Autor Thema: Ripper´s Tatmotive?  (Gelesen 52623 mal)

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Butcher

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #45 am: 07.05.2005 19:13 Uhr »
Ich denke, jeder hat das Recht darauf seine Ansichten zu schildern.
Wenn jemand anders aber einen anderen Standpunkt hat,
warum MUSS ich ihn/sie dann überzeugen?
Ich finds viel interessanter wenn nicht alle das gleiche denken.

Offline Claudia

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #46 am: 07.05.2005 19:21 Uhr »
Hi Jan!

Ups,da haste mich jetzt ein wenig mißverstanden.Das mit dem Mikroskop war als Gag gemeint und sollte soviel heißen wie:
"Ich bin beeindruckt und gebe zu,auf diesen Gebieten ein absolut laienhaftes Wissen zu besitzen"
.Also nichts mit Schwanzvergleich(ich fürchte fast,ich würde auch da unterliegen :wink: )oder Ausstechenwollen...

Die Frage nach den Schnittmengen der verschiedenen Themenbereiche in der alltäglichen Praxis war durchaus ernst gemeint,ich hatte zwar schon davon gehört,daß das vorkommt,es jedoch eher für die krasse Ausnahme gehalten,war also als einfache Nachfrage gedacht...

Ansonsten:Gerne zurück zum Thema 8)

Grüße,Claudia

Offline Claudia

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #47 am: 07.05.2005 19:38 Uhr »
@Than:Ich hab überhaupt nichts angezweifelt und muß insofern auch von nichts überzeugt werden.
Ansonsten:siehe oben!

Gruß,Claudia

Marcus

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #48 am: 06.11.2005 03:15 Uhr »
Das Tatmotiv des Rippers? Wie wäre es mit...Spaß?
Betrachten wir die Fakten: Der Ripper hat fünf, vermutlich mehr Opfer getötet, die meisten davon auf äußerst brutale Art und Weise verstümelt. Er hat die meisten auf offener Straße angegriffen, alle Opfer waren Huren und er hat Briefe an die Polizei geschrieben, in denen er von den Morden erzählt.
Meine Damen und Herren, kein Killer, der ein gewisses Maß an Intelligenz besitzt (und davon gehe ich bei Jack aus) wüde, wie hier erwähnt wurde, ein Opfer auf den Kopf schlagen oder es einfach nur würgen, um es ruhig zu stellen. Bei beiden Methoden besteht die Möglichkeit, das Opfer nicht sofort auszuschalten bzw. die Gefahr einer Flucht oder gar eines gewaltsamen Widerstandes bishin zum Kampf steigt.
Der Schnitt durch die Kehle ist eine im wahrsten Sinne des Wortes todsichere Methode, das Opfer ruhig zu stellen. Es gibt für das Opfer keine Chance, diesen Schnitt zu überleben und es verhindert ein Schreien. Exzellente Methode.
Sehr aufschlussreich für das Motiv sind die Briefe des Rippers. Wenn wir daovn ausgehen, dass sie von ihm stammen, so wird deutlich, dass er Spaß daran hat, diese Frauen zu töten, viel mehr noch, er genießt den Nervenkitzel, das ständige Gefühl, entdeckt werden zu können. Er ist der Polizei immer einen Schritt vorraus und das weiß er. Er rechnet nicht damit, dass er zu dem Zeitpunkt geschnappt wird, aber man hört heraus, dass er es nicht unbedingt für unmöglich hält, geschnappt zu werden, d.h. er ist sich des Risikos durchaus bewusst und geht dies ein.
Das Katz-und-Maus-Spiel stellt für den Ripper eine Herausforderung dar, er zeigt mit seinen Taten und seinen Briefen, in denen er die Polizei verhöhnt, wie überlegen er dieser ist. Er macht klar, dass er mordet wann immer er will und dass die Beamten absolut nichts dagegen tun können. Die Morde geben ihm damit ein unbeschreibliches Machtgefühl.

Kommen wir zu der Verstümmelung der Opfer. Vollziehen Sie die Gedanken des Rippers nach. Nun, ein Mord erregt Aufsehen. Zwei Morde noch mehr. Je mehr Morde passieren, desto größer dieser Aufmerksamkeitsfaktor. Aber sollte man die Opfer verstümmelt und in absolut menschenunwürdiger Verfassung vorfinden, würde dies einen Skandal hervorrufen, von dem in hundert Jahren noch geredet werden würde (und wird, was dieser und alle vorangegangenen Einträge beweist).
Ein Killer, der sich von seinen Kollegen durch diese Art von Grausamkeit und Kaltblütigkeit abgrenzt, will auf jeden Fall Aufsehen erregen. Zweifellos hat er Vernügen dabei empfunden, die Opfer so zuzurichten, aber der Hauptgrund wird wohl der Aufmersamkeitsfaktor gewesen sein.

War Jack frauenfeindlich? Nein. Der Ripper hat sich die Bevölkerungsschicht herausgegriffen, die die für seine Ziele am effizientesten gewesen ist. Frauen, in diesem Fall Huren, gibt es zuhauf in den damaligen Gassen, eine breite Auswahl also. Huren sind ihm körperlich unterlegen, leicht zu beseitigen, halten sich in dunklen, unauffälligen Gegenden auf und wundern sich nicht darüber, wenn sie eine Gestalt auffordert, mal kurz einen kleinen Schritt in die benachbarte dunkle Gasse zu tun (der Kunde ist König ;). All diese Gründe erleichtern einen Mord, erregen aber trotzdem Aufsehen und können an jedem Ort im Schutz der Dunkelheit geschehen.

Angst. Der Ripper wollte, dass alle wissen, wie schrecklich er sein kann und was für ein Monster er ist.  Das Verstümmeln der Opfer hat wohl dazu geführt, dass die ganze Stadtin panischer Angst war, zudem trug dies seiner zweifelhaften "Berühmtheit" noch mehr bei.
Er wollte nicht bloß als Killer, sondern als tötende, unaufhaltsame Bestie gesehen werden und ich kann mir gut vorstellen, dass sich, wenn er Tag für Tag durch die Gassen ging und das Gerede der Leute über Jack das Monster mitbekam, ein unscheinbares, zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen zeigte.

Alexander-JJ

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #49 am: 06.11.2005 11:38 Uhr »
Jack hat sich aber bei einem Mord stören lassen und seinen letzten Mord in einem Zimmer begangen. Sicherlich bereitete ihm das Verstümmeln seiner Opfer unendliches, perverses Vergnügen. Aber ob er mit der Polizei wirklich Katz und Maus gespielt hat wage ich zu bezweifeln. Ich denke Jack wollte einfach weitermorden, und zwar ungestört.

Und falls er wirklich intelligent war, hat er sicherlich gelernt das er seltener, dafür intensiver Morden sollte und mehr Mühe auf die Leichen/Spurenbeseitigung legen müsste.

Und selbst wenn er nicht allzu helle gewesen war, nach den fünf Morden hat er garantiert kapiert das es Zeit ist das Eastend schnellstens zu verlassen.


 ;)

Marcus

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #50 am: 06.11.2005 14:22 Uhr »
Es ist zweifellos ein Katz-und-Maus-Spiel. Er schreibt Briefe an die Polizei, in denen er von seinen Morden erzählt und riskiert damit auch in gewisser Weise, entdeckt zu werden. Der Ripper wollte nicht bloß ungestört morden, dann wären die Briefe sinnlos gewesen.
Er hat gelernt mehr Mühe auf Spurenbeseitigung zu legen? Ein Killer, der seine Opfer verstümmelt legt selbstverständlich recht wenig Mühe auf Spurenbeseitigung  :roll:

Alexander-JJ

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #51 am: 06.11.2005 16:15 Uhr »
Nun ja, Jack the Ripper hat sein letztes Opfer in einer Wohnung ermordet. Nur deshalb hatte er die Zeit MJK so sehr zu verstümmeln. Bei E. Stride wurde er offenbar gestört (oder er fühlte sich gestört) und flüchtete.

Beides zeugt doch eher von einem "vorsichtigem" Verhalten des Schlitzers. Auch hat er es nicht geschafft ein Ohr abzuschneiden und an die Polizei zu schicken. Jemanden, der tatsächlich mit der Polizei Katz und Maus spielt, wäre das wohl nicht passiert. Ausserdem endete die Mordserie im Eastend nach dem Mord an MJK. Also genau zu dem Zeitpunkt, als er die Chance hatte die Polizei so richtig schlecht dastehen zu lassen. Noch ein oder zwei Morde mehr, und die Bevölkerung Londons hätte ernsthaft an der Daseinsberechtigung der Polizei gezweifelt.

Es gab auch später noch einige Morde, die von einigen ermittelnden Beamten und Polizisten dem Schlitzer zugerechnet wurden. Wenn Jack diese Frauen wirklich ermordet hat, dann hat er enorm dazugelernt. Denn seine "späteren" Opfer waren extrem verstümmelt, über ein viel grösseres Gebiet verstreut und relativ schwer auffindbar.

Und falls Druitt oder einer der anderen Top-Verdächtigen der Mörder war, dann fällt ein Katz-und-Maus-Spiel auch flach. Meiner Meinung nach jedenfalls.


 ;)

Marcus

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #52 am: 06.11.2005 16:46 Uhr »
Der Killer ist alles andere als vorsichtig vorgegangen, die Briefe sind ein klarer Beleg dafür.
Er hat das Ohr nur nicht abgeschnitten, weil er dabei gestört wurde, oder?
Die Mordserie hat meiner Meinung nach nur aufgehört, weil der Ripper gestorben ist. Die übrigen Morde auch dem Ripper zuzuschreiben ist zu spekulativ, es gibt zu viele Differenzen zu den anderen Morden. Unwahrscheinlich.

Alexander-JJ

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #53 am: 06.11.2005 17:15 Uhr »
Bei Catherine Eddowes wurde er vielleicht gestört, aber was war bei Mary Jane Kelly? Wenn Jack the Ripper der Polizei ein Ohr hätte schicken wollen, dann hätte er es auch getan.

 ;)

Marcus

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #54 am: 06.11.2005 17:57 Uhr »
Ich weiß nicht, wieso er es nicht getan hat. Vielleicht wurde er wieder gestört oder ist aufgehalten worden, ein Einschnitt war in dem Ohr jedenfalls schon vorhanden.
Er hatte der Polizei auch eine Leber geschickt, er war also durchaus bereit, so etwas zu tun.

Alexander-JJ

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #55 am: 06.11.2005 18:20 Uhr »
Lassen wir Leber, Herz, Brust oder sonstwas mal beiseite.

Wenn Jack wirklich mit der Polizei Katz und Maus gespielt hätte, wenn er wirklich den Nervenkitzel gebraucht hat, wenn er wirklich so cool war die Polizei zu provozieren, wenn er wirklich den von dir beschriebenen Charakter bessen hätte, dann hätte er der Polizei auch Ohren schicken müssen.

Wenn er die Briefe wirklich geschrieben hat, dann musste er der Polizei Ohren schicken. Ansonsten wäre das doch für ihn selbst hochpeinlich gewesen. Erst Grosse Schnauze und dann nix mehr. Das hätte er bei dem von dir beschriebenen Charaktereigenschaften nicht ausgehalten. Bei MJK hatte er definitiv genug Zeit die Sache zuende zu bringen. Aber er hats nicht getan.



 ;)

Trufania

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #56 am: 06.11.2005 20:30 Uhr »
@ marcus

du interpretierst viel zu viel in diese briefe rein, deine ganze theorie stützt sich nur auf diese briefe. es wurde nie bewiesen, dass einer dieser briefe auch wirklich vom ripper stammt.
patsy cornwell hat sich auch auf ihre briefe gestützt und wir wissen was daraus geworden ist.  :wink:

Helle1976

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Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #57 am: 08.11.2005 22:08 Uhr »
Ich weiß nicht aber wurde schonmal der Verdacht geäußert das der Ripper Erpreßt worden ist von einer der Damen?

Es gibt zwar keinen beweis dafür ,aber auch keinen dagegen. Ich gehe davon aus das sich mindestens 2 der Opfer kannten und diese beiden kannten die Restlichen 3 Opfer.

Vielleicht aus dem Pub oder von der Straße oder über Ihren Zuhälter aber sie haben sich gekannt (nicht alle mindestens 2 der 5 Opfer).

Es haben zwar viele Menschen in Whitechapple gelebt aber Ich denke das sich die Leidensgenossinnen untereinander den Rücken stärkten wenn ein Fremder etwas wollte oder sei es nur für etwas Alkohol oder ein Teller Suppe.

Gruß Helle

Stordfield

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Re: Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #58 am: 21.04.2011 11:42 Uhr »

Hallo Thomas!

es gibt zwar da noch die gerne illegal genutzte bleibe, die allgemein als "the shed" bekannt war, aber das war ein verschlag gleich nach dem durchgang und soweit ich informiert bin auch nicht nur komplett aus brettern zusammengezimmert - auf wunsch kann ich dir da gerne etwas mehr infos geben.

Könntest Du das bitte noch nachträglich tun? Wie groß war der Raum und wozu wurde er benutzt? Und warum illegal? Zur Fremdvermietung?

Gruß Stordfield

Offline panopticon

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Re: Ripper´s Tatmotive?
« Antwort #59 am: 21.04.2011 20:15 Uhr »
Hallo Stordfield!

Bin Deiner Frage bezüglich des ´sheds´ jetzt mal im Faden zum Miller´s Court nachgegangen (damit dort mal alles zum Thema gesammelt ist): http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,1134.msg20982/topicseen.html#msg20982

Beste Grüße,
panopticon