür. Eigentlich sage ich schon zu viel… Meine persönliche Meinung ist die, dass jene Experten auf dem Gebiet der Ripperologie dies schaffen umzusetzen und wir dann, sollte es für Kozminski dann wirklich eng geworden sein, wohl weniger Zweifel an der Echtheit dieser Ereignisse zeigen werden. Besser kann ich es jetzt nicht formulieren. Sollten wir in der Zwischenzeit noch etwas ganz bestimmtes in die Hände kriegen, eine einzige Sache, könnte alles abschließend recht genau bewertet werden können. Aber das dauert sicherlich noch Monate, wenn nicht gar wenige Jahre…

Klingt spannend. Und ich will Dich da gar nicht weiter drängen. Sag einfach Bescheid, wenn es soweit ist.

Ist es nicht seltsam, dass es immer wieder "Beweisstücke" aus dem Eddowes-Mord sind, die für Wirbel sorgen: die Schürze, die Niere, der Schal?

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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #80 am: 25.09.2014 12:10 Uhr »
Bei Simpson habe ich nun einfach die Vorstellung, dass diese Geschichte so nicht stimmen kann. Gleichzeitig könnte jedoch dieser Schal echt sein. Die Art und Weise wie er in seine Hände gelangt sein könnte, dürfte vielfältig sein. Meines Erachtens war Macnaghten auch ein Sammler von Ripper- Beweisstücken. Ich habe keine Ahnung, wie damit damals umgegangen wurde. Da sollte so einiges um die Welt verstreut sein. So ein Tuch könnte schlicht und einfach bei der Polizei abgegeben worden sein oder gelangte in deren Besitz mit der blutigen Wäsche aus der Batty Street. Die Polizei behauptete damals ja auch, im Besitz dieser blutigen Wäsche zu sein. Was ist damit passiert? Diese Wäsche gehörte zu einem Schneider, der Sachen für das Westend schneiderte, so die Wäscherin Frau Kuer, eine Deutsche. Isaac Abrahams (Greenfield Street), der Bruder von Aaron, mit seiner Werkstatt hinter dem Haus, könnte und hat wahrscheinlich genau das getan. Woolf war auch Schneider. Wenn ich mir die diversen Fotos anschaue, Matilda, Morris und sein Bruder mit Frau, die hatten schon sehr gute Sachen an.

Wer sagt uns also, dass dieser Schal nicht in den Besitz der Polizei gelangt ist und irgendwann verteilt wurde und Amos Simpson bekam ein Teil ab? Das Blut an dieser Wäsche sollte wohl zu fast allen Teilen von Eddowes stammen, da er Stride ja nicht verstümmelte. Ich finde die blutige Wäsche aus der Batty Street und dieser Schal, könnten miteinander zu tun haben. 

Ich versuche immer so viel wie möglich auf dem Schirm zu haben. Genau wie mir der Satz von Officer Cox nicht aus dem Kopf ging; den Mann, welchen er beschattete war ausgestattet:

“with short, black, curly hair“

Als ich mich dann durch die Bilder dieser Familie wühlte, fiel mir auf, dass einige Kinder, die Jungs, sehr lockige Haare hatten, die schon ins Krause gingen. Wir wissen ja nicht, wen Cox und auch sein Kollege Sagar meinten aber ich denke, sie redeten über den gleichen Mann wie Anderson, Macnaghten und Swanson, nämlich Kosminski. Und jetzt sehe ich, dass in dieser Familie offenbar Jungs dieses curly hair haben.

Das alles kann alles zu bedeuten haben oder einfach überhaupt nichts. Was aber immer wieder auffällt ist, dass nichts auftaucht, was Aaron Kozminski entlastet. Es ist gut möglich, dass die Polizei in den Besitz des Schals durch die blutige Wäsche aus der Batty Street kam und es ist gut möglich, dass diese Kleidung Aaron Kozminski gehörte.
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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #81 am: 25.09.2014 18:43 Uhr »
Louhelainen in einer schwedisch-sprachigen Zeitung aus Finnland:

Jack the Ripper scientist tones down the results

On Tuesday, the British businessman Russell Edwards´ book, where it is claimed that Jack the Rippers identity has been secured with the help of a more than one hunded years old scarf, was published. According to the book, DNA-tests taken from the scarf by Louhelainen were supposed to have established that Jack the Ripper in real life was the Polish barber Aaron Kosminski, who was one of the suspects already at the time back in London of the 1880:s.

-I was surprised about how the writer, the publisher and the public relations bureaues wanted to get everything out of this. Already the back cover revealed that they want to take advantage of me by claiming that the mystery has now been scientifically solved, says Louhelainen who works with molecular biology at the John Moores university in Liverpool.

- I have said in numerous interviews that the evidence would not suffice to put Jack the Ripper before a court of law.

From Louhelainens examination, it foremost transpired that there was DNA from both one of Jack the Rippers victims and from Kosminski on the scarf. This is however not enough for the crime to be considered solved. Nor is it possible to say something conclusive about the origins of the scarf.

-People forget that I focus on DNA. On the other hand, I have no idea about the origin of the scarf, says Louhelainen.

So far, Louhelainen has not decided whether he is going to try to have his work peer-reviewed, for example in a scientific journal. In spite of the media circus he says that he has mostly gained positive response about his research. More than his methods, the origin of the scarf has been questioned.

-The criticism has mainly been aimed at the writers (sic) of the book, and not at me, says Louhelainen.

Louhelainen was surprised by how many people were still interested in the Ripper.

-There´s a whole industry around Jack, with people who closely follow, day by day, the latest about a case that is more than a hundred years old. Edwards could hardly sleep as he waited for the results of the DNA analysis.

Although (sic) Kosminski could proven to be guilty, there will never be any trial in the case. So what is there to learn from the new finds?

-We have used a couple of methods that the investigation can have good use for. At the very least, this is certainly the most thorough DNA examination that has been made regarding the case.


(Quelle: http://hbl.fi/nyheter/2014-09-12/655606/jack-uppskararen-forskare-tonar-ner-resultaten
Übersetzung: http://www.jtrforums.com/showthread.php?t=22254&page=62)

Der (von mir) hervorgehobene Satz klingt irgendwie noch weniger Hoffnung weckend als seine bisherigen Äußerungen, es hinge noch von Zeit und Finanzierung ab. Na mal sehen, was sich da noch ergibt.

Und deute ich da jetzt zuviel hinein, oder versucht er sich etwas aus der Sache rauszunehmen, von wegen, die Kritik richte sich nur an den Autor des Buches; er habe nur mit der DNS und nicht mit der Herkunft des Schals zu tun; schon auf der Rückseite des Buches wollte man sich seiner Reputation bedienen;...

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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #82 am: 25.09.2014 18:48 Uhr »
Scheinbar wurde Dr. Louhelainen seitens seiner Universität gebeten, er möge doch vorerst keine Interviews mehr geben, siehe http://www.jtrforums.com/showthread.php?t=22254&page=63 Post 625.

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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #83 am: 25.09.2014 19:19 Uhr »
Hab schon gehört…

Die Agenten von Edwards und Louhelainen haben den Auftrag, für entsprechende Honorare Interviews an Land zu ziehen, klappt aber wohl nicht so. Auch mit dem ernsthaften TV hat es bisher nicht geklappt, sind abgewiesen worden. Meinte heute auch von Paul Begg gelesen zu haben, dass es eben dazu gehört Geld aus der Sache zu ziehen, immerhin ist Edwards ja auch ein Geschäftsmann und man sollte das nicht zu schnell verurteilen. Letztendlich wäre es am sinnvollsten, wenn man sich auf den Inhalt des Buches und um die Glaubwürdigkeit der Akteure bzw. der ganzen Geschichte kümmert und eben prüft, was es zu prüfen gibt. Passiert ja auch. Wenn ich mich nicht irre, hatte Louhelainen an den ersten Tagen aber etwas anderes gesagt, als er über den absoluten Beweis sprach. Allerdings schon in dem Sinne, dass es nicht für eine Verurteilung reichen würde. Ich habe das ja auch schon hier geschrieben, dass die Kozminski Brüder die gleiche mtDNA hatten und was soll so etwas vor dem Richter? Schau mal ab 293 im Buch, wie das mit der DNA war. Dark hair (brown oder black) und Akne wurden dem Mann zugeordnet und in einem Interview sprach der Finne mal von braunen Augen. Hätten Isaac und Woolf blaue Augen und keine Akne würde das natürlich weiter eingrenzen, Du weißt was ich anhand dieses kleinen Beispiels sagen will und ich denke, Louhelainen meint es ähnlich. Man hat einen unter den Verdächtigen, auf den alles zutrifft aber die Dinge reichen nicht für eine Überführung. Dafür ist das zu dünn.     

Stell Dir vor, wir hätten ein Bild von Aaron Kozminski. Dunkle Haare und braune Augen und voll die Akne. Kann man ihn deswegen verurteilen? Das haben einige andere mit der gleichen mtDNA auch und auch hier wieder die Frage wie viele? Für Kozminski sehe das aber natürlich trotzdem wieder Scheiße aus.
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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #84 am: 25.09.2014 20:10 Uhr »
Wenn sich bei Louhelainen wirklich die Universität eingemischt hat, dann hat das weniger mit den Honoraren zu tun. Denen geht es dann eher um akademische Belange und wahrscheinlich um den Ruf der Universität und ihrer Mitarbeiter.

Ich hatte neulich mal wieder einen Traum; nämlich dass einer von Aarons Brüdern der Ripper war und er dann seinen geistig eingeschränkten Bruder ans Messer geliefert hat um aus der Sache raus zu kommen.

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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #85 am: 25.09.2014 20:57 Uhr »
Wie mir zugetragen wurde, geht die Priorität dahin, die ganze Sache ernsthafter an den Mann zu bringen. Von Seiten Louhelainen, Edwards aber natürlich auch von Seiten der Universität. Letztere unterstützen Louhelainen angeblich auf ganzer Linie. Seit 14 Tagen steht auf der Seite der Universität das Thema in den News. Es geht wohl um die Diskrepanz zwischen persönlichen Interessen und, wie Du anmerkst, um die Stellung der Uni. Aber jetzt wohl nicht auf eine dramatische Art und Weise, dass typische sich in der Mitte treffen eben. Es sollte bereits sehr wissenschaftlich präsentiert werden (Louhelainen/Edwards), scheiterte aber, wie ich vorhin schon erwähnte. Ganz ohne Hilfe kommen die beiden wohl nicht aus. Garantiert hat Louhelainen (und die Uni wohl auch) die Resonanz unterschätzt und nun sucht man nach einer besseren Lösung. Und ich denke (das ist jetzt Vermutung), dass es darum nun geht, wenn es heißt “Zur Zeit keine Interviews bitte!“. Im Prinzip sollte das daraus erwachsen, was wir uns wünschen, nämliche eine eindeutigere Erklärung.

Vor knapp neun Monaten hatte ich einmal eine interessante Unterhaltung mit einer Kriminalbeamtin. Sie hatte kein bedeutendes Wissen im Ripper- Fall aber ich schilderte ihr meine Eindrücke und Konstellationen. Sie meinte, dass zur damaligen Zeit eher zuerst der Bruder, Woolf Abrahams, in das Visier der Polizei gerückt sein könnte. Vielleicht blieb Aaron Kozminski zunächst verborgen oder wurde versteckt bzw. das die Polizei ihn für die Verbrechen gar nicht in Betracht zog (vom Wesen her oder vom Alter), erst einmal. Vielleicht hilft das Dir bei der Analyse deines Traumes oder es war eine normale Verarbeitung von viel zu vielen Informationen in den letzten Tagen.       
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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #86 am: 25.09.2014 22:02 Uhr »
Das ist interessant! Hat die Kriminalbeamtin erklärt, warum Woolf eher ins Visier gerückt wäre?

Und diese Träume möchte ich gar nicht so sehr analysieren. Ich habe derzeit schon genug Ripper im Kopf. Aber vielleicht ist ja mal ein kleiner Nugget kriminalistischen Goldes dabei und nicht nur Sand in den Augen.

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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #87 am: 25.09.2014 23:25 Uhr »
Sie musste ja mit meinen Vorgaben vorlieb nehmen und die konnte ich ja nur nach bestem Wissen und Gewissen angeben. Aber dennoch ihre Erklärung: Da war die Wohnortnähe nahe dem Stride Tatort, 25 Providence Street gegenüber dem Dutfields Yard und, falls der Polizei damals bewusst, der frühe Wohnort von Woolf Abrahams am Dutfields Yard in der Berner Street. Sollte die blutige Wäsche aus der Batty Street (wiederum von den anderen beiden Orten in einer Minute zu erreichen) irgendwie der Familie zugeordnet worden sein, dann hätte er erst einmal in den Mittelpunkt der Ermittlungen gelangt sein können. Er sollte auf jeden Fall einer genaueren Vernehmung unterlegen gewesen sein. Möglicherweise war er dabei sehr unsicher. Ich fand das ebenfalls sehr spannend mit ihr darüber zu reden, da ihr gerade auch die Begegnung Pipeman vs. BS Man (Stride Angreifer), wie von Schwartz geschildert + die eher leisen Schreie von Stride, sehr merkwürdig vorkam. Die ganze Szenerie hatte etwas intimes, ähnlich wie Schwartz es äußerte, als ob sich alle drei kannten (Stride, Pipeman und BS Man). Sie hielt es für möglich, dass es sich bei den Männern um Woolf (Pipeman) und um Aaron (BS Man) gehandelt haben könnte. Interessanterweise schilderte Schwartz Pipeman 5 Jahre älter als den BS Man. Woolf (geb. 1860) und Aaron (geb. 1965) unterschieden sich im Alter genau um 5 Jahre. Ich teile nicht ganz diese Ansicht aber es ist natürlich alles andere als abwegig. Die Eckkneipe, aus deren Eingang Pipeman trat, lag ja quasi vor Woolf´s Haustür. Falls Aaron der Killer war, dann war Woolf sicherlich bewusst, wie sehr dieser Frauen hasste oder auch schon Zeuge, wenn dieser Frauen bedrohte oder attackierte, zumindest während seiner psychotischen Schübe. Vielleicht kannte man Stride und er wollte seinen Bruder zur Ordnung rufen. Aaron könnte sich aber fünf Minuten später wieder Stride zugewandt haben, um Sie zum Schweigen zu bringen, wer weiß, was Sie ihm gegenüber geäußert hatte (während der Abfolge der vorherigen Attacke). Es gab ja eine Mitteilung nach der Nacht des Double Event, in der Männer dieser Begegnung ausfindig gemacht worden sind, wobei einer nicht glaubhaft in seinen Erklärungen gewesen sein soll. Das alles noch vor der Entdeckung der blutbefleckten Kleidung in der Batty Street. (vielleicht hätte ein Schwartz sogar -wenigstens- einen Woolf wiedererkannt). Hat Woolf seinen Bruder Aaron mit Stride gesehen, dann wusste er, dass er ihr Mörder sein könnte und damit auch der Mörder von Eddowes, Chapman, Nichols und Tabram, also Leather Apron, der Whitechapel Mörder und letztendlich Jack the Ripper. Da hätte ich auch angefangen zu stottern. Es ist gut möglich, dass Woolf nicht nur einen Wohnsitz zu der Zeit in der Providence Street hatte, sondern auch in der Yalford Street gegenüber der Greenfield Street in der ja die anderen Geschwister (Matilda, Isaac) lebten. In dieser Straße, Yalford Street, lebte, glaube ich, auch noch ein Bruder von Matilda´s Mann Morris, der Israel. Aaron hätte überall in dieser Gegend untergebracht gewesen sein können, ohne gleich aufzufallen. Woolf wollte seinen Bruder sicherlich schützen, in solch einem Falle und wäre dadurch selber in Verdacht geraten. Ganz kurz, und da war Sie deiner Meinung, hätte Woolf die Schuld auf seinen Bruder geschoben haben können aber bei genauerer Betrachtung kommt Aaron denn doch eher in Frage. Ihre Meinung und das ganz klar, solche vollkommen irren und enormen Verstümmelungen können nur von einem sehr schwer geisteskranken Menschen kommen. So krank, dass wir diese Störung auch in einem Gespräch deutlich wahrnehmen würden. Sie stimmte mit mir überein, dass der Aaron, wenn der Ripper, durchaus zunächst von der Polizei als unmöglicher Täter eingestuft worden sein könnte. Zumindest für eine kurze Zeit. Eben aufgrund seiner vielleicht auch komischen Wahnvorstellungen, seines vollkommen unlogischen Denkens, möglicherweise auch wegen seiner Unreife, die ihn hat wie ein kleines Kind erscheinen lassen. Kann sein, dass er sogar nicht unattraktiv war, selbst wenn kleine Narben oder ähnliches vorhanden waren und auch wenn er gestottert hätte o.ä. Ein kranker Mensch eben, unfähig eine solche Tat zu begehen. Die Polizei könnte aber dann doch recht schnell bemerkt haben, aufgrund der Geographie, dass er schlicht und einfach Glück hatte und stets schnell irgendwo unterkam. Oder meistens zumindest. Zwei mögliche Wohnsitze von Woolf Abrahams (Providence Street und Yalford Street) zur Zeit der Mordserie, hielte auch die Chance bereit, dass in einem davon Aaron an bestimmten Tagen alleine war, vorwiegend zum Wochenende hin, neben der Werkstatt von Isaac natürlich.

Ich habe einmal im Leben eine Begegnung zweier Menschen erlebt, von dem einer den anderen abgrundtief hasste. Die Gründe dafür hatten einen realen Ursprung, direkt auf die gehasste Person bezogen aber dennoch mittlerweile eine eindeutig paranoide Färbung. Jederzeit war mit einer plötzlichen Attacke zu rechnen, deren Fantasie sicherlich die absolute Vernichtung darstellte. Es war unheimlich und die kranke Person tat mir unheimlich leid. Aber da war dieses Gefühl, dass man da gar nichts machen kann als Außenstehender, es ist fest verankert in der betroffenen Person. Vielleicht fühlte so die Familie von Aaron Kozminski.     
« Letzte Änderung: 25.09.2014 23:36 Uhr von Lestrade »
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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #88 am: 26.09.2014 08:33 Uhr »
Übrigens hatte Woolf Abrahams und die seinen wirklich noch weiteres Pech, wenn man das so sagen kann. Er zog mit seiner Frau Betsy und den Kindern irgendwann nach Aaron´s Einweisung in 1891 nach Manchester (ihr Bruder Jacob Cohen lebte da). Irgendwann in den 1910ern war seine Adresse dann wieder in London, 29a St Georges Street. Es gibt Aufzeichnungen des Militärs (1914-1918) und da findet man Woolf´s Adresse in Bezug zu den Angaben seiner Söhne Joseph und Harry eben mit dieser Adresse. Harry (geb. 1900), der jüngere, trat am 20. September 1918 den Dienst an. Der ältere, Joseph (geb. 1895), hatte während seiner Dienstzeit ein “Verbrechen“ begangen, welches aber sicherlich nur ein kleineres Vergehen gewesen sein sollte:

“Was taken to Wormwood Scrubs on 2nd December 1916 awaiting trial, eventually sentenced to 6mths with a total un-pensioned service 7mths 2days, Offence not obeying a lawful order.”

Dies geschah offenbar im Dezember 1916. Joseph war damals 21 Jahre alt. Er, wie all seine anderen Geschwister, waren ja die Neffen und Nichten von Aaron Kozminski.

Das spannende an dieser Adresse ist, dass man sie mit einem weiteren Serienkiller in Verbindung bringen kann, den Ratcliff Highway Morden. Das erste Verbrechen geschah in 29 Ratcliff Highway. Der Ratcliff Highway hatte zu dieser Zeit verschiedene Namen für einzelne Abschnitte. 29a St Georges Street und 29 Ratcliff Highway war ein- und dieselbe Straße und vermutlich sogar das gleiche Gebäude zumindest war Woolf Abraham der direkte Nachbar der Szenerie der dort stattgefundenen Morde. Die Morde geschahen im Dezember 1911. Das zweite Verbrechen fand dann unweit statt, in der heutigen Garnet Street. Es ist nicht ausgeschlossen, das Woolf Abrahams und die seinen bereits 1911, als die Morde geschahen, dort lebten. Einmal schlägt der Ripper vor der eigenen Haustür zu (30. September 1888, nahe der 25 Providence Street und direkt am alten Wohnort 38 Berner Street) und dann etwas mehr als 23 Jahre später, mordet mit dem Ratcliff Highway Mörder (7. Dezember 1911 an der 29a George Street/Ratcliff Highway) wieder jemand vor den eigenen Füssen. Können Menschen so viel Pech haben? Woolf war in 1911 51 Jahre, sein Sohn Joseph 16 Jahre alt.

Woolf zog das Unglück wohl magisch an. 1986 brach man bei ihm daheim ein. Siehe hier:

http://www.jtrforums.com/showthread.php?p=136891

http://forum.casebook.org/showthread.php?t=5727

Nach der Ankunft in London, zog er zuerst in die 38 Berner Street und dann ging es in die Greenfield Street, wo er jahrelang hin- und herzog. Auf der Karte im Casebook Link sieht man diese Adresse, die quasi nur ein Katzensprung von den Adressen von Matilda und Isaac entfernt lag (dort sieht man links auch die Yalford Street). Er ging dann offensichtlich mit seinem Schwager Morris Lubnowski in die aufgebrochene Wohnung und sie stellten dort dann gemeinsam den Einbrecher John Isaacs. Das nenne ich Steigerung, von einem Einbrecher (1886) zu einem Serienkiller, der sich jeweils ein Opfer sucht (1888) bis hin zu einem, der ganze Familien abschlachtete, den Ratcliff Highway Mörder (1911).
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Re: Aaron Kozminski identifiziert?
« Antwort #89 am: 26.09.2014 08:42 Uhr »
Könnte interessant für uns sein:

http://forum.casebook.org/showthread.php?t=8370

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