Autor Thema: Fido und David Cohen/ Aaron Kozminski!  (Gelesen 9061 mal)

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Offline Lestrade

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Fido und David Cohen/ Aaron Kozminski!
« am: 11.12.2012 22:09 Uhr »
Martin Fido´s Umdenken im neuen Ripperologist brachte nun vorerst keine neuen Erkenntnisse für mich. Martin Fido´s Standpunkt ist hinlänglich bekannt, er hat ihn zunächst etwas erweitert. Der Grund waren die Arbeiten von Pat Marshall, Chris Phillips und natürlich Robert House, welche damit kürzlich für Aufsehen sorgten. Martin Fido wird aber alsbald eine ausführlichere und detailliertere Arbeit veröffentlichen und deshalb ist es ratsam darauf zu warten und abzuwarten, was nun wie und womit unterstrichen werden kann.

Zugegebenermaßen und es ist ja auch bekannt, bin ich ein Fan von Martin Fido. Er, Robert House oder weitere Autoren und Ripperologen wie Paul Begg, Donald Rumbelow oder Stewart Evans sind für mich absolute und vollkommen ernst zu nehmende Experten. Nun passierten in letzter Zeit einige Dinge auf dem Gebiet der Ripperologie und die Meinung von Martin Fido ist zumindest für mich sehr beachtenswert. Auch die Tatsache, dass er sich der David Cohen/ Aaron Kozminski Theorie widmet bedeutet für meine Überlegungen sehr viel.

Martin Fido glaubt daran, dass David Cohen der wahrscheinlichere Ripper gewesen war. Im Vergleich mit Aaron Kozminski versteht sich. Als Profiler John Douglas von David Cohen erfuhr (er hatte vorher nur Informationen zu Kosminski/Aaron Kozminski) unterstützte er auch die David Cohen Theorie. Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass beide Männer, David Cohen und Aaron Kozminski, sich in ihrer Pathologie sehr, sehr ähnlich waren. Dazu kommt natürlich noch, dass es sich um zwei gleichaltrige, junge polnische Juden handelte, die in England eingewandert waren. Fido meint und glaubt, dass David Cohen von der MET identifiziert wurde aber die City Police Kosminski (Aaron Kozminski) überwachte. Und dass es aufgrund der Ähnlichkeit beider zu entsprechenden Verwechslungen kam. Zumindest vom City Police Ermittler Cox wissen wir, dass er einen schwarzhaarigen Locken/Krauskopf observierte und es sich in diesem Falle weniger um den braunhaarigen David Cohen gehandelt haben könnte. Sein Kollege Sagar hilft uns diesbezüglich nicht weiter. Vom MET Ermittler Stephen White gibt es ja auch eine Story, die einen Mann mit pechschwarzem Haar beschreibt, welcher nicht ganz richtig gewesen war. Aber dies soll jetzt gar nicht so wichtig sein. Fido vermutet, dass Aaron Kozminski für die Tat an Stride verantwortlich gewesen sein könnte aber nicht für die Morde des Serienkillers Jack the Ripper mit den Opfern Nichols, Chapman, Eddowes und Kelly. Dahinter sieht er eher David Cohen verborgen. Ich könnte jetzt weitere unzählige Dinge aufführen, so dass wieder kein Blatt Papier dazwischen passt aber dafür ist der Moment noch nicht geeignet. Nur so viel, der Ripper schlug stets spät zu. So sieht es zumindest aus. Sei es Nichols, Chapman oder auch Kelly. Ausgerechnet als er früher aktiv wird, schlägt auch ein weiterer Killer im Areal nahezu zeitgleich zu, nämlich der in der Berner Street. Dazu kommt, dass es für einen Täter, der beide Taten verübt hätte, zeitlich absolut passen würde, sie auch begangen zu haben. Wäre das zweite Opfer um 4.45 Uhr ermordet worden, wäre ich da weitaus skeptischer. Bei allem Respekt und noch mit einer unvollständigen Meinung von Martin Fido aber momentan erscheint mir das alles zu hollywoodmäßig. Nicht dass es unmöglich wäre aber mir ist es noch zu unrund.

Martin wird auch noch etwas zur Konstellation Nathan Kaminsky/ David Cohen sagen, die er ja bisher für ein und dieselbe Person hält. Spannend wären auch noch Äußerungen zu N. Cohen und Aaron Davis Cohen aus einem Bordellvorfall. Hier sei angemerkt und dies ist ja bekannt, dass David Cohen zuerst als Aaron Davis Cohen bezeichnet wurde und dann eine Änderung seines Namens erfolgte. Kaminsky und Kozminski ist wie Schulz und Lehmann hierzulande aber zwei gleichaltrige Aaron von zwei unterschiedlichen Polizeieinheiten als Ripper- Verdächtigen behandeln zu lassen scheint mir nicht stimmig oder zumindest nicht bzw. wenig vorstellbar.

Aber wenn ja, wenn David Cohen tatsächlich als Ripper identifiziert wurde, warum observiert die City Police dann Aaron Kozminski auf dem Gebiet der MET? Der Grund könnte der PC vom Mitre Square gewesen sein. Aber holte sich dann die MET einen City Police Zeugen um den Ripper in einem Seaside Home zu identifizieren? Oder reichte ein Zeuge aus einen ihrer Fälle? Man hätte dann ja über Kreuz gearbeitet und jeder Zeuge hätte einen anderen identifiziert, falls denn der jüdische Zeuge vom Mitre Square stammte. Wenn Aaron Kozminski in Verdacht geriet, nach dem Mord in der Berner Street, dann kann er nicht von einem Mitre Square Policeman wiedererkannt worden sein, denn die Tat am Mitre Square hätte David Cohen begangen. Aaron Kozminski wäre ja gar nicht dagewesen. Also muss es andere Gründe für die Observation von Aaron Kozminski durch die City Police gegeben haben. Stammte der jüdische Zeuge jedoch aus der Berner Street und der Verdächtige ähnelte auch dem Mann, den der PC vom Mitre Square sah, dann können es an den Tatorten keine unterschiedlichen Täter gewesen sein. Vielleicht aber doch, aber dann müssten sie sich sehr geähnelt haben. Interessant wären besonders hier Macnaghten´s many circs.

Verwechslungen im Falle Cohen/Kozminski ja. Aber zwei Killer, die sich die Kanonischen Fünf "teilen" (in diesem Falle David Cohen und Aaron Kozminski), da sage ich Nein.

Aber warten wir es ab.

Grüße, Lestrade.
« Letzte Änderung: 11.12.2012 22:42 Uhr von Lestrade »
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...

Stordfield

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Re: Fido und David Cohen/ Aaron Kozminski!
« Antwort #1 am: 20.12.2012 11:31 Uhr »
Hallo Lestrade!

Verwechslungen im Falle Cohen/Kozminski ja. Aber zwei Killer, die sich die Kanonischen Fünf "teilen" (in diesem Falle David Cohen und Aaron Kozminski), da sage ich Nein.

Das wäre meiner Meinung nach wirklich "zu viel des Guten". Die Gemeinsamkeiten der beiden Genannten deuten für mich ohnehin auf nur eine Person hin.

Gruß Stordfield

Offline Lestrade

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Re: Fido und David Cohen/ Aaron Kozminski!
« Antwort #2 am: 20.12.2012 19:11 Uhr »
Hi Stordfield,

Aaron Davis Cohen (man denke an die Konstellation der Firma Davis/Abrahams/Cohen aus der Aaron Kozminski- Familie) und N. Cohen (eine damals wie heute gewöhnliche Abkürzung) fallen zuerst in einer Bordellaffäre auf. Just als diese Verhandelt werden sollte, landet ein Aaron Davis Cohen in Gewahrsam. ABER: Man ändert seinen Namen in David Cohen, 23 Jahre alt, polnischer Jude und Schneider ohne Angehörige. War er wirklich 23 Jahre alt und Schneider? Oder übernahm man dies nur? Dachte man für wenige Stunden man hätte Aaron Davis Cohen in Gewahrsam bzw. erneut aufgegriffen? Handelte es sich bei Aaron Davis Cohen eher um Aaron (Mordke) Kozminski (aka Aaron Abrahams bzw. eben Aaron Cohen)? Der Name Cohen war nicht nur durch Jacob Cohen (geborener Jacob Kozminski) mit der Kozminski Familie verbunden. Fakt ist, der Mann der als David Cohen weggesperrt wurde, war ein Paradebeispiel für einen Paranoiden Schizophrenen Patienten. Wie aus dem Bilderbuch. Experten oder auch ich, erwarten hinter Jack the Ripper jene Persönlichkeit. Aaron Kozminski zeigte dieses Verhalten bzw. ein sehr ähnliches dann in 1890/91. David Cohen war so bereits im Jahr 1888, dem Jahr der Ripper- Morde. Wie Aaron Kozminski sich in 1888 verhielt ist schwer zu sagen aber es sollte nicht so schlimm wie 1890/91 oder später gewesen sein. Er war ebenfalls ein Paranoider Schizophrener. Natürlich wird er, hin- und wieder, mit dem letztendlich typischen Verhalten solcher Persönlichkeiten, auch vorher und ganz besonders in 1888 aufgefallen sein, wenn auch nicht ganz so extrem wie David Cohen. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass eine weitere Persönlichkeit dieser Art, zur Zeit David Cohens weggesperrt wurde, nämlich Hyam Hyams. Damit will ich aufzeigen, dass David Cohen nicht ganz so exklusiv zu jener Zeit war. Ähnlich war auch ein gewisser Cullen.

Klar, als die Serie stoppte, wanderte David Cohen ein. Sehr merkwürdig aber zur gleichen Zeit geht auch Hyam Hyams ab, der „Terror of the City of London Police“. Also insgesamt schon weniger merkwürdig (oder noch doller merkwürdig?).

Seien es Anderson, Swanson, Macnaghten, Cox oder Sagar, was am Ende aus ihren Verdächtigen wurde, sicher waren sie sich offenbar nicht oder erwähnten es nicht, keine Ahnung, wie dies zu werten ist. Cox´s Mann hörte einfach auf, Sagar´s Mann kam in eine Anstalt, da unterstützen ihn Anderson und auch Macnaghten. Swanson auch, aber sein Mann starb definitiv. Auf jeden Fall war dies so in seiner Marginalie. 1894 “glaubte“ er, dass der Täter verstorben war, sicher schien er sich nicht gewesen zu sein. Welchen Einfluss könnte also die Geschichte von David Cohen (falls er nicht der identifizierte Verdächtige gewesen war) auf Swanson gehabt haben? Was hätte diese Geschichte mit ihm gemacht? War sie denn überhaupt von Bedeutung? David Cohen hatte keine Verwandten. Keiner erkannte ihn wieder oder interessierte sich für ihn. Wir wissen aber von diesen Beamten, dass da Familie und Freunde waren, die ihn (den Ripper) schützten, dass er irgendwo “normal“ wohnte. Er kann normalerweise nicht der “bekannte Wahnsinnige auf freiem Fuß“ gewesen sein. Auf Aaron Kozminski träfe dies aber alles zu. Wie lange war David Cohen überhaupt im Lande? Hat sich irgendwann, Swanson´s bloße Vermutung manifestiert? Woher hatte er seine Informationen? Wertete und interpretierte er sie richtig? Hat er etwas missverstanden? Machte er da etwas auf eigene Faust, nachdem er sich nicht sicher war, mit dem Dahinscheiden eines Verdächtigen. Informationen flossen sicherlich von den Kollegen der City Police.

Ähnlich sind sich beide Männer natürlich schon

David Cohen (Aaron Davis Cohen) 23 Jahre, polnischer Jude und Geisteskrank. Krankenhaus 1888 und kurzfristig weiter nach Colney Hatch, wo er kurze Zeit später starb. Hier passt Swanson´s Aussage eigentlich 100%.

Aaron Kozminski (Aaron Davis Cohen?) 23 Jahre, polnischer Jude und Geisteskrank. Krankenhaus 1891 und kurzfristig weiter nach Colney Hatch, wo er 1894 nach Leavesden weiterverlegt wurde aber nicht starb.

Hat jemand Swanson geflüstert, dass dieser Kozminski bereits “Hirntod“ ist und setzte Swanson das gleich mit einem baldigen Tod? Es gibt viele Möglichkeiten aber keine überzeugt total.

Angenommen, die MET identifizierte tatsächlich David Cohen, bekommt aber danach von der City Police nur Informationen über Aaron Kozminski. Warum sollte das so geschehen? Swanson gibt an, die City Police überwachte ihn, den Identifizierten. Wenn David Cohen an die City Police übergeben wurde, warum sollten diese ihn nicht überwachen? Aber dieser Cohen irrte durch die Straßen. An keiner Stelle entsteht der Eindruck, dass er überwacht wurde. Stattdessen überwachen sie Aaron Kozminski. Nun gut, die MET kann sagen,“Hey, die und die Straße, diese Nummer, dieser Typ, an den solltet ihr dran bleiben“ und sollte sich dann die City Police in der Hausnummer geirrt haben und nahm sich dann den falschen Mann? Unglaublich für mich. Vorausgesetzt, alle sprachen vom gleichen Verdächtigen (und danach sieht es für  mich so stark wie noch nie aus), da hätte es auch noch einen City PC geben können. Also einen zweiten Zeugen. Dann passt diese Konstellation noch weniger für mich.

Logischer ist momentan für mich eher folgendes:

Nach dem Mord an Kelly kommt die City Police, wahrscheinlich auch die MET, auf die Spur des Rippers. Das einzige was sie bis dahin haben, ist ein Constable der City Police, der meint, aber nicht sicher ist, diesen Mann gesehen zu haben. Da gibt es aber gewisse Umstände, die den Verdacht gegen diesen Mann ungemein erhärten. Die Polizei ist sich sicher, “Der war´s!“. Aber da gibt es noch ein Problem, der Verdächtige hat ein Alibi. Vermutlich durch die eigene Familie. Sie können gar nichts tun, außer hoffen, ihn auf frischer Tat zu ertappen. Passiert aber nicht mehr. Lange Zeit später, tut sich aber ein Zeuge auf, der mit Sicherheit sagen kann, dass das Alibi des Verdächtigen nicht stimmt. Das bedeutet auch, der Zeuge muss gar nicht so viel gesehen haben, außer den Ripper in der Tatnacht in der Nähe des/eines Tatortes. Man stelle sich vor, der PC sieht den Ripper am Tatort und erkennt ihn halbwegs wieder. Die Polizei kann jedoch nichts unternehmen, weil die Familie sagt: “Nein, der war die ganze Nacht zu Hause“. Der zweite Zeuge, der später auftaucht, kann zunächst beschwören, diesen Verdächtigen auf dessen Fluchtweg angetroffen zu haben, z.B. in der Goulston Street. Das hätte wohl ausgereicht, um vor Gericht zu sagen: “Alibi futsch, die haben gelogen, er war am Mitre Square (Opfer Eddowes) und in der Goulston Street (Graffito und Teil von Eddowes´Schürze). Gesehen von einem Constable und einem Gentleman- Zeugen (By the way, Joseph Hyam Levy wurde als Gentleman bezeichnet). Hätte vielleicht zusammen mit den “many circs“ gereicht, um ihn zum Tode zu verurteilen.

Apropos Joseph Hyam Levy. Da gibt es eine Verbindung nach Brighton. Wir wissen, in Brighton gab es ein Seaside Home der Polizei. Sein Freund Harry Harris lebte nahe an der Goulston Street. Wissen wir genau, nachdem Levy und Harris sich von Lawende verabschiedeten, welche Wege beide gingen? Levy hätte Harris ja noch nach Hause begleiten können, war ja nicht weit weg von seinem eigenen Zuhause nahe der Butcher´s Row. Zeitlich und geographisch, hätten beide Männer den Ripper auf dessen Fluchtweg erneut begegnen können. Man muss sich vor Augen führen, dass dies absolut möglich gewesen wäre.

Nun stelle man sich vor, Levy ist in Brighton, vielleicht in einem jüdischen Sanatorium und er trifft irgendwann einen Beamten der Polizei im Park beim Spazierengehen. Der Beamte weilt zu der Zeit zur Erholung im Seaside Home. Man plaudert und Levy erwähnt, dass er Zeuge in der Jack the Ripper Mordserie war. Er erzählt die Geschichte, die wir alle kennen und in der er tatsächlich nichts sah. Aber Levy erwähnt einen Vorfall in jener Nacht, den er selbst nicht so ernst nahm aber der ihn erschreckte. Er erzählt von einem Mann, der ihm in die Arme lief. Der Beamte, involviert in die Verbrechen, erkennt in Levy´s Beschreibung Kozminski wieder und bemerkt, dass sich das bisherige Alibi von Kozminski gerade in Luft auflöst. Der Rest wäre die Seaside Home Geschichte.

Klar, es ist wieder nur eine der vielen Spekulationen aber ich für meinen Teil denke, es wäre so auf jeden Fall möglich gewesen. Zumindest wäre ich dann gut im Geschichten erzählen.

Bei David Cohen wird angenommen, dass er aus dem Poor Jews Temporary Shelter kam, der Nummer 84 Leman Street und nicht wie eingetragen, aus der 86 Leman Street, dem  Protestant Boys Club.

Hier mal einige Einträge aus dem bestimmten Krankenhaus-

Protestant Boys Club:

,"Walter","Smith",12,"86 Leman Street","Single","Shoeblack","Sores on feet",,
,"Frederick","Morris",17,"86 Leman Street","Single","Shoeblack","Diseased hip","04/08/1888",
,"William","Townsend",31,"86 Leman Street","Single","Shoeblack","Abscess in groin","10/11/1888",
,"Thomas","Lacey",18,"86 Leman Street","Single","Shoeblack","Inflammation in thigh","04/08/1888",
"Frederick","Morris",18,"86 Leman Street","Single","Shoeblack","Pains in hip","11/12/1888",

Poor Jews Temporary Shelter:

,"Nathan","Kalpomitzki",40,"84 Leman Street","Married","Cabinet maker","Ulcerated leg and skin eruption","22/06/1888",
,"Nathan","Harris",54,"84 Leman Street","Married","Slipper hawker","Rheumatism","26/01/1889",

Weitere Einträge für die Leman Street:

,"John","Maloney",39,"PC 60H found in Leman Street","Single","Engineer","Delirium tremens","07/01/1889",
,"Hyam","Hyams",33,"217 Jubilee Street - PC 75H found wandering in Leman Street","Married","Hawker","Delirium tremens","11/01/1889",
,"David","Cohen",23,"PC 91H Thames Police Court","Single","Tailor","Insane","21/12/1888","To Colney Hatch asylum" (86 Leman Street)
,"David","Jacobs",22,"86 Leman Street","Single","Cigar maker","Bubo","21/12/1888",

Hier noch der erwähnte Cullen (war nicht die erste Einweisung):

,"William Adam","Cullen",36,"Sailors Home","Single","Seaman","Unsound mind","19/12/1888","To Banstead Asylum"

Neben Hyam Hyams sehen wir auch einen David Jacobs mit einer Geschlechtskrankheit. Kam 11.12. 1888 und ging am gleichen Tag wie David Cohen, ähnliches Alter. War hier auch etwa wieder die Nummer 86 Leman Street falsch? Gab es nur Schuhputzer unter der Nummer? Wenn es diesmal richtig war, dann hätte neben Jacobs als Cigar Maker, auch David Cohen als Tailor aus der Nummer 86 gekommen sein können und somit kein Einwanderer, der erst 14 Tage im Lande war, nämlich im Poor Jews Temporary Shelter.

Beste Grüße,

Lestrade.
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Stordfield

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Re: Fido und David Cohen/ Aaron Kozminski!
« Antwort #3 am: 21.12.2012 11:00 Uhr »
Vielen Dank für die umfangreichen, äußerst interessanten Ausführungen, Lestrade! Von mir eine Eins mit Sternchen.

 :Laie_54:

Gruß Stordfield

Offline Lestrade

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Re: Fido und David Cohen/ Aaron Kozminski!
« Antwort #4 am: 21.12.2012 21:34 Uhr »
Gerne und vielen Dank Stordfield!  :praising:

P.S.:

Robert House war so nett, auf meine Anfrage zu reagieren, ob zwischen Thomas Coughtrey Davies, dem Geschäftspartner von Jacob Cohen und Woolf Abrahams und Thomas Alexander Davies, einem Mieter aus der 47 Aldgate High Street (Butcher´s Row), eine Verbindung bestand. Chris Scott hat bereits einiges herausgearbeitet und momentan sind dort keine Zusammenhänge zu erkennen. Man sollte die Angelegenheit jedoch im Auge behalten.

Gruß.
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