Autor Thema: Jacob Levy  (Gelesen 292882 mal)

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Offline Lestrade

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Re: Jacob Levy
« Antwort #375 am: 21.02.2017 22:27 Uhr »
Hab hier noch etwas:

Lewis Henry Keaton

Keaton was born in 1870, joined the Met. in August 1891 (warrant Number 77010) and retired with the rank of Inspector in 1917. He died in 1970 and in 1969 gave a taped interview in which he said that he believed that the Ripper was a doctor who was collecting wombs infected with veneral disease and that he used strychnine (this could be confusing the Ripper with Thomas Neil Cream). He named the doctor but there was a lot of background noise and the name could have been "Cohn", "Koch" or something else.

Benjamin Leeson

In his memoirs "Lost London" (1934) Leeson wrote that "...amongst the police who were most concerned in the case there was a general feeling that a certain doctor, known to me, could have thrown quite a lot of light on the subject". There is considerable reason to doubt Leeson's reliability, Donald Rumbelow when researching the Siege of Sidney Street found that Leeson was often wrong about events even though he was very much involved in them. As Leason did not join the police until October 1890 and was not posted to Whitechapel until 1891 he is even more likely to be wrong about things in which his involment was much more peripheral and at a more junior level. However, in spite of this Leeson's and Keaton's views may reflect a widespread belief amongst the lower ranks of the police that the Ripper was a doctor.


http://www.casebook.org/dissertations/dst-mysteryplay.html

In this, his book of memoirs, former Detective-sergeant Benjamin C. Leeson states that he thought that the Ripper was George Chapman. He vaguely remembered Chapman going to America where more Ripper-like murders occurred. The highly respected and authoritative author/researcher Donald Rumbelow has stated that he found Leeson's memoirs to be very inaccurate and virtually useless for a researcher. They published these memoirs in 1934.

http://www.casebook.org/dissertations/dst-carrieb.html

Hier erwähnt, Du kennst es ja, Leeson "Jacobs":

http://www.casebook.org/ripper_media/rps.lostlondon.html

After this a story circulated that the " Ripper " was a butcher, who wore blue overalls and a leather apron, and an English Jew named Jacobs, a perfectly harmless man, somehow attracted suspicion to himself. Possibly because, working in a slaughter-house, lie always wore a leather apron.

Aber er selber schien wohl George Chapman (Klosowski) zu bevorzugen:

Many stories and theories have been put forward, but, with one exception, I doubt if any one of them had the slightest foundation in fact. The exception to which I refer was that of George Klosowski, alias Chapman, the South London wife murderer.

Chapman war ja auch einmal angestellt in einem Krankenhaus in Prag bzw. galt als "Feldscher", wenn ich da jetzt richtig liege. Also auch ein "Doktor", wie eben auch Cream oder Tumbelty, die Keaton wohl bei seinem Dr. Cohn ins Spiel brachte. Ich sehe das jetzt nicht ganz so, dass Lesson via eines Arztes auf einen anderen Arzt schloss. Erst "certain", dann "particular" und wenn ohnehin Chapman sein "Arzt" gewesen sein könnte... ganz sicher war da auch sein Butcher "Jacobs", den er aber für harmlos hielt. Das passt dann nicht so zu dem Mann seines vermeintlichen Arztes, finde ich.

Aber man kann das ja sehen, wie man will. Ich verbleibe aber etwas verunsichert, Leeson war offenbar auch nicht ganz so genau bzw. das alles etwas schwerer einzuordnen...

Ich verabschied mich für heute, bin knülle.

Lestrade.
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Re: Jacob Levy
« Antwort #376 am: 22.02.2017 07:38 Uhr »
Hi leute!

Hab mich jetzt kurz mal rein gelesen ok das englische ist jetzt nicht so meins, viele wörter bei die ich leider nicht kenne.

Kurz dazu was genau sagt es jetzt aus das einer der Brüder der Täter sein könnte oder ein sohn davon?
danke für eure mühe

Offline Arthur Dent 2

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Re: Jacob Levy
« Antwort #377 am: 22.02.2017 10:38 Uhr »
Hallo zusammen, hallo Crow, hallo Lestrade!
 
Was die Zuverlässigkeit vieler unserer Quellen angeht: Dass die oft mau sind, wissen wir beide, Lestrade, du vermutlich noch besser als ich.

Aber Leeson hat hier keinen komplizierten Sachverhalt beschrieben, sondern eine einfache Aussage gemacht: Gewisse Ermittler glaubten, dass ein bestimmter Arzt, den er kennt, mehr Licht in den Fall bringen könnte.
Ob Leeson nun selber glaubte, JTR sei möglicherweise eine Art Doktor gewesen, macht da wenig Unterschied: Entweder wußte jener bestimmte Arzt dann etwas über einen Patienten oder eben über einen Kollegen - das passt sowohl auf die Doktor- wie auf die Metzger-These.

Auch G.W. Sequeiras Weigerung, Dr. Browns Schlussfolgerung anzuerkennen, dass der Täter gewisse Kenntnisse in Anatomie und dem Umgang mit dem Messer gehabt haben muss, würde auf beide Verdächtigen-Gruppen passen.

Aber Leesons Aussage war für mich ja nur der Anlass und Ausgangspunkt für die Frage:
Wenn JTR tatsächlich im Irrenhaus landete, muss es zuvor einen behandelnden und einweisenden Arzt gegeben haben - und der hätte wohl tatsächlich mehr Licht in die Angelegenheit bringen können.
Konkret: Wieviel wusste JTRs Arzt, hatte er am Ende selbst einen Verdacht oder war er vielleicht von den Ermittlern eingeweiht in ihren Verdacht?

Ob die Sequeiras jetzt Brüder, Cousins oder Onkel und Neffe waren, ist da nur ein Detail, das wenig Unterschied macht (den Personenstandsdaten nach waren sie Brüder) - wesentlich ist: Da waren Familienbande und eine gemeinsame Praxisadresse in 34 Jewry Street, was ein gemeinsames Wissen über bestimmte Dinge wahrscheinlich macht.
Und da die Sequeiras seit Jahrzehnten als Ärzte in der Jewry Street angesiedelt waren, dürften sie viele Leute in Aldgate gekannt haben, und nicht wenige dürften sogar ihre Patienten gewesen sein.

Henry James Sequeira schrieb jedenfalls in der Einweisung von Levy, er kenne den Patienten bereits seit mehreren Jahren und begründete sie u.a. damit: "Feels that if he is not restrained he will do some violence to some one."

Für mich sind die Sequeiras einfach ein Puzzlestück, das sowohl in die Levy-Hypothese passt, als auch in andere Richtung weiterführen könnte.


MfG, Arthur Dent



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Re: Jacob Levy
« Antwort #378 am: 22.02.2017 11:17 Uhr »
'Danke für die schnelle anwort.

also geht es hier nur um ein weiteres puzzelstück? Das JTR ein Arzt haben müsste/könnte? Wenn er aber jetzt mal angenommen selbst Arzt war oder eine Ausbildung hatte, wieso sollte er dann zu einem anderen gehen? Er würde sich ja nicht als Krank einstufen oder?

bin etwas verwirrt

Offline Arthur Dent 2

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Re: Jacob Levy
« Antwort #379 am: 22.02.2017 11:24 Uhr »
Hallo Crow!

Vielleicht hätte ich es etwas präziser formulieren sollen:

Für mich sind die Sequeiras einfach ein Puzzlestück, das sowohl in die Jacob-Levy-Hypothese passt, als auch in andere Richtung im Zusammenhang mit dem "Butcher's Row Suspect" weiterführen könnte.


Von der Hypothese, dass JTR ein Arzt gewesen sein könnte, halte ich persönlich nicht allzuviel - auch wenn man es natürlich nicht vollständig ausschließen kann.
Unabhängig davon: Auch Ärzte können sich nicht immer selbst behandeln, sondern brauchen mal Hilfe von Kollegen, die z.B. von ihrer Familie zu Hilfe gerufen wurden. Und da sich Ärzte selber im Ärzte-Milieu bewegen, wissen Ärzte auch oft über andere Ärzte eine ganze Menge Dinge, die Außenstehende nicht wissen.



MfG, Arthur Dent


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Re: Jacob Levy
« Antwort #380 am: 22.02.2017 12:00 Uhr »
Das stimmt da gebe ich dir recht.

Ok dann ist ja alles klar. danke dir

Offline Lestrade

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Re: Jacob Levy
« Antwort #381 am: 22.02.2017 19:01 Uhr »
Hallo Arthur!

Ich verstehe absolut deine Interpretation des Leeson Zitates. In erster Linie verstand ich das auch immer so. Aber wie gesagt, ich verblieb da immer etwas unsicher. Das Zitat verstand ich folgendermaßen:

Ich fürchte, ich kann nicht viel zur Aufklärung der Ripper Identität beitragen, doch eines weiß ich und das ist, dass bei der Polizei, die tiefst besorgt in dem Fall war, die allgemeine Auffassung vorherrschte, dass ein bestimmter Arzt, mir bekannt, ziemlich viel zum Verständnis darüber beigetragen haben könnte. Dieser spezielle Arzt war nie weit entfernt, wenn die Verbrechen verübt wurden und es gilt als sicher, dass die den Opfern zugefügten Verletzungen nur durch einen Spezialisten im Umgang mit dem Messer ausgeführt werden konnten.

Der erste Teil sagt zunächst, dass der den Polizisten bekannte Arzt "viel Licht in die ganze Angelegenheit brachte", also ein Helfer war. Im zweiten Teil, war er dann immer in der Nähe der Verbrechen und die Opfer zeigten eben Zeichen eines Täters vom Fach. Es schien mir stets, dass der Arzt plötzlich verdächtig wurde.

Für mich im Hinterkopf blieb dabei immer Dr. Forbes Winslow, der ja eifrig im Ripper Fall bei der Sache war, der Polizei Hilfe anbot dann aber plötzlich selbst kurzzeitig verdächtigt wurde.

http://www.casebook.org/ripper_media/book_reviews/non-fiction/cjmorley/200.html

Beim Lesen des ersten Teiles war ich mir nie sicher, ob dieser Arzt von den Polizisten so verstanden wurde, dass sie darüber, über Leeson´s "Hilflosigkeit bei der Benennung der Ripper Identität", mehr beitragen konnten, indem sie sich von ihm, diesen Arzt, ein Bild formen konnten, dass ihnen etwas Erleuchtung in der Nennung der Identität des Rippers brachte, nämlich dieser Arzt selber. Wenn so, dann fand ich Dr. Winslow eben aufgrund seines Verhaltens passend.

Aber ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Wenn es für dich klar ist, was gemeint war, muss ich an der Stelle passen. Vielleicht übersetze ich mir das irgendwie falsch oder zumindest fehlerhaft. Die Formulierung von Leeson bleibt für mich leicht rätselhaft. Ich möchte dem auch nicht weiter nachgehen, ebenso die Verwandschaftsbeziehungen der Sequeiras, eher aus Zeitgründen. Ich vertraue dir da einfach. Wollte einfach nur meine Gedanken einwerfen, so ein Austausch macht einen ja immer schlauer.

Wenn Jacob Levy ein Ripper- Verdächtiger war, dann könnten die Sequeiras eine Menge über ihn gewusst haben, auf sogar vielfältige Weise. Ob einer davon nun Leeson´s Doktor war...? Selbst wenn nicht, könnte es dennoch so gewesen sein.

Lestrade.
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Re: Jacob Levy
« Antwort #382 am: 22.02.2017 20:17 Uhr »
Hallo Lestrade!

Wie gesagt: Das Zitat von Leeson hat mich einfach nur auf die Idee gebracht, mal den Blick auf die Ärzte im East End zu richten, denn wenn wir davon ausgehen, dass JTR im Irrenhaus landete, muss es da einen Arzt gegeben haben, der ihn behandelt und schließlich eingewiesen hat.
Um diese Idee konsequent weiterzuverfolgen, sollte man natürlich  nicht bei Leesons Bemerkungen stehenbleiben, sondern bei allen uns bekannten Ärzten nach irgendwelchen Hinweisen suchen.

Die Sequeiras waren für mich als erste naheliegend wegen der Verbindungen zu Eddowes und Levys Einlieferung und weil sie nahe des Butcher's Row Suspect praktzierten.

Vielleicht gibt es aber auch noch was Interessantes z.B. über Dr. Llewellyn in der Whitechapel Road, sein Verhalten, seine Patienten, sein Verhältnis zur Polizei usw. Irgendwas, das ähnliche Fragen aufwirft wie die Verbindungen und das Verhalten von Sequeira.



MfG, Arthur Dent



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Re: Jacob Levy
« Antwort #383 am: 22.02.2017 20:33 Uhr »
Um diese Idee konsequent weiterzuverfolgen, sollte man natürlich  nicht bei Leesons Bemerkungen stehenbleiben, sondern bei allen uns bekannten Ärzten nach irgendwelchen Hinweisen suchen.

Richtig, Arthur! Und vielleicht auch Hinweise bei Medizinern finden, die eher unbekannt sind. Keaton erwähnte ja auch zwei Namen, diese gab es tatsächlich auch als Ärzte in London, Jaques Cohn und Wilfred Koch. Auch durch sie, könnte man vielleicht Verbindungen zu den Sequeiras aufdecken.

Bin für heute raus, schönen Abend noch,

Lestrade.
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Re: Jacob Levy
« Antwort #384 am: 22.02.2017 20:39 Uhr »
Hallo Lestrade!


Und vor allem auch: Welcher Arzt hat Kosminski eingewiesen, oder Hyam Hyams und David Cohen? Und welche Verbindungen von denen zu Whitechapels Bewohnern und der Polizei gab es da? Gibt es da irgendwelche Auffälligkeiten, die uns nützliche Hinweise in dem Fall geben könnten?


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Re: Jacob Levy
« Antwort #385 am: 22.02.2017 20:44 Uhr »
Dem könnte man sich einmal widmen...

Bei Kozminski war das Dr. Houchin und falls ich mich nicht in meiner Erinnerung täusche, hätte dieser Arzt garnicht dasein dürfen... ich schreib´die Tage mal darüber...
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Offline Arthur Dent 2

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Re: Jacob Levy
« Antwort #386 am: 22.02.2017 20:47 Uhr »
Die Überweisung Kosminskis vom Arbeitshaus nach Colney Hatch soll Thomas Schachner zufolge ein Maurice Whitfield ausgestellt haben.

Richtig spannend wäre es, wenn es einen Doktor mit Verbindungen zu einem Seaside Home gäbe...


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Re: Jacob Levy
« Antwort #387 am: 22.02.2017 21:03 Uhr »
Whitfield nahm ihn auf der Mile End Krankenstadion auf, dafür war er einer der Veranwortlichen, Houchin untersuchte ihn und bescheinigte ihm die Reife für die Klapsmühle... ich schreibe darüber die Tage mal genauer... wenn mein Erstläppi wieder funktioniert...
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Re: Jacob Levy
« Antwort #388 am: 23.02.2017 12:28 Uhr »
Hi,

sagmal gibt es keine Beweise oder Aufzeichnungen wer nach dem letzten Mord eingewiesen wurde in Krankhäuser oder Irrensanstalten wäre doch eine spur?

Offline Lestrade

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Re: Jacob Levy
« Antwort #389 am: 23.02.2017 17:24 Uhr »
Hi Crow!

Diese Männer gab es! David Cohen, Hyam Hyams, “Kosminski“ und möglicherweise Jacob Levy z.B., sie landeten in Krankenhäusern bzw. Anstalten. Laut Macnaghten, ging “Kosminski“ ca. März 1889 in eine Anstalt, Jacob Levy zwar erst am 15. August 1890, man kann jedoch nicht sicher sein, ob er bereits vorher in einer privaten Anstalt untergebracht worden ist. Man muss dabei ganz klar zwischen privaten und staatlichen Anstalten unterscheiden. Und man muss auf dem Zettel haben, dass die Familien bzw. Angehörige oder Freunde eines solchen Verdächtigen zunächst eher, wenn denn möglich, den Weg einer privaten Einrichtung gegangen wären. Im Falle von Aaron Kozminski müssen wir auch davon ausgehen, dass er vor seiner Einweisung in Colney Hatch im Februar 1891 in einer privaten Anstalt gewesen war. Erstens spricht Macnaghten´s erwähnte Äußerung dabei eine Rolle, sowie auch ein Statement Andersons, dass dieser Verdächtige durch einen Zeugen identifiziert wurde, während er Insasse einer Anstalt war. Das eben alles vor seiner Einweisung nach Colney Hatch. In der Regel lassen sich heute die Daten von staatlichen Einrichtungen eher finden als die von privaten. Ähnliches wie im Falle von “Kosminski“, könnte aber eben auch auf Jacob Levy zutreffen, wir wissen es leider nicht, können nur spekulieren. In öffentlichen Anstalten (Colney Hatch), fand sich ein Aaron Kozminski, den man eigentlich diesem “Kosminski“ zuordnen muss. Dessen Bruder Woolf Abrahams lebte nach seiner Imigration aus Polen (ca. 1882), direkt neben dem späteren Tatort “Dutfields Yard“ (der Fall Liz Stride) und zur Zeit dieses Mordes in einer kleinen Nebenstraße dort, der Providence Street 25, 1-2 Minuten vom Tatort entfernt. Nach diesem Mord, bzw. dem Double Event in jener Nacht, dem Fund von blutiger Wäsche in der Parallelstraße dort (Batty Street) zog dieser Bruder da weg. Es ist davon auszugehen, dass Aaron Kozminski bei diesem Bruder lebte. Die Wäscherin behauptete, dass die Kleidung zu einem Schneider dort in der Gegend gehörte. Der Bruder Woolf, als auch der ältere Bruder Isaac Abrahams waren Schneider von Beruf. Interessant ist jedoch auch dieser David Cohen über dem allerdings weniger bekannt ist. Cohen war ein Name, der gerne von Einwanderern angenommen wurde. Auch in der Familie von Aaron Kozminski gab es das. Seine Schwester Matilda Lubnowski wurde zu Matilda Cohen, sein Cousin Jacob Kozminski zu Jacob Cohen. Dieser machte auch Angaben bei Aaron Kozminski´s Einweisung. Dennoch besteht die Chance, dass dieser David Cohen ein “Kosminski“ war. Ein Problem ist dabei jedoch die Aussage von Sims, eine Art Freund von Macnaghten und Anderson. Er erwähnte, dass dieser Verdächtige (“Kosminski“) nach den Morden immer wieder mal auf freiem Fuss war, das trifft aber nicht auf David Cohen zu. Aaron Kozminski musste sich jedoch noch im Dezember 1889 wegen eines kleinen Vergehens verantworten und wurde dabei als Aaron Abrahams (den neuen Zunamen seiner Brüder) erwähnt, sagte jedoch auch, dass er eigentlich ein Kozminski ist. Er würde eher zu der Sims Aussage passen. David Cohen verließ nämlich nie wieder die Anstalt und starb dort auch alsbald. David Cohen wurde ursprünglich als Aaron Davis Cohen bei einer Bordellrazzia erfasst, später der Name in David Cohen geändert. Ich halte es für gut möglich, dass neben “Kosminski“, alle anderen, also Cohen, Hyams und Levy, als mögliche Verdächtige bei der Polizei gehandelt wurden. Aufgrund des Vornames Aaron bei Cohen und Kozminski, möchte ich dabei auch nicht ausschließen, dass es zwischen ihnen zu Verwechslungen kam. Ich bin auch der Meinung, dass diese vier Männer genau das verkörperten, was wir vom Ripper erwarten müssen. Experten sind der Meinung, dass der Ripper, ein Mann des Types dieser vier, nach dem Kelly Mord einen Zusammenbruch erlebt haben könnte, der sich nicht mehr auskurieren ließ und ihn eher handlungsunfähig dieser Taten machte. Eine Einweisung des wahren Jack the Rippers liegt nahe. Für das Ende der Mordserie, könnten aber auch Observationen, der Tod des Verdächtigen bzw. eine Verurteilung wegen anderer Delikte verantwortlich sein. All diese Männer waren schwer geisteskrank und eine solche Erkrankung ist bei dem Mann der Jack the Ripper war sehr wahrscheinlich zu finden gewesen. 

Lestrade.
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