Autor Thema: Der Soldat  (Gelesen 20766 mal)

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Philofritz

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Der Soldat
« Antwort #15 am: 01.12.2004 17:38 Uhr »
Hi,

es soll ein Gespräch unter Literaten (u.a. Connan Doyle dem Schriftsteller von Sherlock Holmes) in einem Londoner Club, gegeben haben, wo sie über reale Kriminalfälle, u.a. auch über JtR sprachen. Weiß da jemand was?

Offline Claudia

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Der Soldat
« Antwort #16 am: 02.12.2004 03:11 Uhr »
Hi!

Ich möchte noch was zu den Organen anmerken:
Natürlich kann man nur spekulieren,was der Täter damit angestellt hat.Tschikatilo mag die entfernten Organe weggeworfen haben(könnte auch an seiner Situation liegen,immerhin lebte er mit Frau und Kindern und war mit öffentl. Verkehrsmitteln unterwegs,was die Sache zusätzlich erschwerte).
Es ist jedoch nicht unüblich,daß solche Dinge aufbewahrt und konserviert werden(der Bezug zur Tat scheint sich doch herstellen zu lassen)meinetwegen als eine Art Trophäe,das hat sogar geschichtliche Parallelen,zB in der Praxis des Skalpierens.
Auch Kannibalismus ist unter solchen Tätern verbreitet,sogar häufiger als das Wegwerfen der Organe.Hierfür gibt es unzählige Beispiele.
Es scheint auch nicht so zu sein,daß der Reiz mit dem "Erkalten" der Organe verlorengeht,im Gegenteil,das kann man sicher nicht zugrundelegen.
Mir scheint es eher wahrscheinlich zu sein,daß die Vorgehensweise mit den individuellen Lebensumständen des Täters einhergeht.Anders gesagt:Hat er die nötige Abgeschiedenheit und die Möglichkeiten,ist es sehr wahrscheinlich,daß er die Organe in irgendeiner Weise nutzt

Grüße,Claudia

Philofritz

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Der Soldat
« Antwort #17 am: 02.12.2004 09:51 Uhr »
Hallo Claudia,

ja das ist alles so wie Du es schilderst, und es wird so manchem ein wenig zur Aufklärung dienen.
In gegenständlichem Fall, glaube ich, hat JtR ja nur einmal Organe mitgenommen (Korrektur bitte wenn ich hier falsch liege). Klar daß er sie gegessen haben könnte (alte Nieren schmecken nicht so gut, und Uterus ist zäh…) aber er könnte sie auch weggeworfen haben. Wir wissen es ja nicht.
Gehe ich von meiner Theorie mit dem Tabram Private aus, dann hat er sie weggeworfen.

Offline thomas schachner

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Der Soldat
« Antwort #18 am: 02.12.2004 10:35 Uhr »
hi philo,

bitteschööööön!

http://www.jacktheripper.de/forum/viewtopic.php?t=86&start=15

gruss
thomas.
<~> any propaganda is good propaganda, as long as they spell your name right <~>

Offline Claudia

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Der Soldat
« Antwort #19 am: 02.12.2004 23:05 Uhr »
Hi Philo!

Der Ripper hat mehr als einmal Organe mitgenommen.Bei Annie Chapman fehlt der Uterus(mit Teilen der Vagina und der Blase),bei Catherine Eddowes der Uterus und eine Niere,bei Mary Kelly das Herz.

Grüsse,Claudia

Philofritz

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Der Soldat
« Antwort #20 am: 18.12.2004 12:06 Uhr »
Hi folks,

ich habe über meine Theorie etwas weiter nachgedacht, und es ist mir noch eingefallen. Daß ein Soldat in Uniform, im Frieden doch etwas mehr Vertrauen erweckt, als eine Zivilperson. Es weist ihn als berufstätig aus, nicht so heruntergekommen, und z.B. ein Räuber würde eher Zivilkleider bevorzugen. Alles in allem ist es wohl nur ein psychologischer Effekt, und kann ganz falsch sein, aber man hat zu einem unbekannten Soldaten wohl mehr Vertrauen, als zu einer ebenso unbekannten Zivilperson. Dies könnte sowohl vor der Tat, als auch danach hilfreich gewesen sein.
Da nach dem Tabram Mord ganz offensichtlich seitens des Militärs mitgeholfen wurde, die Ausforschung des Täters zu verhindern, stand man nach der Ripper Mordserie, die danach folgte, ziemlich blöd und betroffen da. Als man aber retrospektiv erkannte, einen grausamen Serienmörder gedeckt zu haben, regelte man die Angelegenheit vielleicht ebenfalls intern, und die Morde hörten auf.
Darauf weisen auch einige Aussagen hin, wonach der Täter bekannt gewesen, und wohlverwahrt sei.
Na ja eine Spekulation wie alles andere auch.

kelpie

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Der Soldat
« Antwort #21 am: 20.12.2004 12:22 Uhr »
Hi Philo,

hast Du Dich schonmal in den Akten = Sourcebook umgesehen? Da findet sich ein weiterer Hinweis Richtung Militär + weiterer Verdächtiger. Obwohl - mir ist so in Erinnerung, dass derjenige entlastet wurde? Wäre aber vielleicht ein schöner Ansatzpunkt, um weiter nachzuforschen. Ich such bei Gelegenheit mal die Stelle raus. War irgendwo kurz vor dem Kelly-Inquest, hieß auch irgendwas in Richtung "Another suspect"... (Vielleicht ist ja jemand schneller an seinem Buch als ich??  :wink: )
 
So long, Kelpie

Philofritz

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Der Soldat
« Antwort #22 am: 20.12.2004 15:26 Uhr »
Hi Kelpie,

es ist sehr wahrscheinlich, daß Du mehr gelesen hast als ich. Mein Informationsstand ist der, daß weder Pearly Poll, noch Police Constable Barrett, der ebenfalls mit einem der beiden Soldaten sprach, diesen bei den bald danach durchgeführten Paraden wiedererkannte.
In beiden Fällen halte ich es für schlichtwegs unmöglich, daß sie, so der Mann bei den Paraden auch anwesend war, ihn nicht erkannt hätten.
Eine Frau, die mit einem Mann einen lustigen Abend verlebt, kennt diesen einfach wieder, wenn er ihr nach kurzer Zeit gegenübergestellt wird. Ein Polizist, der einen Soldaten nächtlich anspricht, und mit ihm einige Worte wechselt, ebenfalls.
Soll sein, daß einer der Beiden unsicher ist, aber daß ihn beide nicht wieder erkennen, läßt für mich nur den Schluß zu, daß er bei den Paraden nicht dabei war.
Vielleicht kannst Du mir wirklich die betreffenden Stellen zeigen. Danke.

kelpie

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Der Soldat
« Antwort #23 am: 20.12.2004 19:45 Uhr »
Hmm, die Stelle, die ich meinte, hat einen ganz anderen Ansatz und nichts mit Martha Tabram zu tun. Ich finde sie gerade deshalb ganz interessant, weil sie aus einer völlig anderen Richtung aufs Mititär kommt.  

Es ging um einen Offizier, der von einer Frau auf recht originelle Art denunziert wurde. Besagte Dame hat einen Brief mit entsprechenden Anschuldigungen (absichtlich ?!) an eine nicht existierende Adresse geschickt, so dass sich dann das entsprechende Postamt damit herumschlagen durfte und das "Dead Letter Office" hat dann Verbindung mit den Behörden aufgenommen, die den Ripper Fall untersuchten.

Soweit ich weiß wurden die Anschuldigungen als haltlos bewertet, aber das soll uns ja nicht aufhalten, mal genauer hinzuschauen. Ich erinnere (und ich hoffe, ich dichte nicht gerade unfreiwillig einen blumigen Teil dazu) irgendwas, daß der Offizier etwas getan hatte, das die Dame entsetzte (Manipulation beim Pferderennen...?) und die sich nach dem Motto "Wer sowas tut, könnte auch Jack sein" dazu befleißigt sah, den Brief zu schreiben.

Mir ist das Ganze in Erinnerung geblieben, weil ich glaube, bei Peter Kürten gab´s auch einen fehlgeleiteten Brief des letzten (beinahe) Opfers.

Nun, bevor meiner Phantasie mangels sauberer Erinnerung hier weitere Flügel wachsen: Ich guck nachher mal nach dem Kapitel.

kelpie

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Der Soldat
« Antwort #24 am: 21.12.2004 16:27 Uhr »
Jupp, gefunden: Kapitel 17 im Ultimate Sourcebook: 15 October 1888 - a dead letter.
Ein Auszug  (leider nicht alles, sorry, ich tippe im 2 Finger Such System...)

Mr Matthews,

This refers to a letter brought here today by the P.O. authorities. The envelope was adresseed to Jane Somebody (I forget the name), the adress was imperfect as she could not be found there, the envelope was placed in the P.O. The letter inside must have put there by mistake. It was a letter from a gentleman in Eton Place to his son, apperently an officer in the army, in which the writer says he cannot help suspecting General Brown is the Whitechapel murderer.
Probably there is nothing to it, but I sent it on to the Commr. : but the P.O. would not let me do this unless I undertook to get a formal Warrant from you.
                                                                           GL

und später weiter:

Cofidential
           Mr. Lushington,
I return the letters from Post Office.
We have made due enquiries about General Brown & he has been seen.
It seems that he has operated on horses for "racing" and this has alarmed & horrified the lady who witnessed it, and she jumped to the conclusion that he would not shirk at anything.
CWarren.