Autor Thema: Der lange Leidensweg der Mary Ann Fairborn  (Gelesen 7553 mal)

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Offline thomas schachner

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Der lange Leidensweg der Mary Ann Fairborn
« am: 17.07.2006 18:10 Uhr »
hallo alle zusammen,

neuerscheinung auf dem romanmarkt - ich kam schon in den genuß das manuskript durchzulesen und muss sagen, dass ich das buch sehr interessant fand --> maybrick mal anders! .-)
rezension folgt...


Der lange Leidensweg der Mary Ann Fairborn
Liverpool, 1889: Mary Ann Fairborn wird wegen Mordes an ihrem Ehemann George zum Tode durch den Strang verurteilt. Sie soll George Fairborn mit Arsen vergiftet haben, was jedoch lediglich auf Indizien beruht, da der Tote tatsächlich während vielen Jahren regelmässig Arsen konsumiert hatte. Trotz Fehlens von hieb- und stichfesten Beweisen erklärt die Grand Jury die Angeklagte für schuldig, wobei der Innenminister später das Todesurteil in eine lebenslängliche Zuchthausstrafe umwandelt. Nach fünfzehnjähriger Inhaftierung wird Mary Ann auf Bewährung entlassen und kehrt in ihre alte Heimat, die Vereinigten Staaten von Amerika, zurück. Zeit ihrer Ehe mit George Fairborn war Mary Ann unglücklich, denn der drogensüchtige Textilhändler erweist sich mit der Zeit als gewalttätiger und eifersüchtiger Lebemann, der für seine Frau kaum Zuneigung empfindet. Die belastende Situation treibt Mary Ann in die Arme eines anderen Mannes, was vor Fairborn nicht verborgen werden kann. Dieser stürzt sich immer tiefer in den Konsum von Arsen und Alkohol und entwickelt einen schier unbändigen Hass auf seine Frau. Für die Jury steht ausser Zweifel, dass Mary Ann Fairborn nicht zuletzt aufgrund der Hölle, die sie während der Ehejahre durchmachen musste, ihren Mann umgebracht hat. Was jedoch niemand weiss: falls Mary Ann die Tat wirklich beging, dann hatte sie ohne Wissen die englische Justiz und Gesellschaft von einem Monster befreit. Denn George Fairborn, zuletzt wahnsinnig vor Hass, ermordete kurz vor seinem eigenen Tod fünf Prostituierte auf bestialische Weise. Bevor er irgendwann, wenn überhaupt, von der Polizei gefasst werden konnte, nahm er sein schreckliches Geheimnis mit ins Grab, jedoch nicht ohne vorher seinen besten Freund über die Tat zu informieren. Obwohl in einem starken Gewissenskonflikt mit sich selbst, behält Georges Freund das Geheimnis für sich. Zurück in den USA verschreibt sich Mary Ann dem Kampf für eine Justizreform, die den Angeklagten ein faireres Verfahren ermöglichen; fernab von Vorverurteilungen und zweifelhaften Beweisführungsmethoden. Fast gleichzeitig treffen die Behörden im Londoner East End, dem Schauplatz von Georges Verbrechen, Massnahmen zum besseren Schutz der Prostituierten.

http://www.editionnove.de/shop/detail.php?id=209
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Offline thomas schachner

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Re: Der lange Leidensweg der Mary Ann Fairborn
« Antwort #1 am: 17.07.2006 19:22 Uhr »
hier die rezension:


Alexander Nyffenegger “Der lange Leidensweg der Mary Ann Fairborn”
242 Seiten
Edition Nove, 2006 (www.editionnove.de)
ISBN: 3-902546-25-5


Selten gelingt es einem Autor einen Roman zu schreiben, der sich so genau an die geschichtliche Vorlage hält, in diesem Fall die Figur der Florence Maybrick, wie das Werk von Alexander Nyffenegger. Lediglich die Namen der Akteure wurden geändert, was in Anbetracht der immer noch anhaltenden Streitigkeiten um das angebliche „Tagebuch von Jack the Ripper“ vielleicht auch ganz angebracht war, um sich klar davon abzugrenzen.
Erzählt wird die Geschichte von Mary Ann, die an Bord eines Schiffes den Baumwollhändler George Fairborn kennen und lieben lernt. Was wie eine Bilderbuchromanze beginnt, endet allerdings im Desaster, denn schon bald verwandelt sich der verständnisvolle und zärtliche Ehemann in ein jähzorniges und von Gewaltattacken geplagtes Monster. Der immense Drogenkonsum und die Liebesaffäre seiner Frau mit einem anderen Mann sorgen dafür, dass er seinen Hass an Prostituierten im Londoner East End auslebt.
Sämtliche Charaktere wurden von Nyffenegger vortrefflich skizziert und die Parallelen zur realen Person der Florence Maybrick sind frappierend – Man merkt, dass der Autor seine Hausaufgaben gemacht hat.


Fazit:
 „Das Tagebuch von Jack the Ripper“ neu aufgelegt als packender Roman, der mehr als nur eine fiktive Geschichte erzählt. Ein deutschsprachiges Buch, das sich neben Bloch, Perry, Gordon etc. nicht verstecken muss.
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Tina

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Re: Der lange Leidensweg der Mary Ann Fairborn
« Antwort #2 am: 19.07.2006 09:10 Uhr »
Hallo !

Das hört sich super interessant an!
Da mir langsam der Lesestoff ausgeht, habe ich mir das Buch direkt bestellt.
Lasse euch wissen wie's ist, wenn ich's gelesen habe.  :icon_wink:

Liebe Grüsse

Tina