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Stewart Evans & Paul Gainey "Jack the Ripper - First American Serial Killer"
286 Seiten
Kodansha International, 1998
ISBN: 1-56836-257-9


Als ich mir das Buch damals bei einem Amerika-Urlaub gekauft und es sofort verschlungen habe, war ich absolut davon überzeugt - Tumblety muss Jack the Ripper gewesen sein. Seit der Veröffentlichung sind nun einige Jahre ins Land gezogen und mit etwas Abstand betrachtet und dem heutigen Kenntnisstand, kann diese Theorie nun doch einigermaßen stichfest widerlegt werden.
Nichtsdestotrotz bleibt das Buch in meiner persönlichen Top-Ten ganz weit oben, denn es lässt sich wunderbar lesen und die kleinen Anekdoten am Rande, beispielsweise wie Stewart P. Evans anfing sich für das Thema Jack the Ripper zu interessieren, sorgen für Unterhaltung.

Alles begann mit der Entdeckung des so genannten Littlechild Briefes (benannt nach Chief Inspector John George Littlechild), den dieser an den Journalisten George R. Sims geschrieben hat. In diesem Brief ist das erste Mal von einem "Dr. T" bzw. einem "Dr. Tumblety" die Rede. Eine lange Recherche war nötig, bis man genügend Informationen über diesen ominösen Charakter gesammelt hatte, um ihn der breiten Masse als Tatverdächtigen vorstellen zu können. Ob Tumblety nun tatsächlich am Attentat an den damaligen Präsidenten Lincoln beteiligt war, oder ob es der Wahrheit entspricht, dass man Messingringe in seinem Nachlass gefunden hat, die angeblich dem Opfer Annie Chapman gehört haben sollen, lässt sich wohl nach so langer Zeit nicht mehr klären. Trotzdem bleibt Francis Tumblety weiterhin ein "heißer" Verdächtiger, auch wenn Stewart P. Evans im Laufe der Zeit von diesem Buche Abstand nahm und nicht mehr hinter seinen damaligen Äußerungen steht, beziehungsweise niemals stand.
Dies beweist uns mal wieder, dass hinter dem Namen "Jack the Ripper" eine gut funktionierende Maschine steckt, deren einzige Aufgabe es ist, noch mehr Geld damit zu machen.

Fazit:
Ein Buch, das einen Tatverdächtigen nicht nur mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten überführen will, sondern tatsächlich etwas mehr dahinter steckt, als bei manchen Sickerts und Maybricks. Empfehlenswert.

 

Thomas Schachner


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