Autor Thema: Golden Dawn - Konnten Metro und City Police nicht bis Drei zählen?  (Gelesen 7249 mal)

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Andromeda1933

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Einige von Euch kennen mich schon ein bisschen und erinnern sich vielleicht, dass ich von Anagrammen nicht die beste Meinung habe. Zuviel kann man dabei erfinden.
Ein wenig anders sieht es dagegen mit Zahlen-und Buchstabenmystik aus, jedenfalls, wenn es sich um Freimaurer oder magischen Orden handelt. Deren Kenntnisse und Tempelarbeiten basieren fest darauf. Zahlen und Buchstaben haben bei ihnen eine definitive Bedeutung und werden niemals fälschlich oder unwissend angewandt.
Seit vielen Jahren bin ich davon überzeugt, dass sich in der Geschichte der Whitechapel-Morde von 1888 einiges mit Dingen verwoben hat, die nicht unmittelbar dazugehören. Die Morde an Nichols, Chapman und Eddowes gehören unbestreitbar zusammen. Für mich sind sie aber auch die einzigen Morde des Rippers. Bisher war ich immer von einem Einzelgänger mit Rachemotiven überzeugt. Neulich stieß ich jedoch zufällig auf etwas, was ich Euch gern präsentieren möchte.
Es ist KEIN Lösungsvorschlag, aber vielleicht doch etwas, dass nachdenklich macht.

Kurze Erinnerung, wie errechnet man eine Quersumme:

Errechnen einer Quersumme: BIER   B=2, I=9, E=5, R=18 = 34, also 3+4=7

A  B    C   D   E   F   G   H    I    J     K    L     M    N    O     P    Q     R     S    T     U     V    W    X    Y     Z
1  2    3   4   5   6   7    8   9   10   11  12    13   14  15    16   17   18   19   20   21    22   23   24  25   26
 



ANMERKUNGEN ZUR SKIZZE


1) PC Long schrieb „Jeves“ in sein Dienstbuch, warum? Das Wort ergibt keinen Sinn. Als Polizist war er angewiesen, Sachverhalte und Zeugenaussage so nieder zu halten, wie er sie vorfand und nicht etwa zu interpretieren. Das Wort „Juwes“ (ob nun mit w oder v) war ohnehin falsch geschrieben, WENN es „Juden“ bedeuten sollte. Da brauchte es PC Long nicht extra noch ein weiteres Mal falsch schreiben. Nein, es dürfte so und nicht anders an die Wand geschrieben gewesen sein. Und es ergab in diesem Fall Sinn – denn mit der Verwendung des Buchstaben „e“ in diesem Wort („Jeves“) lautet die Quersumme dieser Nachricht 3!    
Warren, ein Hochgradfreimaurer, war von dem Mord an Catherine nicht sonderlich in Aufruhr gebracht worden, doch das Graffito ließ ihn sofort vor Ort erscheinen. Selbstverständlich erkannte er den Sinn dieser Nachricht sofort und er begann sogleich damit, mit Worten und Handeln den Verdacht auf ein antisemitisches Geschmiere zu lenken. Ehe man sich versah, wurde nur noch von „Juv(w)es“ gesprochen, von der Gefahr anti-jüdischer Ausschreitungen und so fort. Das Wort galt fortan als falsch oder in Cockney-Englisch oder gar in Alt-Französisch geschrieben.
Metro und City Police taten Warren den Gefallen, seine Gedanken zu übernehmen. Der Text war für einen „Wissenden“ (also Freimaurer) unmissverständlich!
Der Text des Graffitos hat die Quersumme 3.

2) Hinzu kommt der Fundort des Textes! Warum wurde das Graffito nicht in einer der anderen Straßen hinterlassen, die sogar näher am Tatort lagen und somit den Text viel besser mit dem Mord hätten in Verbindung bringen können. Weil „Goulston Street“ die Quersumme 3 aufweist!
Ich sehe das Graffito nach dem 3.Mord jetzt als eine Art „Vollzugsmeldung“ an. Ich glaube auch, es wurde eventuell nicht vom Mörder selbst geschrieben. Warren konnte es „lesen“, es war Teil einer Kampagne mit dem Ziel der Diskreditierung der Freimaurerei. Ihr möglicherweise wichtigstes symbolisches Ritual wurde durch die Morde an den 3 Frauen zur blutigen Realität.
Die Logen wären innerlich zusammengebrochen, viele Mitglieder geflohen, die damit nichts zu tun haben wollten. Die sich neu formierenden magischen Orden hätten darüber nicht geweint.
Warren trat einige Zeit nach dem 3.Mord zurück. Er ahnte, „es war vorbei“.  
Der Punkt ist doch, dass niemand, auch Warren nicht, ahnen konnte, dass man noch lange über diese Worte und das ganze Geschehen nachdenken würde. 125 Jahre später grübeln immer noch Enthusiasten über den Londoner Herbst von 1888 nach, von dem Warren und andere hofften, er wäre in kürzester Zeit vergessen. Stattdessen sind 3 unbedeutende arme Frauen heute so bekannt wie Popstars!

3) Was die Mordtage betrifft, ein „System“ erschien nicht ersichtlich. 3 Morde an 3 verschiedenen Wochentagen.
Jedoch ergeben die Daten der Mordtage und die Jahreszahl erneut die Quersumme 3! Vielleicht auch daher die „lange Pause“ nach den ersten beiden Morden.
Die Vornamen der Opfer ergeben ebenfalls die Quersumme 3.
Catherine benutzte oft den Namen „Kelly“, auch der Polizei gegenüber. Nimmt man diesen als ihren Nachnamen, ergeben die 3 Vor – und Nachnamen ebenfalls die Quersumme 3!
3 ermordete Prostituierte (englisch „unfortunates“ = Quersumme 3), auf gleiche Weise gerichtet, wie die 3 Mörder des Hiram Abiff, dem Erbauer des Tempels des Salomo (Quersumme 3).

4) Der Orden wurde von 3 ehemaligen Freimaurern gegründet. Dieser, wie andere (auch später gegründete) Orden auch, sollten den Beginn der Veränderung der Gesellschaft bedeuten. Die Geburt des Wassermann-Zeitalters. Das Ende alles Dominierenden in der bisherigen Gesellschaft, das Ende der Kirchen. Eine totale Werteveränderung. In ihren Augen entwickelten sich die Freimaurer nicht mehr weiter und sollten von ihnen abgelöst werden. In anderen Worten, die Geburt des neuen Ordens sollte das Ende der Freimaurerei einläuten.
Der lange Name des Ordens ergibt die Quersumme 3.

5) Jemand wie Kosminski (dessen Name ebenfalls die Quersumme 3 ergibt) hätte als „Vollstrecker“ in Frage kommen können.
So konnte er seine Mordlust „von oben abgesegnet“ an den 3 Frauen ausleben – er musste nur morden, wie man es ihm vorschrieb: Kehle, Leib, „etwas mitnehmen“. Viele Freimaurer – und aus denen rekrutierten sich die Orden zum Teil – waren (und sind) Ärzte. Vielleicht kannte einer von ihnen den „armen Irren“ bereits?!

Die ganze Geschichte könnte eine Kampagne des „Golden Dawn“gegen die Freimaurer gewesen sein, um sie in Misskredit zu bringen. Die brutale Realisierung eines ihrer wichtigsten symbolischen Rituale. Morde, begangen unter versteckter Zahlensymbolik, die von der breiten Öffentlichkeit nicht verstanden werden konnte. Wohl aber von der gebildeten Schicht, der Elite, die der Freimaurerei daraufhin vielleicht den Rücken zugedreht hätte.

Das Ritual der Bestrafung der 3 Mörder des Harim Abiff gehört zum 3.Grad der Freimaurerei.
Den 3 Mördern wird die Kehle durchgeschnitten, der Leib geöffnet und etwas abgetrennt.
3 Frauen werden auf identische Art und Weise ermordet.
Die Namen der Frauen ergeben die Quersumme 3.
Die Daten der Mordtage ergeben die Quersumme 3.
Der Name des Ordens ergibt die Quersumme 3.
Das Graffito (im Original) ergibt die Quersumme 3.
Der Name des Fundortes des Graffito ergibt die Quersumme 3.



Opfertod
In verschiedenen Hochgradsystemen, so besonders dem des A. u. A. Schottischen Ritus, erscheint  Hiram, König von Tyrus, als handelnde Ritualperson, während sich die Ritualhandlungen um die Bestattung des ermordeten Hiram - seine Nachfolge, die Bestrafung seiner Mörder bewegen. Der Baumeister Hiram ist in seiner ritualistischen Bedeutung ausschließlich auf den III. Grad verwiesen, in dem er zum ersten Male handelnd auftritt und seinen symbolischen Opfertod erleidet.

Die Zahlensymbolik spielt im Ritual und Gebrauchtum der Freimaurerei eine wichtige Rolle, desgleichen die Geometrie, die die eigentliche Grundlage der pythagoreischen Auffassung war.


Was bedeutet die Zahl Drei?
Die Drei steht für die Dreieinigkeit. Die Drei sagt uns, daß alles im Universum in einer Dreiheit auftaucht. Für uns Menschen heißt das, Körper, Seele und Geist. Wir könnten es auch aus Sicht der Psychologie in Überbewußtsein, Bewußtsein und Unterbewußtsein einteilen. Der Esoteriker spricht dabei eher vom Höheren Selbst, dem Mitteleren Selbst oder Wachbewusstsein und dem Niederen Selbst. In bezug auf Gott kennen wir die Dreifaltigkeit Gottes: Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Wir können die Drei auch als Osiris (männl. Gott), der die Unsterblichkeit verkörpert, seine Frau Isis, die die pure weibliche Liebe verkörpert, und deren Kind Horus betrachten. Die Drei steht auch für die Familie, also Vater, Mutter und Kind.
Die Drei steht auch für das vermittelnde Prinzip zwischen den dualen Gegensätzen.
Es bedeutet auch, wenn sich eine männliche mit einer weiblichen Energie vereint, entsteht etwas drittes, das vorher nicht da war. Das ist ein Schöpfungsprozess.
Aus Sicht der Schöpfung ist es so, dass als die Zwei entstand, automatisch die Drei entstand, nämlich die Kombination aus den beiden Bestandteilen der Zwei, z.B. aus Gut und Böse.
Aus Gut und Böse entsteht das Neue – der neue Orden. (Anmerkung von mir)

Ciao - Euer Andromeda (Quersumme 3!)   :flag_of_truce:

« Letzte Änderung: 15.07.2013 21:33 Uhr von Andromeda1933 »

Offline Lestrat

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Hi Andromeda,

sehr interessant (erinnert mich etwas an den Film Number 23 mit Jim Carrey ).

Aber mal im  Ernst, ist schon Wahnsinn mit was ihr euch alle beschäftigt, wie lange hast du für diese Theorie gebraucht?

Ist schon erstaunlich was der Ripper Fall alles hergibt, da ich mich mit den Freimaurern noch gar nicht Beschäftigt habe kann ich zu deiner Fleißarbeit nur eins sagen: Hut ab  :Laie_54:

Lestrat

Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag Arthur Conan Doyle

Andromeda1933

  • Gast
@Lestrat
Danke! Naja, als richtige „Theorie“ würde ich mein Gedankenspiel nicht bezeichnen. Es schoss mir einfach spontan durch den Kopf, als ich wieder einmal von dieser Geschichte (Hiram und seine Mörder) las. Freimaurer und die entstehenden magischen Orden hatten damals großen gesellschaftlichen Einfluss, weil sich in ihnen die „Intelligenz“ sammelte. Die Lösung „unseres“ Falles ist aber vermutlich viel profaner!