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Die Tatverdächtigen => Die Tatverdächtigen => Weitere Verdächtige => Thema gestartet von: Philofritz am 27.11.2004 08:59 Uhr

Titel: Der Soldat
Beitrag von: Philofritz am 27.11.2004 08:59 Uhr
Hi folks,

meine Theorie wäre: Ein, in London stationierter Soldat kommt immer wieder an den freien Wochenenden nach Spittalfield und Whitecheapel, um sich seinem Einkommen gemäß vergnügen zu können. Schnaps und Bier sind dort billiger, und Sex ist bei den, meist betrunkenen, armseligen Teilzeithuren, auch bei geringem Einkommen öfter mal finanzierbar.
Er merkt aber, daß er aber beim Sex in zunehmenden Maße stärkere Reize braucht, widrigenfalls er beim GV nicht zum Orgasmus kommt. Seine Fantasien kreisen immer mehr um brutale Spielarten wie SM, oder Vergewaltigungsspiele, aber dafür reichen seine Mittel nicht aus, um dies bei Nobelprostituierten auszuprobieren. Vielleicht fragt er auch nach, und stellt fest, daß er sich das wohl nie leisten könne. So bleibt ihm nur die Onanie, wo er all seine sadistischen Szenarien durchgeht. Die Huren in Whitecheapel bieten zwar Sex, aber es sind schnelle „Nummern“, die in einer finsteren Ecke im Stehen abgewickelt werden. Für Nuancen irgendeiner Art ist hier keine Möglichkeit, es ist der reine Akt, sonst nichts.
Am Bank Feiertag, Montag den 7.8.1888 ist er wieder einmal mit einem Kumpel im Eastend, „seinem“ Vergnügungsviertel, unterwegs. Nach einiger Zecherei mit zwei „Damen“, eben Martha Tabram und Mary Ann Connely alias Pearly Poll, wollen die beiden Soldaten Sex. Die beiden Pärchen trennen sich, und verabreden sich für danach.
Tabram führt „ihren“ Soldaten in die George Yard Buildings, wo sie Sex haben, der aber für den Soldaten, weil zu zahm, nicht erfolgreich verläuft. Er beginnt Tabram zu würgen, und weil sie nun schreien würde, ersticht er sie mit seinem, zur eigenen Sicherheit mitgeführten, Dolch. Viele tragen in dieser Gegend eine Waffe bei sich, zumeist eben gute starke Messer.
Nach den ersten Stichen überkommt ihm sehr starke sexuelle Erregung, das Blut löst bei ihm einen sexuellen Supergau aus, stärker als jemals vorher kommt er zum Orgasmus. Er läßt das Opfer liegen und flieht. Erstmal auf der Straße nach einigen Metern bemerkt er, daß er voller Blut ist. So kann er seinen Kumpel, der auf ihn wartet, nicht treffen. Er braucht einige Zeit, sich an einer öffentlichen Wasserstelle zu reinigen, und geht dann sofort zurück in seine Kaserne.
Sein Kumpel wartet einige Zeit, und fällt um o2:oo Uhr dabei einem Polizisten, dem Police Constable Barrett auf. Dieser gibt sich mit dessen Antwort „daß er auf einen Kumpel wartet, der mit einem Mädchen unterwegs sei“ zufrieden, und notiert nicht seine Personalien. Ein denkbar schwerer Fehler, der jedenfalls dazu führt, daß der Mord an Tabram nicht aufgeklärt wird.
Nach einiger Zeit bricht er sein warten ab, und geht ebenfalls in die Kaserne zurück. Auch die Mary Ann Connely wartet nicht mehr länger, sie geht in ihr Quartier, Geld dafür hat sie ja nun, und verschläft den Rest der Nacht.
Der sadistisch veranlagte Soldat weiß nun genau was seine höchste Lust anstachelt, und wie er den allerbesten Orgasmus bekommen kann. Er ist fortan als Ripper unterwegs.
Die angeordneten Paraden übersteht er dadurch, daß er sich eben nicht (bei Männerbünden immer möglich) präsentiert, da eine Prostituierte jemand, mit dem sie kurz vorher gezecht und Sex hatte, sicher erkannt hätte.
Nach dem Mord an Kelly tritt irgend etwas ein, daß ihn für immer veranlaßt, die Morde einzustellen. Es sei dies sein eigener Tod, oder aber eine Einweisung in ein Irrenhaus. Erhebungen in diese Richtung wurden nie getätigt, schon weil man damals Tabram nicht als Opfer eines Serienmörders hielt.
Das schönste an dieser Theorie ist – so meine ich, daß sie – sogar heute noch – nachprüfbar wäre, wenigstens zum Teil.
Titel: Gut möglich
Beitrag von: Scharfnase am 27.11.2004 09:17 Uhr
Hi Philofritz,

sehr beeindruckend, das gefällt mir gut. Es ist in sich schlüssig. Ein Soldat weiß auch über die verschiedenen Arten des Tötens gut Bescheid (damals Würgen, Schießen, Messer, Bajonett), da er das ja in der Ausbildung lernt. Wie wäre es, wenn der Soldat nach dem Mord an Mary Kelly in den Krieg zieht und stirbt. Oder er stirbt während eines Manövers, was zu dieser Zeit gut möglich war, da noch mit scharfer Munition geübt wurde. Vielleicht auch ein Unfall in der Kaserne.

Gott zum Gruße,
Scharfnase
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Philofritz am 27.11.2004 16:11 Uhr
Hi Scharfnase,

der eigene Tod könnte natürlich aus vielen Gründen erfolgt sein. In jedem Fall könnte man das glaublich auch heute noch nachvollziehen. Die Bücher der Armee müßten ja noch vorhanden sein.
Wenn ein Soldat zu allen Tatzeiten Ausgang hatte, und kurz nach dem letzten Mord verstarb, könnte er der Ripper gewesen sein.
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Claudia am 27.11.2004 23:01 Uhr
Hi!

Mönsch,Philo,Du und Dein Soldat :wink:

Ne,im Ernst,eigentlich finde ich das ganz gut,daß Du eine eigene Theorie entwickelst.
Zu meinen bisherigen Bedenken möchte ich aber noch was hinzufügen(fiel mir gerade ein :wink: ):Solche Täter sind generell eher Einzelgänger,der einzige,der zum Militär ging,der mir jetzt einfällt,war Dahmer.Und er hat bezeichnenderweise in dieser Zeit nachweislich keinen einzigen Mord verübt(immerhin ca 10 Jahre).
Wie fändest Du die Idee,wenn schon,dann nach einem ehemaligen Soldaten zu suchen?Solche Täter fallen auch desöfteren selbst der Trunksucht anheim,bzw versuchen,ihre Neigung zu verdrängen,wie wäre es zB mit jemandem,der dahingehend auffiel oder aus ähnlichen Gründen aus dem Militär ausschied?

Nochwas:Ich dachte immer,Tabram wäre seinerseits zu den Ripperopfern hinzugezählt worden und erst in letzter Zeit nichtmehr?Weiß da jemand näheres?

Grüße,Claudia
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Philofritz am 28.11.2004 11:25 Uhr
Hallo Claudia,

ja – sowas auch! Eigene Ideen… da könnte ja jeder kommen. :lol:  Aber im Ernst: Als Profi neigt man dazu, nicht so weit auszuschweifen…. die Wahrheit liegt fast immer so nah. Es ist alles in Wirklichkeit viel banaler als der normale Krimi Konsument meint. Die schwierigen, verzwickten Mordfälle gibt es nur im Film. Wir haben ja lediglich das Problem des Motivs, welches im Kino ja stets vorhanden ist. Unsere Motive sind aber stets Geld, welches 100% der Bevölkerung verdächtig macht, und Sex, der so etwa 30 % der Bevölkerung, also die Männer welche sexuell aktiv sind, verdächtig macht. Das sind dann auch die Fälle für die Mordkommission, wogegen Fälle mit augenscheinlichem Motiv meist gleich von den Kommissariaten erledigt werden – weil sie nicht schwierig sind, und ihre Aufklärung nicht ungewöhnlich viel Zeit erfordert.
Serienmörder stammen zumeist aus den, geschätzten 30%, und ihr Motiv ist nicht mit EINEM Täter verknüpft. Es ist auch sehr selten, und ich selbst habe nie an einem solchen Fall mitgearbeitet, weil es zu meiner Zeit auch keinen gab.
Die Theorie mit dem Soldaten wäre schlüssig, wobei ich wie Du weißt ja nicht aufs rechthaben aus bin.
Serienmörder WERDEN zu Einzelgängern, sie sind es nicht von Geburt an. Es könnte ja der Soldat auch nach Tabram zum Einzelgänger geworden sein – ja er könnte sich auch zuletzt selbst umgebracht haben, wir wissen es nicht. Die Suche nach ExSoldaten kann man von hier aus ohnedies nicht betreiben, während man aber meine Theorie, an Ort und Stelle überprüfen könnte
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Red_Baron am 29.11.2004 11:59 Uhr
... ähhh ich hab da mal ne Frage

Also ich verstehe das richtig. Jemand bekommt den O... seines Lebens wenn er jemanden ausweidet ????

Hmmm, finde ich gewagt, aber interssant.

Gruß RB
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Philofritz am 29.11.2004 12:36 Uhr
Hallo Red Baron,

also das ist ja der übliche Grund für Serienmörder dieser Art. Es kommt ihnen auf Blut, Schmerzen, Entsetzen und die daraus resultierende Hilflosigkeit ihrer Opfer an. Da haben sie dann genau diesen Orgasmus, den sie sonst nicht erlangen können.
Du kannst das in vielen Studien von Serienmördern nachlesen.
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Red_Baron am 29.11.2004 13:00 Uhr
Ja, ja,ja Blut, Schmerz, Entsetzen, Hilflosigkeit das teile ich nur die sexuelle Genugtung bei dem folgenden Ausweidungsprozess teile ich nicht. Da komme ich irgendwie nicht mit.

Ich kann mir auch vorstellen, wie hier schon mal jemand erwähnte, daß er den Opfern beim Sterben in die Augen sah, aber eine sexuell motivierter Ausweidungsprozess hmmmmmmmm

Gruß RB
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Philofritz am 29.11.2004 16:32 Uhr
Tja – da kann ich Dich nur auf die vielfältige Fachliteratur hinweisen, die das immer wieder behandelt.
Du darfst aber nicht unter reißerischen Titeln suchen. Entweder unter Sadismus/Psychiatrie oder sexuelle Abwegigkeiten. Aber wie wäre es mit einem einfachen Buch für den Anfang.
Hans Pfeifer, Der Zwang zur Serie; Ullstein Taschenbuch; Leipzig 1996; ISBN 3-548-36227-3.
Selbst vorstellen kann man sich das natürlich nicht.
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Red_Baron am 29.11.2004 22:47 Uhr
ohh Danke,

also www.amazon.de und los gehts....

Äh ich hab nochmal nachgedacht und muss gestehen, deine Theorie hat was.
Eine Frage bleibt aber für mich.
Also nehmen wir an besagter Soldat ist kaserniert. Was nach meinem Kenntnissstand damals nicht unüblich war. Wohin dann mit einer Niere oder einer Gebärmutter ?? Hast Du dafür auch eine Erklärung. Also in den Spind doch bestimmt nicht.

Viele Grüße und Danke für den Büchertipp
RB
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Claudia am 30.11.2004 02:19 Uhr
Hi Red Baron!

Ich kann Philo da nur zustimmen(was die Motivation solcher Täter betrifft).
Natürlich ist das eine extrem pervertierte Form von Sexualität,dennoch erlangen die Täter durch ihre grausamen Handlungen sexuelle Befriedigung,für einen normalen Menschen ist das in der Tat nur schwer vorstellbar,Gottseidank.

Eigentlich wollte ich Dir aber noch zwei Bücher ans Herz legen,beide von Brian Masters."Todeskult"(über Dahmer) und "Leblose Liebhaber"(über Dennis Nilsen),beide erschienen im Rowohlt-Taschenbuchverlag.
Sie unterscheiden sich angenehm von den meisten Büchern über Serienkiller,eben weil sie nicht reißerisch sind und speziell die psychologischen Hintergründe beleuchten.Kann ich Dir wirklich nur empfehlen...

Viele Grüße,Claudia
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Philofritz am 30.11.2004 08:34 Uhr
Hi RB,

also z.B. Tschikatillo hat „seine“ Gebärmutter am Heimweg gekaut, und dann weggeworfen.
Bei JtR nehme ich an, daß er die Organe auch nur einige Zeit mit sich führte, und dann wegwarf. Aufgehoben hat er sich meiner Meinung nach nicht, da einige Zeit nach der Tat; nach seiner Befriedigung; diese Dinge für ihn keinen Bezug mehr zu seiner vorangegangenen Lust haben, und sind sie erst mal kalt, auch für ihn eklig werden.
Also ich meine, daß die herrenlosen Hunde von Whitecheapel das dann abbekommen haben. JtR wird sie wohl einfach weggeworfen haben.
Die Niere die an die Zeitung ging war für mein Dafürhalten einfach ein Studentenulk.
Noch ein Buchtipp: Peter und Julia Murakami, Lexikon der Serienmörder; Ullstein Taschenbuch 2000; ISBN 3-548-35935-3.
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Red_Baron am 30.11.2004 09:09 Uhr
Uhhh, da werden die Weihnachtstage aber nicht langweilig...

Vielen Dank für die vielen Buchtipps und einen schönen Tag

RB
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Red_Baron am 01.12.2004 14:58 Uhr
TATSÄCHLICH UNGLAUBLICH KEINE HEMMSCHWELLEN MEHR

Aus www. Serienkiller. de

Joachim Georg Kroll "Der Menschenfresser von Duisburg"

Joachim Kroll wurde nach seiner Festnahme 1976 von den Medien "Menschenfresser von Duisburg" genannt. Die Polizei war ihm auf die Spur gekommen, weil in seinem Wohnblock ein vierjähriges Mädchen vermisst wurde und Nachbarn über ein verstopftes Abflussrohr geklagt hatten.
Als die Beamten bei Kroll klingelten, zeigte der gleich auf einen Suppentopf in der Küche. Darin kochten die zerstückelten Gliedmaßen des Kindes.
"Ich habe davon probiert", sagte Kroll den Beamten, "aber es schmeckt nicht."
Im Kühlschrank lag der Kopf des Mädchens, die Eingeweide hatte er in die Toilette geworfen.
Doch er hatte noch andere Morde begangen.
Kroll hatte zwischen 1955 und 1976 drei Frauen  ( 19 bis 61 Jahre ), 4 Mädchen ( 4 bis 13 ) und einen Mann ( 25 ) getötet.
In seinem späteren Prozess wurde der 48jährige zu neunmal lebenslänglich - wegen achtfachen Mordes und eines Mordversuches - verurteilt.  
Vor der Polizei hatte er zeitweise bis zu 12 Morde gestanden, später allerdings widerrufen.
Mit einem Intelligenzquotienten von 76 war der Waschraumwärter Kroll, der die Sonderschule ohne Abschluss verlassen hatte, am Rande der Schwachsinnigkeit. Zeit seines Lebens wurde er als dumm und zurückgeblieben gehänselt.
Bei einem Schlachter lernte Kroll, wie man Kühe und Schweine tötete. Dabei spürte der Spätpubertierende erste sexuelle Regungen. Nur beim Abstechen und Ausweiden von Tieren kam Kroll zum Orgasmus.
Später trieb er Sodomie in den Stallungen der Bauern.
Nach dem Tod der Mutter, die seine einzige Bezugsperson war, verlor Joachim Kroll die Hemmung, Menschen zu töten.
Er starb am 1 Juli 1991 im Gefängnis.

Und vor allem. Schaut euch den mal an. Wahnsinn. Sowas unauffälliges[/img]
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Philofritz am 01.12.2004 17:04 Uhr
Hi,

sie schauen meist so unauffällig aus. Denk nur an Dahmer oder Tschikkatillo. Wenn sie so aussehen würden, wie sie SIND, würde sie jeder sofort anzeigen.
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Philofritz am 01.12.2004 17:38 Uhr
Hi,

es soll ein Gespräch unter Literaten (u.a. Connan Doyle dem Schriftsteller von Sherlock Holmes) in einem Londoner Club, gegeben haben, wo sie über reale Kriminalfälle, u.a. auch über JtR sprachen. Weiß da jemand was?
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Claudia am 02.12.2004 03:11 Uhr
Hi!

Ich möchte noch was zu den Organen anmerken:
Natürlich kann man nur spekulieren,was der Täter damit angestellt hat.Tschikatilo mag die entfernten Organe weggeworfen haben(könnte auch an seiner Situation liegen,immerhin lebte er mit Frau und Kindern und war mit öffentl. Verkehrsmitteln unterwegs,was die Sache zusätzlich erschwerte).
Es ist jedoch nicht unüblich,daß solche Dinge aufbewahrt und konserviert werden(der Bezug zur Tat scheint sich doch herstellen zu lassen)meinetwegen als eine Art Trophäe,das hat sogar geschichtliche Parallelen,zB in der Praxis des Skalpierens.
Auch Kannibalismus ist unter solchen Tätern verbreitet,sogar häufiger als das Wegwerfen der Organe.Hierfür gibt es unzählige Beispiele.
Es scheint auch nicht so zu sein,daß der Reiz mit dem "Erkalten" der Organe verlorengeht,im Gegenteil,das kann man sicher nicht zugrundelegen.
Mir scheint es eher wahrscheinlich zu sein,daß die Vorgehensweise mit den individuellen Lebensumständen des Täters einhergeht.Anders gesagt:Hat er die nötige Abgeschiedenheit und die Möglichkeiten,ist es sehr wahrscheinlich,daß er die Organe in irgendeiner Weise nutzt

Grüße,Claudia
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Philofritz am 02.12.2004 09:51 Uhr
Hallo Claudia,

ja das ist alles so wie Du es schilderst, und es wird so manchem ein wenig zur Aufklärung dienen.
In gegenständlichem Fall, glaube ich, hat JtR ja nur einmal Organe mitgenommen (Korrektur bitte wenn ich hier falsch liege). Klar daß er sie gegessen haben könnte (alte Nieren schmecken nicht so gut, und Uterus ist zäh…) aber er könnte sie auch weggeworfen haben. Wir wissen es ja nicht.
Gehe ich von meiner Theorie mit dem Tabram Private aus, dann hat er sie weggeworfen.
Titel: Der Soldat
Beitrag von: thomas schachner am 02.12.2004 10:35 Uhr
hi philo,

bitteschööööön!

http://www.jacktheripper.de/forum/viewtopic.php?t=86&start=15

gruss
thomas.
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Claudia am 02.12.2004 23:05 Uhr
Hi Philo!

Der Ripper hat mehr als einmal Organe mitgenommen.Bei Annie Chapman fehlt der Uterus(mit Teilen der Vagina und der Blase),bei Catherine Eddowes der Uterus und eine Niere,bei Mary Kelly das Herz.

Grüsse,Claudia
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Philofritz am 18.12.2004 12:06 Uhr
Hi folks,

ich habe über meine Theorie etwas weiter nachgedacht, und es ist mir noch eingefallen. Daß ein Soldat in Uniform, im Frieden doch etwas mehr Vertrauen erweckt, als eine Zivilperson. Es weist ihn als berufstätig aus, nicht so heruntergekommen, und z.B. ein Räuber würde eher Zivilkleider bevorzugen. Alles in allem ist es wohl nur ein psychologischer Effekt, und kann ganz falsch sein, aber man hat zu einem unbekannten Soldaten wohl mehr Vertrauen, als zu einer ebenso unbekannten Zivilperson. Dies könnte sowohl vor der Tat, als auch danach hilfreich gewesen sein.
Da nach dem Tabram Mord ganz offensichtlich seitens des Militärs mitgeholfen wurde, die Ausforschung des Täters zu verhindern, stand man nach der Ripper Mordserie, die danach folgte, ziemlich blöd und betroffen da. Als man aber retrospektiv erkannte, einen grausamen Serienmörder gedeckt zu haben, regelte man die Angelegenheit vielleicht ebenfalls intern, und die Morde hörten auf.
Darauf weisen auch einige Aussagen hin, wonach der Täter bekannt gewesen, und wohlverwahrt sei.
Na ja eine Spekulation wie alles andere auch.
Titel: Der Soldat
Beitrag von: kelpie am 20.12.2004 12:22 Uhr
Hi Philo,

hast Du Dich schonmal in den Akten = Sourcebook umgesehen? Da findet sich ein weiterer Hinweis Richtung Militär + weiterer Verdächtiger. Obwohl - mir ist so in Erinnerung, dass derjenige entlastet wurde? Wäre aber vielleicht ein schöner Ansatzpunkt, um weiter nachzuforschen. Ich such bei Gelegenheit mal die Stelle raus. War irgendwo kurz vor dem Kelly-Inquest, hieß auch irgendwas in Richtung "Another suspect"... (Vielleicht ist ja jemand schneller an seinem Buch als ich??  :wink: )
 
So long, Kelpie
Titel: Der Soldat
Beitrag von: Philofritz am 20.12.2004 15:26 Uhr
Hi Kelpie,

es ist sehr wahrscheinlich, daß Du mehr gelesen hast als ich. Mein Informationsstand ist der, daß weder Pearly Poll, noch Police Constable Barrett, der ebenfalls mit einem der beiden Soldaten sprach, diesen bei den bald danach durchgeführten Paraden wiedererkannte.
In beiden Fällen halte ich es für schlichtwegs unmöglich, daß sie, so der Mann bei den Paraden auch anwesend war, ihn nicht erkannt hätten.
Eine Frau, die mit einem Mann einen lustigen Abend verlebt, kennt diesen einfach wieder, wenn er ihr nach kurzer Zeit gegenübergestellt wird. Ein Polizist, der einen Soldaten nächtlich anspricht, und mit ihm einige Worte wechselt, ebenfalls.
Soll sein, daß einer der Beiden unsicher ist, aber daß ihn beide nicht wieder erkennen, läßt für mich nur den Schluß zu, daß er bei den Paraden nicht dabei war.
Vielleicht kannst Du mir wirklich die betreffenden Stellen zeigen. Danke.
Titel: Der Soldat
Beitrag von: kelpie am 20.12.2004 19:45 Uhr
Hmm, die Stelle, die ich meinte, hat einen ganz anderen Ansatz und nichts mit Martha Tabram zu tun. Ich finde sie gerade deshalb ganz interessant, weil sie aus einer völlig anderen Richtung aufs Mititär kommt.  

Es ging um einen Offizier, der von einer Frau auf recht originelle Art denunziert wurde. Besagte Dame hat einen Brief mit entsprechenden Anschuldigungen (absichtlich ?!) an eine nicht existierende Adresse geschickt, so dass sich dann das entsprechende Postamt damit herumschlagen durfte und das "Dead Letter Office" hat dann Verbindung mit den Behörden aufgenommen, die den Ripper Fall untersuchten.

Soweit ich weiß wurden die Anschuldigungen als haltlos bewertet, aber das soll uns ja nicht aufhalten, mal genauer hinzuschauen. Ich erinnere (und ich hoffe, ich dichte nicht gerade unfreiwillig einen blumigen Teil dazu) irgendwas, daß der Offizier etwas getan hatte, das die Dame entsetzte (Manipulation beim Pferderennen...?) und die sich nach dem Motto "Wer sowas tut, könnte auch Jack sein" dazu befleißigt sah, den Brief zu schreiben.

Mir ist das Ganze in Erinnerung geblieben, weil ich glaube, bei Peter Kürten gab´s auch einen fehlgeleiteten Brief des letzten (beinahe) Opfers.

Nun, bevor meiner Phantasie mangels sauberer Erinnerung hier weitere Flügel wachsen: Ich guck nachher mal nach dem Kapitel.
Titel: Der Soldat
Beitrag von: kelpie am 21.12.2004 16:27 Uhr
Jupp, gefunden: Kapitel 17 im Ultimate Sourcebook: 15 October 1888 - a dead letter.
Ein Auszug  (leider nicht alles, sorry, ich tippe im 2 Finger Such System...)

Mr Matthews,

This refers to a letter brought here today by the P.O. authorities. The envelope was adresseed to Jane Somebody (I forget the name), the adress was imperfect as she could not be found there, the envelope was placed in the P.O. The letter inside must have put there by mistake. It was a letter from a gentleman in Eton Place to his son, apperently an officer in the army, in which the writer says he cannot help suspecting General Brown is the Whitechapel murderer.
Probably there is nothing to it, but I sent it on to the Commr. : but the P.O. would not let me do this unless I undertook to get a formal Warrant from you.
                                                                           GL

und später weiter:

Cofidential
           Mr. Lushington,
I return the letters from Post Office.
We have made due enquiries about General Brown & he has been seen.
It seems that he has operated on horses for "racing" and this has alarmed & horrified the lady who witnessed it, and she jumped to the conclusion that he would not shirk at anything.
CWarren.