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Die schauplätze

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Slist:
Hallo,

ich habe so eben die Karte betrachtet und in mir ist eine Frage aufgetaucht. Sicher kann mir jemand helfen...oder darüber diskutieren: kann man aus der lage der Schuplätze irgend etwas schliessen? Nicht dass alle in Whitechapel waren und vielleicht irgendwie nach einem Pentagramm aussahen... irgend etwas anderes...gemeinsamkeiten oder so

Es scheint mir als lägen alle Strassen in denen morde geschehen sind, an grossen hauptstrassen... oder fast. Das kann natürlich ein Zufall sein, vielleicht aber kutschierte jack auch die strassen entlang bis er ein betrunkenes, potenzielles opfer sah. Die restlichen meter folgte er ihr zu fuss. Andererseits weiss ich aber auch nicht wie viel im east end kutchiert wurde, ich denke eher wenig.

Und der grosse Bahnhof in der nähe? Hat er eine Bedeutung oder fuhren zu später stunde keine Züge? Zu fuss scheint er ja auch nicht so arg von den Schauplätzen entfernt.

Viele Grüsse

Slist

Dronte:
Hi
Du sprichst die sog. geographische Tatortanalyse an, aus der im besten Fall Rückschlüsse auf den wahrscheinlichen Wohnort des Täters gezogen werden können. Dabei werden die Tatorte und ihre Umgebung einer Gewichtung des Gefährdungsgrades unterzogen, bei der auch demographische Daten einbezogen werden. Die Tatorte selber müssen dabei nicht unbedingt die höchste Gefährdungsstufe erhalten.
Beispiele und weiterführende links hier:
http://www.oecos-umweltplanung.de/crimemaps_nommel.pdf
Whitechapel wäre demnach ein sog "Zugvogelgebiet mit Stammbesatzung", wobei die dort wohnende und arbeitende Bevölkerung, auch die Prostituierten, die Stammbesatzung und die meist abend- und nächtlichen Freier die Zugvögel darstellen.
Leider fällt das gesamte Gebiet somit in die Hochgefährdungs-Kategorie. Hierbei spielt auch das Pickup-Prinzip eine Rolle, für die Prostituierten gab es einigermaßen zentrale Orte, an denen sie ihre Kunden ansprachen oder von diesen angesprochen wurden. "Der Job" als solcher wurde dann in mehr oder weniger großer Entfernung vom Ort der Ansprache ausgeübt.
1. Ansprache
2. gemeinsamer Weg zu einem geeigneten Ort, meist etwas abgelegen, aber nicht vollkommen isoliert
3. Vollzug der sexuellen Handlung
4. Trennung
Bei der Wahl des Vollzugsortes unterscheiden sich die Parameter, die die Prostituierten anlegen, fundamental von denen des Kunden. Der Kunde sucht einen abgeschiedenen Ort, um ungestört zu sein. Die Prostituierte aber möchte gerne in der Nähe von Menschen bleiben, um im Notfall schnell Hilfe zu erhalten.
Es muß also ein Kompromiß zwischen Prostituierter und Kunden geschlossen werden, bei dem nur DIE Prostituierte sich auf sehr abgeschiedene Orte einläßt, die unter hohem Druck steht (Alkohol-, Drogensucht).
Gerade dieses "cruisen" nach Kompromiß-Orten verteilt das Risiko, so daß eine detaillierte Analyse der Gefährdung geschweige denn ein Rückschluß auf den Wohnort des Täters unmöglich wird.
Gruß Matthias

Butcher:
@dronte:
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber du schreibst da "Vollzug der sexuellen Handlung". Meisnt Du jetzt Geschlechtsverkehr oder
das für den Ripper evtl. befriedigende Morden?

Mir wäre nämlich nicht bekannt das man bei den ermordeten Damen
noch frisches Ejakulat gefunden hätte.

Gruß, Butcher!

Dronte:
Genau das wollte ich mit der sehr relativen Formulierung ausdrücken. Noch besser: "Befriedigung des Bedürfnisses.". Ejakulat wird bei Morden dieses Typus (Triebumlenkung der Sexualität hin zur Aggression) eher  selten gefunden. Oft kehren solche Täter entweder in Gedanken oder real an den Tatort zurück und masturbieren beim Gedanken an die Tat oder beim Anblick der Leiche. Manchmal reicht auch der Anblick des Tatortes, die Leiche muß nicht zwangsweise anwesend sein, um dem Täter Befriedigung zu verschaffen. Resultat: Vielleicht wäre nach den Taten an den Tatorten oder sogar an den Gräbern der Opfer eine Person aufgefallen, die dort auffälliges Interesse oder Verhalten zeigt. Sachverhalt am Tatort MJK: Es wäre schon ein Lumalight mit dem passenden Wellenlängenbereich nötig gewesen, um dort Sperma zu entdecken.
Gruß Matthias

JohnEvans:
Ist zwar schon eine Weile her, daß hier gepostet wurde, aber ich probier eine Antwort.
Ich habe gelesen, daß die Tatorte alle in der Nähe von Ubahnstationen waren.
Könnte der Täter die Ubahn benutzt haben? Und somit nicht im Whitechapel gewohnt haben?

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