Autor Thema: Sir Melville - jenseits des Memorandums  (Gelesen 9844 mal)

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Offline panopticon

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Sir Melville - jenseits des Memorandums
« am: 08.01.2011 01:12 Uhr »
Hi.

Eigentlich erstaunlich, dass wir Sir Melville Macnaghtens Memorandum (http://www.jacktheripper.de/dokumente/macnaghten_memo/) inklusive ´Aberconway-Version´ (soweit ich weiß, wurde die sagenumwobene ´Donner-Version´ noch nicht im Forum diskutiert?) und diverse von anderen Quellen (G.R. Sims, Major Arthur Griffith) überlieferte Infos, die denen im Memorandum ähneln und wahrscheinlich auf Macnaghten zurückzuführen sind, schon in verschiedensten Threads erwähnt haben, auf Macnaghtens Board hier aber bisher noch kein einziger Thread über den guten Sir Melville eröffnet wurde... Die Diskussionen, in denen es u.a. um sein Memorandum geht, lassen sich über die Suchfunktion wohl finden – Durch den Swanson-Thread neulich, habe ich mir gedacht, ich fasse mal diverse damalige (ich lasse die auf Recherchen basierende Verbindung zu Druitts Familie mal aussen vor) Veröffentlichungen über Macnaghten und den Fall JtR jenseits seines Memorandums zusammen, auch wenn er selbst ja wohl nicht in die Ermittlungen des Falles involviert war. Hier das ergänzbare (und nötigenfalls korrigierbare) Ergebnis:


(1) Zum einen sind da ja seine Memoiren ´Days of my Years´ (1914). Wer sie online im wahrsten Sinne des Wortes, wenn auch nur virtuell, im Originalwortlaut durchblättern will: http://www.archive.org/stream/daysofmyyears00macnrich#page/n3/mode/2up. Hier direkt ein Link zum Kapitel über die Whitechapel Morde:  ´Laying the ghost of jack the ripper´ (ab Seite 54): http://www.archive.org/stream/daysofmyyears00macnrich#page/54/mode/2up

Das Buch liefert jede Menge Diskussionsstoff – vom wohl auch aus der ´Aberconway-Version´ des Memorandums bekannten ´in der Nachbarschaft Dienst habenden, vermutlichen  Polizistenzeugen´  im Fall Eddowes (was sich im Grunde auch nicht mit anderen von Macnaghten überlieferten Aussagen decken würde, dass niemand den Mörder jemals sah), über Macnaghtens ´Authentisierung´ des GSG (auch in Verbindung mit seiner ziemlich expliziten Formulierung, wer den Ripper in der Berner Street scheinbar gestört hat) bis hin zu seiner ´Selbstmördertheorie´. Aber auch abseits davon: Es beinhaltet auch den Fall von Dr. Thomas Neill Cream, die Morde an den Prostituierten Dora Piernick (1903) und Phyllis / Emily Dimmock (1907), sowie den Fall Amelia Jeffs - das womöglich letzte Opfer in einer Reihe von Kinder-/Teenagermorden zwischen 1881 und 1890, von denen damals oft gemutmaßt wurde, dass sie eine Mordserie darstellten und die oftmals als ´Westham Serial Murders´ bezeichnet wurden. Macnaghten sah aber diesbezüglich scheinbar sogar noch Parallelen zum Fall Mary Bailes (1908). Erwähnenswert ist diese vermeintliche Serie deshalb, weil Macnaghten in diesem Fall festhält, dass es  schon Hinweise gab, die den Verdacht auf ein bestimmtes Individuum lenkten, die Beweise aber nicht ausreichend genug waren, um dieses festzunehmen – Eine Erzählweise, die ja auch im JtR-Fall, allerdings von einem anderen Ermittler benutzt wurde, um die Nichtergreifung des Täters quasi vor der interessierten Öffentlichkeit zu ´entschuldigen´ - was zeigt, dass eine derartige Narrationsweise öfter stattfand...



(2) Hier ein Link zum sehr bemerkenswerter Artikel / Nachruf auf Macnaghten von der Reynold´s News vom 15. Mai 1921, der unter der Überschrift ´Dead Police Chief and ´Ripper´ Murders – Man who solved mystery of East-End Horror ´ Macnaghtens Biografie, soweit ich das richtig sehe, irgendwie ein wenig anders erzählt, als man sie kennt und auch dessen Lieblingstheorie in einigen Punkten variiert – und das sogar unter Berufung auf Macnaghten selbst: http://www.jtrforums.com/showthread.php?t=11454



(3) Wie bereits an anderer Stelle im Forum erwähnt, findet sich im Buch The Rise of Scotland Yard´ (1956) von Douglas G. Browne, zu dessen Recherche der Autor (und sein Vorgänger) angeblich auch Akteneinsicht gehabt haben soll, folgender Satz:

´Ein dritter Leiter des CID, Sir Melville Macnaghten, scheint den Ripper als Führer eines Komplotts zur Ermordung Mr. Balfours im Irish Office zu erkennen´
(Siehe eben evtl. dazu auch: http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,1119.msg20163.html#msg20163, http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,1318.0.html)

Viele Akten fehlen heute – wie aber kam Browne damals zu diesem Schluß? Eine Fehlinterpretation des letzten Satzes im´ JtR-Kapitel´ in Macnaghtens Buch (Seite 62) oder doch andere Indizien?



(4) Apropos ´fehlende Akten´: Macnaghten soll laut einem Artikel in der ´Daily Mail´ vom 2. Juni 1913 bezüglich seiner eigenen ´Theorie´ ja erklärt haben:

´I have destroyed all my documents and there is now no record of the secret information which came into my possession at one time or another.´

Leider habe ich den gesamten Artikel dazu noch nirgends gefunden...



(5) Eine weitere Erwähnung Macnaghtens in Verbindung mit den Whitechapel-Morden findet sich auch noch in einer anderen Quelle, nämlich in einem Buch von Inspector Tom Divall, und auch was da zu lesen ist, deckt sich ebenfalls nicht mit dem, was Macnaghten selbst zu Lebzeiten offiziell vertreten zu haben scheint. Inspector Tom Divall war, wie Macnaghten selbst, soweit ich weiß, nicht in die Ermittlungen im Fall der Whitechapel Morde eingebunden, damals wohl auch noch nicht Inspector, später aber im Fall der Ermordung von PC Ernest Thompson (den wir durch die Auffindung von Frances Coles kennen) durch Barnet Abrahams 1900 (Siehe auch: http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,779.0.html) involviert. Ebenso scheinbar (soweit ich informiert bin)  u.a. im Fall eines Timothy Donovan, der seine Frau 1903 umbrachte, indem er ihr in den Hals stach. (Ob es sich dabei um jenen Timothy Donovan von dem Crossingham´s in der Dorset Street handelte, in dem Annie Chapman üblicherweise nächtigte, und der scheinbar der Letzte war, der diese nachweislich lebend sah, ist aber äußerst fraglich.) Wie Divall in ´Scoundrels and Scallywags & some honest men´ (1929) jedenfalls schrieb, hatte er bezüglich der JtR-Mordserie scheinbar seine eigene Theorie, in der der in seinen Augen anatomisch versierte Täter mit den Whitechapel-Morden gegen die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten ´vorgehen´ wollte. Er , der angeblich PC Thompson für den einzigen Mann hielt, der den Ripper jemals sah (was aber wohl falsch ist – Thompson sah ja vermutlich niemanden) bemerkt aber auch explizit, dass die Polizei nie auf der tatsächlichen Spur des Täters war, um aber in Anschluss zu ergänzen:

´The much lamented and late Assistant Commissioner of the C.I.D., Sir Melville Macnaghten, received some information that the murderer had gone to America and died in a lunatic asylum there. This perhaps may be correct, for after this news nothing was ever heard of any similar crime being commited.´

Abgesehen davon, dass sich auch dies nicht mit all dem deckt, was man über Macnaghten´s angeblich liebste Theorie mit dem Selbstmörder (vermutlich eben Druitt) weiß: Die einzige Person, die mir ad hoc einfällt, die jemals mit den Morden in Whitechapel in Verbindung gebracht wurde und die angeblich in einer Anstalt in den Vereinigten Staaten starb, ist dieser ´Fogelma´, von dem man aber nicht einmal weiß, ob es ihn gab – zu finden in diesem Thread: http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,1004.0.html Weiß jemand noch von einem anderen? Hat Divall ebenfalls einiges aus Macnaghtens Buch umgedeutet, oder steckt dahinter mehr und Macnaghtens veröffentlichte und auch als ´vertraulich´ an die Medien vermittelte Meinung war eine andere, als er tatsächlich hatte?



best regards,
panopticon
« Letzte Änderung: 08.01.2011 01:23 Uhr von panopticon »

KvN

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Re: Sir Melville - jenseits des Memorandums
« Antwort #1 am: 08.01.2011 19:13 Uhr »
Tolle Zusammenfassung, Respekt!
Also entweder verfügte Macnaghten über Informationen die uns nicht zugänglich sind, oder er war ein Mensch von nahezu unglaublicher Selbstsicherheit. Erstaunlich welche Fakten für ihn "unzweifelhaft" fest standen. Fakt ist aber, dass seine Sichtweise des Falles JtR bis heute prägend ist, obwohl er niemals in die Ermittlungen involviert war und auch nachweislich im Rahmen der Cutbush Affäre ziemlichen Unsinn von sich gegeben hat.     
Und eine Frage stellt sich wieder einmal: Wie kam er auf Druitt? Die (möglichen) Verbindungen sind ja eine sehr dünne Suppe und Druitt war ja wohl kaum der suspect den man sich wünschte. Die Familie war nicht ohne Einfluß, es war nahezu mutig MJD als Verdächtigen zu nennen. Aus heutiger Sicht gab es für diesen Verdacht absolut keinen Grund...

Grüße

Offline Craddock

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Re: Sir Melville - jenseits des Memorandums
« Antwort #2 am: 10.01.2011 02:20 Uhr »
Wow, sehr gut Arbeit!

Ich werd mir die Links mal durchlesen, wenn ich bisschen mehr Zeit habe und mich dann genauer äußern... Vorerst will ich nur sagen, dass ich McNaghtens Biografie wesentlich interessanter finde als Andersons Geseier.  :biggrin:

Offline Craddock

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Re: Sir Melville - jenseits des Memorandums
« Antwort #3 am: 16.01.2011 23:52 Uhr »
Ich hab die Links zwar immer noch nicht ganz durch, aber ich kurbel die Diskussion trotzdem mal ein bisschen an. Im Vorpost erwähnte ich ja bereits, dass ich McNaghtens Biografie interessanter als die von Anderson finde. Jetzt hab ich mich ein Stückweit durchgelesen (insbesondere natürlich das Kapitel über die Rippermorde) und bin doch etwas erstaunt. Mir scheint so ziemlich alles, was in seiner Biografie steht, wesentlich durchdachter als sein Memorandum und ich sehe dort wesentlich ernst zu nehmendere Ausführungen als in dem den Fall so umwälzenden Schriftstück (KVN hat da ja eindeutig Recht, wenn er darauf hinweist, dass das MM die Sichtweise auf den Fall sehr geprägt hat). Des Weiteren finde ich vor allem seine Schilderungen interessant, die gar nicht so sehr mit dem Fall in Verbindung stehen, wo er aber die Lebensbedingungen im East End ganz gut zu beschreiben scheint. Irgendwie scheint diese wache Auffassungsgabe so gar nicht zu dem Mann zu passen, der in der Täterfrage so höchst merkwürdige Thesen zu vertreten schien.

Ich erinnere mich an etwas, dass ich über McNaghten gelesen habe. Leider weiß ich nicht mehr, wo und welchen Titel es trug, oder ob es ein Artikel oder irgendetwas war, dass im Casebook-Forum diskutiert wurde. Auf jeden Fall wurde dort ein Zeitungsartikel erwähnt (glaub ich  :wacko1:), in dem erwähnt wurde, dass McNaghten wohl Fotos von recht brutal ermordeten Menschen gesammelt haben soll und ein ziemliches Interesse für Fälle dieser Art gehabt zu haben schien. Kennt den vielleicht irgendjemand? Wenn nicht, ist es auch egal, der Wahrheitsgehalt solcher Artikel (so es denn einer wahr) dürfte ja ohnehin nicht sonderlich hoch gewesen sein. Sollte es aber stimmen ist es doch verwunderlich, dass ihm beim Abfassen des Memorandums so viele Fehler unterlaufen sind, denn eigentlich sollte man in diesem Fall ja meinen, dass der Ripperfall genau seine Kragenweite gewesen wäre. Was vor allem erstaunt ist, dass ihm ja auch bei seinem scheinbaren Lieblingsverdächtigen Druitt Fehler unterlaufen sind, denn ein Doktor war der nun auch nicht. Diente das Memorandum wirklich nur dazu, Cutbush aus der Schusslinie zu nehmen und McNaghten schrieb es in relativer Eile, wobei er sich nicht mehr die Zeit nahm, seine Ausführungen auf Genauigkeit zu überprüfen? Wenn ja, ist es dann wahrscheinlich, dass er auch denjenigen, der nur bei ihm auftaucht und scheinbar mehr ein privates Steckenpferd denn ernsthafter Polizeiverdächtiger ist, nicht mehr so genau in Erinnerung hat? Seltsam...

Die Sache mit den zerstörten Dokumenten ist auch interessant. Wenn er seine Dokumente zerstört, sind also keine Aufzeichnung über die geheime Information mehr vorhanden, die irgendwann in seinen Besitz gelangt sind. Spricht nicht gerade dafür, dass diese geheimen Informationen von so übermäßiger Brisanz sind, wenn außer dem Exemplar, dass sich in McNaghtens Besitz befindet, keine weiteren mehr existieren. Schließlich würde man doch annehmen, dass sich für derlei die gesamte Führung von Scotland Yard interessiert hätte...

Über die Donner-Version des Memorandums hab ich im Forum jetzt auch nichts gefunden, eigentlich seltsam. Ist schließlich die Version, die den meisten Gesprächsstoff liefern würde, schließlich unterscheidet sich doch deutlich von den anderen beiden. Und ironischerweise ist da ja entweder Cutbushs großes Vorbild Coldicott oder Cutbush selbst dabei, nebst unser aller Freund Leather Apron und Titelverteidiger Druitt, der sich wieder souverän durchsetzt (und inzwischen sogar seinen Nach- und den mittleren Namen erhält, auch wenn das stolze Monty durch ein unpretentiöses Michael ersetzt wurde, was aber an Erinnerungsschwierigkeiten bei Phillip Loftus gelegen haben könnte. Monty ist inzwischen zum dritten Mal dabei und kann nicht wiedergewählt werden! Bitte nicht mehr anrufen!). Gibts die Donner-Version überhaupt? Wir wissen darüber nur durch diesen Loftus, eine Kopie hat er nicht gemacht und bei der Memorierung der Namen ist ihm wohl auch ein Fehler unterlaufen (oder Sir Mel eben noch einer mehr, dürfte nicht mehr weiter auffallen). Wer ist Phillip Loftus überhaupt? Mir sagt der Mann jetzt nichts und Google verweist auf Seite 2 auch nur auf Casebook, wo ich das wenige, was ich über die Donner-Version weiß, Minuten zuvor selbst gelesen habe. Ich hab nur jemanden gefunden, der - wenn ichs richtig im Kopf habe- CEO bei Aurora Healthcare oder so ähnlich ist, und der wirds ja wohl nicht sein.  :biggrin:

Hab ich da eine Bildungslücke und der Mann ist sowohl an mir wie an Google vorbeigegangen?

Offline Lestrade

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Re: Sir Melville - jenseits des Memorandums
« Antwort #4 am: 06.03.2011 16:04 Uhr »
Dieser Thread kam mir abhanden...

MacNaughten schien wohl seine Scotland Yard Version auf Druitt aufgebaut zu haben, was ihn dazu veranlasst haben könnte, die K5 als die Opfer Jack the Rippers anzusehen und die Opfer danach und davor auszuschließen. Diese Version und auch die Lady Aberconway- Version sind bekannt. Auch seine Behauptung, dass nie jemand jemals den Täter sah, ist sehr fragwürdig, weil auch da Druitt sein Leitfaden gewesen sein könnte. Grundsätzlich möglich aber ich verweise da auf die Seaside- Home Identifikation und den PC vom Nahe Mitre Square.
Die Donner- Version ( Donner= Enkel von Macnaughten) soll beinhaltet haben, das neben Druitt noch ein Pole, genannt "Leather Apron" (Pizer?, Kosminski?), der als Gerber oder Schuhflicker gearbeitet hatte, mit auf dieser Liste stand, genauso wie einer, der Frauen in den Po piekste (wahrscheinlich Cutbush selber, warum ja auch das Memorandum überhaupt entstand). Publik gemacht von Loftus (Freund von Donner) in den 1950/60er Jahren. Warum Macnaughten Pizer mit auf die Liste genommen haben sollte, entbehrt sich ja jeglicher Logik, da dieser ja Alibis hatte. Aber ganz auszuschließen ist dies ja nicht, immerhin erscheint Ostrog ja auch unter den genannten. Eher würde ich da auch auf Kosminski als gemeinten tippen. Dies könnte bedeuten, ich sage könnte, das Kosminski tatsächlich auch der Mann war, der unter den Prostituierten als Leather Apron bekannt war. Keine Ahnung wie viele Leather Apron es gab aber der wahre, wäre wohl nur durch seinen Kumpel Mickeldy Joe zu "identifizieren" gewesen. Donner/Loftus waren sich über Leather Apron´s Beruf (Schuhflicker/Gerber) wohl auch nicht im klaren. Schuster passte eher zu Pizer, ein Gerber wohl eher zu Kosminski, gerade wenn man ihn zu einem möglichen Verdächtigen zählt (wie ich es tue), der mit allem zu tun gehabt haben könnte, was mit Tieren und deren Verwertung zu tun hatte. Siehe auch Sagar´s Butcher´s Row Suspect.
Macnaughten schien sich meiner Meinung nach eine Liste zusammengebaut zu haben, die um seinen Leiblingsverdächtigen (Druitt) kreiste, um einen Mann gegen den es starke Verdächtigungen gab (Kosminski) und einen für, "aller guten Dinge sind drei" (Ostrog).
Interessant ist, das Macnaughten einst den Ripper mit jemanden verglich, der gleich grausam zu Mensch und Tier war und dessen Taten bezüglich auch dessen, rein sexuell motiviert waren.
Berufsbezeichnungen, wie wir sie bei Aaron Kosminski (Friseur) oder Aaron Cohen (Schneider) finden, würde ich übrigens nicht als verbindlich betrachten. Aaron Kosminski soll ja eh seit Jahren nicht gearbeitet haben. Da könnte schnell etwas geschrieben worden sein. Aaron Cohen wurde als dünn und blaß bei der Einlieferung beschreiben, sowie als unrasiert bzw. mit Bart. Gerber war wohl lange Zeit ein sehr ungesunder Beruf, der wohl auch für die Atemwege nicht sehr förderlich war...
Macnaughten´s Memorandum ist ein Druitt- Memorandum.

Grüße.
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...