Der Horror lebendig begraben zu werden
Die Mutter von Virginia Macdonald hatte ein mulmiges Gefühl, als ihre Tochter begraben wurde. Durch ihre Überzeugungskraft wurde schließlich das Grab der Tochter geöffnet. Der Leichnam lag auf der Seite und hatte schrecklich zerbissene Hände, die Anzeichen waren eindeutig…
Madam Blundens wurde in ihrer Familiengruft in England begraben. Auf dieser Gruft stand ein Jungeninternat. Nach der Beerdigung von Blundens, hörte ein Schüler am selben Tag Geräusche aus der Gruft. Als das Grab schließlich geöffnet wurde, fand man die arme Frau mit wild zerrissenem Gesicht und abgebissenen Nägeln vor.
Eine Frau, die sich offenbar nur in Trance befand, wurde für tot erklärt und begraben. Als einige Tage danach eine weitere Leiche in das Grab gelegt werden sollte, fand man die Frau mit völlig zerrissenen Kleidern und gebrochenen Gliedmaßen vor. Der verantwortliche Arzt und Bürgermeister wurden wegen unfreiwilligen Todschlags zu drei Monaten Haft verurteilt.
Anna Hockwald starb am Tag der Hochzeit ihres Bruders, sie wurde leblos auf einem Stuhl vorgefunden und schließlich für tot erklärt. Die Freunde der jungen Frau waren jedoch sehr misstrauisch, als Anna begraben wurde und ließen den Sarg der bereits beerdigten öffnen. Die Frau wurde auf der Seite liegend gefunden und hatte ganze Haarbüschel in den Händen. In ihrer Todesqual hatte sie sich das Fleisch von den Fingern gebissen. Die Leiche wurde wieder beerdigt, aber die Geschichte konnte nicht geheim gehalten werden.
Die schwangere Madame Bobin starb offensichtlich an Gelbfieber und wurde schließlich begraben. Eine Krankenschwester war aber misstrauisch, weil die Frau bei der Beerdigung noch warm gewesen war und ihre Muskeln gezuckt hatten. Als der Vater der Verstorbenen den Sarg öffnen ließ, wurde mit Entsetzen festgestellt, dass Bobin noch im Sarg ihr Baby geboren hatte und dann mit ihm gestorben war. Nach einer Autopsie wurde festgestellt, dass die Frau gar kein Gelbfieber hatte und unter der Erde erstickt war. Die Verantwortlichen mussten mit einer Geldstrafe von 8000 Pfund büßen.
"Lebendig begraben zu werden ist ohne Zweifel die grässlichste unter den Qualen, die das Schicksal einem Sterbenden zuteilen kann. Und dass dies oft, sehr oft geschieht, wird kein Nachdenkender leugnen können." E.A.POE
Zugegeben, dies sind einige zeitlich weit zurück liegende Fälle, aber ist die Angst davor, lebendig begraben zu werden immer noch berechtigt?
JA!So hatte zum Beispiel
2009 ein Notarzt eine 89-Jährige in Nordhorn kalt und leblos in ihrer Wohnung vorgefunden und für tot erklärt. Die eigentliche Leichenschau wollte er später im Bestattungsunternehmen vornehmen. Als der Bestatter die angeblich Verstorbene versorgen wollte, stellte er allerdings Lebenszeichen fest. Da aufgrund einer Patientenverfügung keine lebenserhal-tenden Maßnahmen eingeleitet werden durften, verstarb die Frau zwar tatsächlich - aber erst einige Tage später.
2002 hielt eine Ärztin eine 72-Jährige in einem Pflegeheim in Mettmann für tot - doch das Zeitliche segnete die todkranke Frau tragischerweise in der Kühlkammer des Bestatters. Bemerkt wurde dies nur deshalb, weil es eine Feuerbestattung geben sollte, für die eine zweite Leichenschau vorgeschrieben ist. Bei dieser stellte sich heraus, dass die Frau am Morgen noch nicht tot gewesen sein konnte. Und
1997 hielten Rettungssanitäter in Hamburg eine 52-Jährige nach einem Selbsttötungsversuch mit Tabletten für tot. Wieder war es ein Bestattungsunternehmen, das feststellte: Die Frau lebte noch. Und überlebte.
"Mann von den Toten auferstanden" titelte kürzlich der Herald, Simbabwes größte Tageszeitung. Mit der Meldung sorgte das Blatt für einen kleinen internationalen Medienrummel.
Demnach lag Brigthon Dama Zanthe, nach schwerer Krankheit angeblich verstorben, während der Trauerfeier im offenen Sarg. Plötzlich bewegten sich seine Beine. Während etliche Trauergäste erschrocken flohen, riefen andere einen Krankenwagen. Im Hospital wurde der 34-Jährige versorgt - und kehrte nach zwei Tagen nach Hause zurück. "Ich fühle mich jetzt okay", sagte er der Zeitung nach seiner Rückkehr unter die Lebenden.
Sollten wir unsere Särge vielleicht doch mit Glocken oder Belüftungssystemen ausstatten, wie es viele Menschen im 19. Jahrhundert getan haben? Die Angst vor dem ScheintodDie Angst, lebendig begraben zu werden, ist uralt. Grausige Funde und medizinische Fachberichte berichten von verzweifelten Kämpfen in dunklen Grüften. Es beruhte folglich durchaus auf der Realität und auf dem Unvermögen, den Eintritt des Todes, mithin das erlöschen aller körperlicher Funktionen, exakt zu bestimmen.
Zu einer richtigen Hysterie geriet die Vorstellung vom Scheintod erst im 18. und vor allem im 19. Jahrhundert. Man glaubte der Scheintote verfüge über einen fortdauernden Blutkreislauf, ein intaktes Nervensystem und alle weitern lebenswichtigen Funktionen allerdings auf ein Minimum reduziert. Bei den noch Lebenden führte dies zu skurrilen Vorsichtsmaßnamen für den Fall der Fälle, unter anderem das Abtrennen des kleinen Fingers bis zur Enthauptung. Man forderte das die Verwesung schon einsetzte dann erst sollte die Bestattung sein. In Graz vollzog man den Herzstich bis ins 20. Jh.
Zur Bekämpfung des Scheintodes war die Fantasie fast schon grenzenlos, so gab es ein Gerät, dass man dem Toten auf die Brust legte und ihn, fast er sich doch noch bewegen sollte, durchbohrte. Manchmal legte man dem Toten auch eine Axt mit ins Grab oder ließ den Sarg tagelang offen, nur mit einem Grabtuch bedeckt.
Schon in der Antike und im Mittelalter war den Ärzten bewusst, wie unsicher die Todeszeichen waren, auf die sie sich verlassen mussten: War kein Herzschlag und kein Puls mehr zu fühlen, blieb eine Flaumfeder bewegungslos auf dem Mund liegen und beschlug ein Spiegel nicht durch die Atmung, wurde der Betreffende für tot gehalten. Hatte er zuvor auch noch an einer Krankheit gelitten - womöglich sogar an einer ansteckenden - beeilte man sich, die Leiche unter die Erde zu bringen. Insbesondere Opfer der Cholera und der Pest waren gefährdet, zu Unrecht für tot erklärt zu werden, da sie bisweilen in ein Koma fielen.
Deshalb hatten Mediziner wie der Franzose Jacques-Bénigne Winslow (1669 bis 1760) bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts darauf hingewiesen, dass vor allem Totenflecken und Verwesung eindeutige Beweise für das Ableben waren. Auch wurde gefordert, mutmaßlich Verstorbene einer richtiggehenden Folter zu unterziehen - etwa Nadeln unter die Zehennägel zu schieben -, um sich des Todes sicher zu sein. Vor dem Hintergrund dieser Diskussion veröffentlichte der französische Arzt Jean-Jacques Bruhier 1745 zusammen mit Winslows Lehre eine ausführliche Sammlung von Berichten über Scheintote. In etliche Sprachen übersetzt schürte das Buch die in der Öffentlichkeit bereits bestehende Angst vor dem Scheintod weiter an.
Was sagt die WIKIPEDIA dazu?TaphephobieDie Taphephobie (gr. ταφηφοβία taphephobia, von τάφος táphos „Grab“ und -phobie) bezeichnet die Angst, als Scheintoter lebendig begraben zu werden.
Hintergrund
Die Angst, lebendig begraben zu werden, ist nicht nur eine Form der Phobie, sondern hat einen realen historischen Hintergrund: In früherer Zeit war es durchaus nicht selten, dass Menschen für tot gehalten wurden, obwohl sie noch lebten. Diese Scheintoten wurden begraben und kamen erst im Sarg tief unter der Erde wieder zu sich und erstickten qualvoll. Dass jemand lebendig begraben worden war, erkannte man meist erst nach einer Umbettung, wenn das Skelett in einer verdrehten Position im Sarg lag oder Kratzspuren auf der Innenseite des Sarges sichtbar waren.
Einige technische Hilfsmittel wurden erdacht, um dieser Situation zu entkommen, etwa eine Schnur, mit der der eventuell Scheintote eine Glocke am Grab auslösen oder eine Signalfahne entfalten konnte. Sogar Särge mit einem Sauerstoffvorrat sind konstruiert worden.[1]
Um dem Erwachen im geschlossenen Sarge und der darauf folgenden Qual zu entgehen, verfügten manche Menschen (unter anderen Johann Nestroy und Arthur Schnitzler) den „Herzstich“, das heißt, dass nach ihrem wirklichen oder vermeintlichen Tode der Leiche oder dem Scheintoten das Herz durchstochen werden musste. In gleicher Absicht befahl Hans Christian Andersen, seinem Leichnam die Pulsadern aufzuschneiden. Solange er lebte, legte er, wenn er schlafen ging, immer einen Zettel neben sein Bett mit dem Hinweis: „Ich bin nur scheintot.“
Die Gefahr, lebendig begraben zu werden, ist heutzutage durch sichere Diagnosemöglichkeiten so gut wie ausgeschlossen (Pflicht zur äußeren, unter Umständen auch zur inneren Leichenschau mit Feststellen der sicheren Todeszeichen, in den Kliniken bei Intensivpatienten daneben beispielsweise auch EEG im Rahmen der Hirntoddiagnostik).
Ist sie das wirklich, liebe Freunde? Die Wahrscheinlichkeit 6 Richtige im Lotto zu haben beträgt circa 1:15.500.000 Millionen
Die Wahrscheinlichkeit von einem Blitz getroffen zu werden und daran zu sterben liegt bei etwa 1:18.000.000
Die, von einem Blitz getroffen zu werden, jedoch „schon“ bei 1:6.000.000
Über die Wahrscheinlichkeit, lebendig begraben werden zu können liegen nur die sehr präzisen Angaben vor, die lauten, „sehr sehr wenig wahrscheinlich“, „fast unmöglich heutzutage“ usw.
Naja, ich hau mich jetzt in die Falle, Leute. Bis Morgen dann! …...
hoffentlich